Leo Hiemer

Leo Hiemer bei der Verleihung des Bayerischen Dialektpreises 2017

Leopold Hiemer (* 29. Juni 1954 in Maierhöfen im Allgäu) ist ein deutscher Filmregisseur, Filmproduzent, Filmverleiher sowie Autor.

Leben

Bereits während seines Studiums der Germanistik und Geschichte, das er mit dem Staatsexamen abschloss, drehte Hiemer Filme im Super-8 Format, die meisten zusammen mit Klaus Gietinger. 1981 gründete er mit Klaus Gietinger, Fritz Günthner und Georg Veit eine eigene Produktionsfirma, die Westallgäuer Filmproduktion (WAF). Mit meist schmalen Budgets produzierte die WAF einige unabhängige, anspruchsvolle, oft provokative Filme, die sich immer wieder mit Leo Hiemers Heimat, dem Allgäu, befassten. Mehrere dieser Filme tragen das Filmprädikat „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“. Die WAF löste sich 1991 auf und 1998 gründete Hiemer die „Leo Hiemer Filmproduktion“.

Besonders der Film Daheim sterben die Leut’ (Drehbuch und Regie mit Klaus Gietinger), über manchmal skurrile Konflikte auf dem Land hat Kultfilmstatus erlangt. Er war 1985 mit 400.000 Zuschauern einer der erfolgreichsten deutschen Kinofilme des Jahres und wurde für den Deutschen Filmpreis 1986 nominiert.

Bis 1991 arbeitete er in der Regie mit Klaus Gietinger zusammen, als Kameramann fungiert bis heute meist Marian Czura.

Leo Hiemer lebt mit seiner Frau in Kaufbeuren. Er hat zwei erwachsene Töchter.

Auszeichnungen

Im März 2017 wurde Leo Hiemer mit dem ersten Bayerischen Dialektpreis für die Region Allgäu ausgezeichnet.[1] Für seine Arbeit wurde er 2021 mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet.[2]

Filmographie

  • 1979: Lond it Luck, Drehbuch und Regie (mit Klaus Gietinger), ein Spielfilm über den Allgäuer Bauernkrieg. 120 Min., Stereo und Super-8, Eigenproduktion.
  • 1981: Land der Räuber und Gendarmen, Drehbuch und Regie (mit Klaus Gietinger), TV-Film, Das kleine Fernsehspiel im ZDF, 98 Min.
  • 1985: Daheim sterben die Leut’, Drehbuch und Regie (mit Klaus Gietinger), Kinofilm, 98 Min., Produktion: Westallgäuer Filmproduktion (Eigenproduktion). Nominierung „Deutscher Filmpreis“ 1986; „Goldenes Einhorn Alpinale“ 1985. 400.000 Zuschauer.
  • 1988: Schön war die Zeit, Drehbuch und Regie (mit Klaus Gietinger), Kinofilm, 110 Min., Koproduktion WAF mit SDR/Maran-Film und Bob Arnold-Film.
  • 1994: Leni ... muß fort, Drehbuch und Regie, Spielfilm, 86 Min., Produktion: Daniel Zuta Filmproduktion. Film nach einer tatsächlichen Begebenheit über ein Opfer des Holocaust im Allgäu.
  • Ab 1998 freier Drehbuchautor für die SWR-Fernsehserie „Die Fallers“.
  • 2000: Vision Schwaben, Buch und Regie, Imagefilm, 38 Min., Leo Hiemer Filmproduktion, Digital Betacam 16:9.
  • 2002: Heilige Klänge im Allgäu, Buch und Regie, Dokumentarfilm, 45 Min., Leo Hiemer Filmproduktion im Auftrag des Bayerischen Rundfunks.
  • 2004: Komm, wir träumen! Keine ganz normale Liebe, Regie (Drehbuch: Volker Jehle, Mitarbeit: Leo Hiemer), Spielfilm, 93 Min., Leo Hiemer Filmproduktion.
  • 2005: Alpträume, Regie (Drehbuch: Andreas Gabriel), Kurzfilm, 20 Min., Leo Hiemer Filmproduktion.
  • 2011: Hirnbein. Auf den Spuren des Allgäu-Pioniers, Regie, im Auftrag des Bayerischen Rundfunks, 44 Min., Leo Hiemer Filmproduktion.
  • 2013: Heimat unter Strom, Regie, Dokumentarfilm, 80 Min., Leo Hiemer Filmproduktion

Theaterstücke

  • 2005: Mohr of Memmingen. Theaterstück nach einer Romanvorlage von Utz Benkel. Landestheater Schwaben in Memmingen, Inszenierung: Patrick Schimanski.

Literatur

  • Leo Hiemer: Gabi (1937–1943) : Geboren im Allgäu – ermordet in Auschwitz. 2019. ISBN 978-3-863314-55-2
  • Leo Hiemer: Carl Hirnbein – Der Allgäu-Pionier. erschienen in der EDITION ALLGÄU, Immenstadt 2012. ISBN 978-3-931951-70-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Michael Bartmann: Heißmann & Rassau und Willy Michl ausgezeichnet. Bayerischer Rundfunk, 20. März 2017, abgerufen am 22. August 2018.
  2. o. V.: Landtagspräsidentin Ilse Aigner zeichnet 44 Persönlichkeiten mit dem Bayerischen Verfassungsorden 2021 aus. Bayerischer Landtag, abgerufen am 3. Dezember 2022.

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Autor/Urheber: Kritzolina, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Leo Hiemer bei der Verleihung des Bayerischen Dialektpreises 2017 im Kaisersaal der Münchener Residenz