Leobendorf (Niederösterreich)

Marktgemeinde
Leobendorf
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Leobendorf
Leobendorf (Niederösterreich) (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Niederösterreich
Politischer Bezirk:Korneuburg
Kfz-Kennzeichen:KO
Fläche:29,94 km²
Koordinaten:48° 23′ N, 16° 19′ O
Höhe:187 m ü. A.
Einwohner:5.134 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:171 Einw. pro km²
Postleitzahl:2100
Vorwahl:02262
Gemeindekennziffer:3 12 16
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Stockerauer Straße 9
2100 Leobendorf
Website:www.leobendorf.gv.at
Politik
Bürgermeisterin:Magdalena Batoha (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(25 Mitglieder)
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Leobendorf im Bezirk Korneuburg
BisambergEnzersfeld im WeinviertelErnstbrunnGerasdorf bei WienGroßmuglGroßrußbachHagenbrunnHarmannsdorfHausleitenKorneuburgLangenzersdorfLeitzersdorfLeobendorfNiederhollabrunnRußbachSierndorfSpillernStetteldorf am WagramStettenStockerau
Lage der Gemeinde Leobendorf (Niederösterreich) im Bezirk Korneuburg (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Leobendorf ist eine Marktgemeinde mit 5134 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Korneuburg in Niederösterreich.

Geografie

Leobendorf liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 29,96 Quadratkilometer. 18,72 Prozent der Fläche sind bewaldet. Einen besonders großen Anteil an dieser Fläche hat der Rohrwald.

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):

  • Leobendorf (3062) samt Badesiedlung Kreuzenstein, Erholungsgebiet I und Kohlstatt
  • Oberrohrbach (865)
  • Tresdorf (719)
  • Unterrohrbach (488)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Leobendorf, Oberrohrbach, Tresdorf und Unterrohrbach.

Nachbargemeinden

LeitzersdorfNiederhollabrunnHarmannsdorf
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtStetten, Hagenbrunn
SpillernKorneuburg, KlosterneuburgBisamberg

Geschichte

Die Geschichte von Leobendorf, das erstmals 1142 urkundlich erwähnt wird, ist eng mit der Burg und der Herrschaft Kreuzenstein verbunden. Die Pfarre Leobendorf wurde um die Mitte des 11. Jahrhunderts gegründet und war die Mutterpfarre für den östlichen Teil des Hoheitsgebietes der Formbacher im Raum Kreuzenstein-Bisamberg. Später ging aus dieser zum Teil die Pfarre Korneuburg hervor. 1260 übergab König Ottokar das Patronatsrecht dem Deutschen Orden. Ab 1451 war die Pfarre Leobendorf dem Stift Waldhausen bis zu dessen Aufhebung 1788 inkorporiert.[2]

In Unterrohrbach wurden Funde aus dem Altpaläolithikum gemacht, etwa 800.000 Jahre alte Geröllgeräte des Homo erectus.[3]

Seit 2006 ist Leobendorf Mitglied des Regionalentwicklungsvereins 10 vor Wien.

Bevölkerungsentwicklung


Leobendorf hat 2.783, Tresdorf 721, Oberrohrbach 822 und Unterrohrbach 455 Einwohner (Stand: 31. Oktober 2011).[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Burg Kreuzenstein
Pfarrkirche Leobendorf
Filialkirche Oberrohrbach
  • Burg Kreuzenstein: Burg Kreuzenstein war eine mittelalterliche Burganlage aus der Zeit 1100–1200. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges wurde sie zerstört und anschließend als Baumaterial großteils abgetragen. Unter Graf Johann Nepomuk Wilczek erfolgte von 1874 bis 1906 ein Wiederaufbau der Burg als Museum für seine umfangreichen Kunstsammlungen. Die so entstandene Schauburg ist heute, ergänzt durch zahlreiche wiederverwendete mittelalterliche Bauteile und nach teilweiser Beseitigung der Brandschäden von 1915 und der Kriegsschäden von 1945, ein beliebtes Tourismusziel nördlich von Wien.[5]
  • Katholische Pfarrkirche Leobendorf hl. Markus
  • Filialkirche Oberrohrbach: In Oberrohrbach wurde am 21. Oktober 2007 der Grundstein für eine neue Filialkirche gelegt und von Kardinal Christoph Schönborn auf den Namen Kirche vom Erbarmen Gottes geweiht. Die Kirche wurde von den österreichischen Architekten Schermann & Stolfa entworfen und ist aktuell (2012) die jüngste Kirche der Erzdiözese Wien.
  • Filialkirche Unterrohrbach hl. Johannes der Täufer

Wirtschaft und Infrastruktur

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 144, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 60. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 2026. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 48,92 Prozent.

Unternehmen

Öffentliche Einrichtungen

In Leobendorf befinden sich vier Kindergärten,[6] davon zwei direkt im Ort, und eine Volksschule.[7]

Verkehr

  • Leobendorf: Auf dem Gemeindegebiet von Leobendorf verläuft die am 31. Jänner 2010 für den Verkehr freigegebene Wiener Außenringschnellstraße S1. Weiterhin ist Leobendorf eine Haltestelle der Nordwestbahn Leobendorf – Burg Kreuzenstein.
  • Tresdorf: Direkt durch die Katastralgemeinde Tresdorf führt die stark befahrene Laaer Straße, auf der im Durchschnitt pro Werktag über 10.000 Kraftfahrzeuge fahren. Im Juni 2021 erfolgte der Baubeginn der Umfahrung Harmannsdorf und Tresdorf.

