Leliceni

Leliceni
Csikszentlélek
Leliceni führt kein Wappen
Leliceni (Rumänien)
Basisdaten
Staat:Rumänien Rumänien
Historische Region:Siebenbürgen
Kreis:Harghita
Koordinaten:46° 21′ N, 25° 51′ O
Zeitzone:OEZ (UTC+2)
Höhe:746 m
Fläche:36,28 km²
Einwohner:2.010 (20. Oktober 2011[1])
Bevölkerungsdichte:55 Einwohner je km²
Postleitzahl:537268
Telefonvorwahl:(+40) 02 66
Kfz-Kennzeichen:HR
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart:Gemeinde
Gliederung:Leliceni, Fitod, Hosasău, Misentea
Bürgermeister:István-Alfréd Nagy (UDMR)
Postanschrift:Str. Principală, nr. 10
loc. Leliceni, jud. Harghita, RO–537268
Website:
Sonstiges
Stadtfest:Gemeindefest im Monat Juni

Leliceni [leliˈt͡ʃenʲ] (veraltet Cic-Sîn-Lelec oder Sânlelec; ungarisch Csikszentlélek) ist eine Gemeinde im Kreis Harghita, in der Region Siebenbürgen in Rumänien. Sie besteht aus den 4 Dörfern: Fitod (ungarisch Fitód), Hosasău (Hosszúaszó), Leliceni (Csíkszentlélek) und Misentea (Csíkmindszent).

Geographische Lage

Lage der Gemeinde Leliceni im Kreis Harghita

Die Gemeinde Leliceni befindet sich östlich des Harghita-Gebirges in der historischen Region Szeklerland. Am Bach Misentea, ein Zufluss des Olt (Alt) und an der Kreisstraße (drum județean) DJ 123B befindet sich der Ort Leliceni fünf Kilometer südöstlich der Kreishauptstadt Miercurea Ciuc (Szeklerburg).

Geschichte

Der mehrheitlich von Szeklern bewohnte Ort Leliceni wurde 1333 erstmals urkundlich erwähnt.[3]

Auf dem Gemeindegebiet wird im eingemeindeten Dorf Misentea ein Archäologischer Fund der Jungsteinzeit zugeordnet.[4]

Im Verzeichnis historischer Denkmäler des Ministeriums für Kultur und nationales Erbe (Ministerul Culturii și Patrimoniului Național) werden in Leliceni auf dem Areal Kőhegy (rumänisch Muntele de Piatră) und Bánátus Besiedlungen bis zurück in die Bronzezeit vermerkt.[5]

Im Königreich Ungarn gehörte Leliceni dem Stuhlbezirk Kászonalcsík in der Gespanschaft Csík (rumänisch Comitatul Ciuc), anschließend dem historischen Kreis Ciuc und ab 1950 dem heutigen Kreis Harghita an.

Bis 2004 gehörte Leliceni der südlich gelegenen Nachbargemeinde Sâncrăieni (Csíkszentkirály) an.[6]

Bevölkerung

Die Bevölkerung auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Leliceni entwickelte sich wie folgt:

VolkszählungEthnische Zusammensetzung
JahrBevölkerungRumänenUngarnDeutscheandere
18501.525-1.499917
19771.853251.828--
20021.721131.695-13
20112.010321.935-43

Seit 1850 wurde auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Leliceni die höchste Einwohnerzahl und die der Magyaren, der Rumänen und die der Roma (21) 2011 ermittelt. Die höchste Anzahl der Rumäniendeutschen wurde 1850 im heutigen Gemeindezentrum registriert.[7]

