Lerchenbergsmühle
Lerchenbergsmühle Gemeinde Oberdachstetten | |
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Koordinaten: | 49° 25′ N, 10° 26′ O |
Höhe: | 434 m ü. NHN |
Einwohner: | 6 (Dez. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 91617 |
Vorwahl: | 09845 |
Lerchenbergsmühle (fränkisch: Lärchemil[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Oberdachstetten im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3]
Geografie
Die Einöde liegt an der Fränkischen Rezat. 0,75 km nordöstlich erhebt sich der Lerchenberg (503 m ü. NHN), im Norden liegt der Buck. Eine Anliegerweg führt nach Oberdachstetten (0,2 km südwestlich).[4]
Geschichte
Der Platz wurde im 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden gerodet und als Grundholde angelegt.[5] 1294 wurde dieser erstmals als „das Holz Lerchenberch“ in einer Schenkungsurkunde erwähnt, in der Burggraf Friedrich III. von Nürnberg das Schloss Virnsberg samt Besitzungen dem Deutschen Orden überließ. Ob sich der Ortsname vom Baum Lärche oder vom Singvogel Lerche ableitet, ist unklar.[6]
1568 bat ein Kunz Sturm den Deutschen Orden um Erlaubnis zum Kauf des Gebäudes „Lergenmühle“.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte der Lerchenbergsmühle zur Realgemeinde Oberdachstetten. Die Mühle hatte das Obervogteiamt Virnsberg des Deutschen Ordens als Grundherrn.[7] Bis zum Jahre 1795 noch Lehen des Deutschen Ordens, wurde sie in diesem Jahre durch Preußen gewaltsam in die Markgrafschaft Ansbach-Bayreuth einverleibt.[5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[8] Unter der preußischen Verwaltung erhielt die Lerchenbergmühle die Hausnummer 65 des Ortes Oberdachstetten.[7] 1806 kam sie dann an Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Lerchenbergsmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Oberdachstetten und der 1810 gegründeten Ruralgemeinde Oberdachstetten zugeordnet.[9]
In den Jahren 1978/79 wurde die Mühle von Grund auf erneuert und renoviert.[5] Als ehemalige Besitzersnamen sind neben Sturm noch Horn, Müller, Frühwirth, Aßmann und Wittig bekannt. Seit 1864 war die Familie Hahn im Besitz der Mühle. Die Tochter Marie Hahn heiratete später Georg Schmidt aus Steinach. Die Enkelin Hildegard der beiden, heiratete Johann Bodächtel und führte als Müllersgesellin, nach dem Tod des Vaters (1946) die Mühle bis 1988 weiter. Ab da ist es nur noch ein reines landwirtschaftliches Anwesen.
Baudenkmal
- Ehemalige Mühle, zweigeschossiger Krüppelwalmbau, Fachwerkgiebel, mit Krüppelwalm, das laut Bezeichnung 1765 renoviert wurde
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2006 | 2015 | 2019 |
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Einwohner | 11 | 9 | * | 9 | 6 | 5 | 5 | 15 | 9 | 5 | 8 | 3 | 5 | 7 |
Häuser[10] | 1 | 1 | 1 | 2 | 2 | 2 | 2 | 1 | ||||||
Quelle | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [22] | [23] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Oberdachstetten) gepfarrt.[7] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Dionysius (Virnsberg) gepfarrt.[19]
Literatur
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, OCLC 872378821, S. 124.
- Johann Kaspar Bundschuh: Lerchenmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 831–832 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 119.
- Robert Krusche: Am Ursprung der Rezat. Historisches von und um Oberdachstetten. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Oberdachstetten 1988, S. 193.
Weblinks
- Lerchenbergsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Lerchenbergsmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Lerchenbergsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
Fußnoten
- ↑ Zahlen & Fakten. In: oberdachstetten.de. Abgerufen am 18. Juni 2023.
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 124. Dort folgendermaßen transkribiert: „lęrchemíl“.
- ↑ Gemeinde Oberdachstetten, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ a b c R. Krusche: Am Ursprung der Rezat. Historisches von und um Oberdachstetten, S. 193.
- ↑ E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 124.
- ↑ a b c M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 894.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1004.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3863: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Leutershausen 1810. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 964.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1970 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 54 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 191 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 988, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1154, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1192 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1029 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 757 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 171 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 330 (Digitalisat).
- ↑ www.oberdachstetten.de
- ↑ Lerchenbergsmühle-Gemeinde Oberdachstetten. (Nicht mehr online verfügbar.) In: oberdachstetten.de. Archiviert vom am 27. Januar 2021; abgerufen am 11. Februar 2021. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.