Freizeit

Im Gemeindegebiet befinden sich die Wochenendhaussiedlungen Badesiedlung Kreuzenstein im Süden, die Kohlstatt im Westen und ganz im Osten gegen Flandorf hin das Erholungsgebiet I.

Politik

BW

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.

  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 10 SPÖ und 1 FPÖ. (23 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 8 SPÖ und 2 FPÖ.[8]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 8 SPÖ und 2 FPÖ.[9] (23 Mitglieder)
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 9 SPÖ und 2 Grüne.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, 7 SPÖ, 3 Grüne und 1 FPÖ.[11]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ, 3 LKR–Liste Kreuzenstein, 3 Grüne und 1 FPÖ.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 4 SPÖ, 4 Grüne, 1 LKR–Liste Kreuzenstein und 1 FPÖ.[13]

Bürgermeister

  • bis 2015 Karl Stich (ÖVP)
  • seit 2015 Magdalena Batoha (ÖVP)

Partnergemeinden

  • seit 1989: Leobendorf in Bayern ist eine Katastralgemeinde der Stadt Laufen. Weiters bestehe neben der Ortspartnerschaft auch enge Kontakte der Musikvereine und Feuerwehren. Im Jahr 2009 wurde das 20-jährige Jubiläum im Zuge des jährlichen Bauernmarktes in der Marktgemeinde Leobendorf (NÖ) gefeiert. Im Jahr 2014 veranstaltet der Ort Leobendorf (Bayern) ein Jubiläumsfest.

Wappen

Das verliehene Gemeindewappen stellt mit dem Familienwappen der Grafen von Formbach-Wasserburg, die seit dem 12. Jahrhundert zu den ersten urkundlich nachweisbaren Besitzern der Burg Kreuzenstein zählten, die Beziehung zu der das Gemeindebild beherrschenden Burg her. Dieses Familienwappen, als Siegel überliefert, zeigt einen aufrecht stehenden Greif und wurde im neuen Wappen in ein grünes Feld gesetzt, welches die waldreiche Umgebung symbolisieren soll. Dazu wurde im hinteren Schildteil, als Zeichen für die in der Gemeinde angesiedelte Industrie ein schwarzes Zahnrad in ein goldenes Feld gesetzt. Dieses soll die ursprüngliche landwirtschaftliche Erwerbstätigkeit der Gemeindebevölkerung zum Ausdruck bringen. Der das Rad überdeckende blaue Wellenbalken steht für die Donau, welche die Südgrenze der Gemeinde bildet.

Persönlichkeiten

Personen mit Bezug zur Gemeinde

Literatur

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 4. Band: Leis bis Neusiedl. Sollinger, Wien 1834, S. 21 (LeobendorfInternet Archive).

Weblinks

Commons: Leobendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  2. Niederösterreichische Museum: Leobendorf - Ortsgeschichte; abgerufen am 26. April 2018
  3. Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas 20
  4. Statistik Austria – Leobendorf
  5. Kreuzenstein. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  6. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 23. Oktober 2020.
  7. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 30. September 2020.
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Leobendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 10. Februar 2020.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Leobendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 10. Februar 2020.
  10. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Leobendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 10. Februar 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Leobendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 10. Februar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Leobendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 10. Februar 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Leobendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 10. Februar 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Austria adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
AUT Leobendorf COA.jpg
Wappen der Gemeinde Leobendorf (Niederösterreich) in Österreich
Karte A Noe KO 2017.svg
Autor/Urheber: AleXXw, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karte des österreichischen Bundeslandes Niederösterreich, Bezirk Korneuburg hervorgehoben (Bezirksgrenzen gültig ab Jänner 2017)
Leobendorf - Burg Kreuzenstein (3).JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Westsüdwestansicht der Burg Kreuzenstein in der niederösterreichischen Marktgemeinde Leobendorf.
Die ursprüngliche Burg wurde im Zuge des 30-jährigen Krieges zerstört und anschließend als Baumaterial großteils abgetragen. Unter Graf Johann Nepomuk Wilczek erfolgte von 1874 bis 1906 ein Wiederaufbau der Burg als Museum für seine umfangreichen Kunstsammlungen. Die so entstandene Schauburg ist heute, ergänzt durch zahlreiche wiederverwendete mittelalterliche Bauteile und nach teilweiser Beseitigung der Brandschäden von 1915 und der Kriegsschäden von 1945, ein beliebtes Tourismusziel nördlich von Wien.
Leobendorf - Kirche.JPG
Autor/Urheber: C.Stadler/Bwag, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Südansicht der röm.-kath. Pfarrkirche hl. Markus in der niederösterreichischen Marktgemeinde Leobendorf. Eine gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert, die im 15. Jahrhundert verändert und im 17. Jahrhundert teilweise barockisiert wurde.
Oberrohrbach Kirche 2012.jpg
Autor/Urheber: Waerfelu, Lizenz: CC BY 3.0
Die Filialkirche Oberrohrbach 2012.
Leobendorf im Bezirk Korneuburg.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Lage von Leobendorf im Bezirk Korneuburg, Niederösterreich
Leobendorf typische Gesamtansicht.jpg
Autor/Urheber: Sepb26, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Zu sehen ist der Ort Leobendorf