Leopold Zuntz

Fassade der Kaffeerösterei Zuntz in Bonn

Leopold Zuntz (* 24. August 1813 in Frankfurt am Main; † 13. Juni 1874 in Bonn)[1] gründete 1837 mit seiner Mutter Rachel Zuntz das Kaffeeunternehmen A. Zuntz sel. Wwe.,[2] das von Bonn aus deutschlandweit und nach Belgien expandierte und Hoflieferant unter anderem des deutschen Kaisers war. Er war jüdischen Glaubens und galt als liberaler Jude.

Leben

Leopold Zuntz entstammte der Ehe des in Frankfurt lebenden Amschel (Ascher) Herz Zuntz (1778–1814) und dessen Ehefrau Rachel Zuntz, geborene Hess, und wuchs bis 1817 in Frankfurt am Main auf, um danach mit seiner Mutter nach Bonn zurückzukehren.[3]

Seine Ausbildung erhielt er ab 1827[3] im Betrieb seines Großvaters, des Kaffee- und Kolonialwarenhändlers Nathan David Hess.[4] Nach dem Tode seiner Mutter übernahm er das Unternehmen und arbeitete seinen zweitgeborenen Sohn Albert Zuntz (1849–1881) ein, der nach dem Tode seines Vaters 1874 den Betrieb fortführte und 1879 eine Niederlassung in Berlin eröffnete.[3]

Familie

Leopold Zuntz heiratete 1846 die aus Kassel stammende Julia Katzenstein (1822–1872), mit der er fünf Söhne und sechs Töchter[3] hatte, von denen die 1863 letztgeborenen Zwillinge Richard Zuntz (1863–1910) und Mathilde Zuntz hießen.[5] Sein erstgeborener Sohn war der Physiologe Nathan Zuntz.

Einzelnachweise

  1. Grabstein, abgerufen am 22. März 2014
  2. Reklameschild, abgerufen am 22. März 2014
  3. a b c d Zuntz (1837–1976), jüdische Unternehmerfamilie, abgerufen am 22. März 2014
  4. Ausbildung beim Kaffee- und Kolonialwarenhändler Nathan David Hess, abgerufen am 22. März 2014
  5. Kaffeeröster-Dynastie Zuntz sorgte einst für frische Bohnen, abgerufen am 22. März 2014

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Autor/Urheber: Jotquadrat, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fassade der Kaffeerösterei Zuntz in Bonn-Südstadt, Königstraße 78. Rachel Zuntz (geb. Hess, 1787–1874)[1] gründete 1837 zusammen mit ihrem Sohn Leopold (1814–1874) die Traditionsfirma A. Zuntz sel. Wwe (1879 Niederlassung in Berlin, danach in vielen anderen Städten). Der Gebäudekomplex in der Königstraße entstand ab 1891. Nazi-Terror und Bomben ruinierten die Firma. 1951 übernahm Dallmayr die Berliner Filiale. 1971 verließ der letzte Familienangehörige die Firma, die 1976 ganz an Dallmayr fiel. Von den Bonner Fabrik- und Kontorgebäuden blieben nur der abgebildete neugotische Giebel und zwei Säle erhalten (der Rest wurde 1980 abgerissen). Das Firmen-Logo Dame mit Schutenhut stammt von Julius Gipkens. Textquellen: Portal Rheinische Geschichte des Landschaftsverbandes Rheinland und Brückenhofmuseum virtuell.
  1. Rachel Zuntz ist die Tante des Schriftstellers Moses Hess und die Großmutter des Physiologen Nathan Zuntz.