less (Unix)

Less

Screenshot von Less
Less, X-Terminal
Basisdaten

MaintainerMark Nudelman
EntwicklerMark Nudelman
Erscheinungsjahr1984
Aktuelle Version590[1]
(12. Juli 2021)
BetriebssystemDOS, Linux, OS/2, Solaris, Windows, u. a.
ProgrammierspracheC[2]
KategorieSystemapplikation
Lizenzduale Lizenzierung (GPL 3+ und BSD-artige Less-Lizenz, somit Freie Software)
deutschsprachignein
www.greenwoodsoftware.com/less

less (englisch für weniger) ist ein Unix-Kommandozeilenprogramm zum seitenweisen Betrachten (Pager) von Textdateien. Unter Verwendung des Shellskript lesspipe.sh, in Debian-Derivaten nur lesspipe, können neben Textdateien auch andere Dateiformate angezeigt werden. Da nur angesehene Teile von Dateien geladen werden, ist die Einsicht in Dateien jeglicher Größe möglich. less gibt Daten auf die Terminal-Größe zugeschnitten aus, wobei sich mit verschiedenen Tasten über die Datei scrollen lässt.

Syntax

Die Syntax von less gleicht vielen anderen Kommandozeilen-Programmen:

less [-Option] <Dateiname>

Durch Eingabe von less --help in der Kommandozeile lässt sich eine Hilfeseite betrachten, in der auch die verfügbaren Aufrufoptionen aufgelistet sind.

Vorgeschichte

more in einem X-Terminal

more (englisch für mehr) ist ein älterer Befehl zum Betrachten von Textdateien in Unix. Es gibt den Text seitenweise auf der Kommandozeile aus, wobei per Tastendruck geblättert wird.

Im Gegensatz zum davon inspirierten Befehl less war more lediglich dazu in der Lage, im Text vorwärts weiterzublättern, aber nicht rückwärts. Dies war eine Behinderung in der Arbeit, woraufhin less entwickelt wurde. Der Name kam zustande, da man ein more mit zurück (englisch backwards more) wollte; in einem weiteren Sinne weniger als more, also weniger (less).
Da auf manchen Linux-Distributionen more ein Alias für less ist, ist ein gängiger Witz less is more (weniger ist mehr).

Geschichte

In den frühen 1980er Jahren waren die mit den Betriebssystemen mitgelieferten Werkzeuge dem "less"-Autor Mark Nudelman zu unkomfortabel. Zum Betrachten von Logdateien war der Texteditor vi nicht in der Lage, da er die riesigen Dateigrößen nicht verwalten konnte. Das Problem, welches der Autor in dem damals von ihm benutzten Systemwerkzeug more sah, war, dass die Logdateien nur vorwärts betrachtet werden konnten, die für Fehlermeldungen verantwortlichen Einträge in den Logs jedoch vor den Fehlermeldungen standen. Zurückblättern war mit more aber nicht möglich.

Nudelman und seine Kollegen beklagten sich oft über dieses Problem, dass rückwärts mehr (englisch backwards more) gesucht werden müsste, also weniger (englisch less). Aus diesem Wortspiel, dessen genauer Urheber aus dem Kollegenkreis unbekannt ist, entstand dann der Name des bald entwickelten und 1983 fertiggestellten Werkzeuges less. Nach betriebsinterner Benutzung und Weiterentwicklung der Software entschied der Autor, dass less nützlich genug sei, um es zu veröffentlichen. So stellte er im Mai 1985 die erste Version von less im Usenet, in der damaligen Newsgroup net.sources, unter einer freien Lizenz zur Verfügung.

Less verwendet keine Unterversionen oder Ähnliches in seinen Versionsnummern. Stattdessen wird die Versionsnummer bei jeder neuen Freigabe einfach weitergezählt. So ist Version 409 die 409. Version von less.

Weblinks

Wikibooks: Linux-Praxisbuch: less – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

  1. less-590 general release. 12. Juli 2021 (abgerufen am 14. Juli 2021).
  2. Downloading less. (abgerufen am 31. Dezember 2017).

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Autor/Urheber: Dominic Schwöbel, Lizenz: GPL
Dieses Bild zeigt den Inhalt einer Log-Datei in einem X-Terminal mit dem Befehl 'more' an.
Less.jpg
Autor/Urheber: Dominic Schwöbel, Lizenz: GPL
Dieses Bild zeigt den Inhalt der Gentoo-Portage-Log-Datei in dem Xfce-Terminal mit dem Befehl 'less' an.