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Kirche[8] "Biserica Sfântul Duh" (deutsch: Kirche zum Heiligen Geist) wurde im 15. Jahrhundert errichtet und im 19. Jahrhundert erneuert, sie steht unter Denkmalschutz.[5]
    • Der geflügelte Altar mit der Inschrift „Insignia Filiorum Czakó 1510“, welcher 1510 darin errichtet wurde, befindet sich heute im Ungarischen Natianalmuseum.
  • Neben der Kirche steht eine 500 Jahre alte Winterlinde (Tilia cordata) , welche 2011 zum "Europäischen Baum des Jahres"[9] gewählt wurde.
  • Am Ortsausgang Richtung Miercurea Ciuc steht das "Blutige Gesicht", ein 5,5 m hohes kegelförmiges Denkmal als Erinnerung an eine Schlacht zwischen den Székelys und den Tataren im Jahre 1694.
  • Im eingemeindeten Dorf Misentea die katholische Kirche A Tuturor Sfinților 1330 errichtet, steht unter Denkmalschutz.[5]
  • Im eingemeindeten Dorf Hosasău (Hosszúaszó) die katholische Kapelle Xántus welche 1990 erneuert wurde.[10]

Persönlichkeiten

  • Péter Ágoston, Jesuitenmönch und Prediger, wurde 1617 in Leliceni geboren[11]
  • Ádám Bocskor, bekannter Franziskaner-Mönch, geboren 1737 in Leliceni, wurde 1762 zum Priester geweiht.[12]
  • Vazul Bándi, Historiker am katholischen Márton Áron-Gymnasium in Șumuleu Ciuc (Schomlenberg),[13] 1847 in Leliceni geboren
  • Attila Ambrus, ehemaliger Eishockeyspieler und als der "Whiskey-Bandit" bekanntgewordene Bankräuber, geboren 1967 in Fitod bei Leliceni, dessen Karriere 2017 verfilmt wurde: "The Whiskey Bandit"[14]


Weblinks

Commons: Leliceni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Volkszählung 2011 in Rumänien (MS Excel; 1,3 MB).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
  3. Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2, S. 517.
  4. Institute Of Archaeology − Misentea, abgerufen am 22. September 2020 (rumänisch).
  5. a b c Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2015 aktualisiert (PDF; 12,7 MB; rumänisch).
  6. LEGE pentru înființarea unor comune. (PDF; 250 kB) Abgerufen am 22. September 2020 (rumänisch).
  7. Volkszählungen 1850–2002, letzte Aktualisierung 2. November 2008 (PDF; 1 MB; ungarisch).
  8. Angaben zur katholischen Kirche in Leliceni bei biserici.org, abgerufen am 24. September 2020 (rumänisch).
  9. 2011 - European Tree of the Year: Lime in Leliceni
  10. Angaben zur katholischen Kapelle in Hosasău bei biserici.org, abgerufen am 24. September 2020 (rumänisch).
  11. Angaben zu Péter Ágoston bei mek.oszk.hu, abgerufen am 9. Februar 2021 (ungarisch).
  12. Angaben zu Ádám Bocskor bei mek.oszk.hu, abgerufen am 9. Februar 2021 (ungarisch).
  13. Angaben zu Vazul Bándi bei Márton Áron-Gymnasium in Șumuleu Ciuc, abgerufen am 9. Februar 2021 (rumänisch).
  14. Kritik zu "Whiskey-Bandit" auf filmstarts.de

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Positionskarte von Rumänien
Stema Harghita.svg
Coat of arms of Harghita County, Romania.
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The oldest tree in Csík seat, near Csíkszentlélek (Leliceni)
Csíkszentlélek church.JPG
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The romano-catholic church in Csíkszentlélek (Leliceni)
Szárnyas oltár, Csíkszentlélek.JPG
Erzsébet és Magdolna között Szent Anna ölén Mária és Jézus, szárnyas oltár 1510-ből, Csíkszentléleki római katolikus templom (1914 óta a Magyar Nemzeti Múzeum tulajdonában van)
2011 Lime in Leliceni RO.jpg
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Winterlinde (Tilia cordata) in Leliceni, Rumänien
Bloody face.JPG
Autor/Urheber: Szabi237, Lizenz: CC BY 3.0
The Bloody face, near Csíkszentlélek, Romania, is a memorial for a battle between the székely's and the tatar's in 1694.