Lelbach (Korbach)

Lelbach
Stadt Korbach
Koordinaten:51° 17′ N, 8° 50′ O
Höhe: 426 m ü. NHN
Fläche:5,15 km²[1]
Einwohner:617 (30. Jun. 2020)[2]
Bevölkerungsdichte:120 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Oktober 1971
Postleitzahl:34497
Vorwahl:05631

Lelbach ist ein Stadtteil der Kreis- und Hansestadt Korbach im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geographische Lage

Lelbach liegt im Westteil Nordhessens auf der Waldecker Tafel. Es befindet sich direkt am Ostrand des Naturparks Diemelsee etwa 4 km (Luftlinie) nordwestlich des Zentrums der Korbacher Kernstadt. Nördlich des 425 m hoch gelegenen Dorfs erhebt sich der Homberg (531 m), und zwischen beiden fließt etwa in Nordwest-Südost-Richtung der durch Korbach verlaufende Kuhbach.

Lelbach liegt am Abschnitt Rhena–Korbach der Bundesstraße 251, von der dort die Kreisstraße 58 nach Lengefeld abzweigt. Hindurch verläuft etwa die Bahnstrecke Wabern–Brilon-Wald (Uplandbahn) mit naher Haltestelle „Rhena-Lelbach“ westlich der Ortschaft.

Geschichte

Überblick

980 wird Lelbach als Lellibechi in einer Urkunde erstmals genannt. Diese Urkunde ist ein Tauschvertrag zwischen Kaiser Otto II. und dem Abt des Reichsstifts Corvey. Der Kaiser erhielt die Marken Meginrichesdorf und Memleben und gab dafür aus dem Reichsbesitz im Ittergau: Lellibechi (Lelbach), Reho (Rhena) und Curbechi (Korbach) sowie drei andere Ortschaften, die später zu Wüstungen wurden.[3]

Zum 1. Oktober 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Lelbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis als Stadtteil in die Kreisstadt Korbach eingemeindet.[4][5] Die Gemeinde Lelbach hatte eine Gemarkungsfläche von 5,15 km².[6] Für Lelbach, wie für alle eingegliederten ehemals eigenständigen Gemeinden von Korbach, wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte

Die folgende Liste zeigt im Überblick die Herrschaftsgebiete und Staaten, in denen Lelbach lag, und deren nachgeordnete Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][8]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[1]

• 1541:5 Häuser
• 1620:14 Häuser
• 1650:14 Häuser
• 1738:24 Häuser
• 1770:26 Häuser, 168 Einwohner
Lelbach: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
168
1800
  
?
1834
  
205
1840
  
191
1846
  
177
1852
  
209
1858
  
199
1864
  
212
1871
  
210
1875
  
212
1885
  
232
1895
  
227
1905
  
218
1910
  
232
1925
  
253
1939
  
252
1946
  
317
1950
  
330
1956
  
292
1961
  
310
1967
  
345
1971
  
384
1980
  
605
1990
  
578
1995
  
542
2000
  
618
2005
  
623
2010
  
629
2011
  
618
2015
  
625
2020
  
617
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Korbach[9][2]; Zensus 2011[10]

Religion

Dorfkirche Lelbach

Die romanische Kirche wurde erstmals 1229 urkundlich erwähnt. Sie war als Kapelle dem Heiligen St. Nikolaus geweiht. Die Glocke wurde um 1298 gegossen; sie ist eine der ältesten im Waldecker Land. Das Mauerwerk im Norden und Süden, der Triumphbogen und ein Fenster an der Südseite stammen noch aus der Entstehungszeit. Im Inneren deuten mächtige Wandvorlagen auf ein ehemaliges Gewölbe hin. Erhalten ist die Kirchenvorsteherbank mit Inschriften aus dem 17. Jahrhundert. Die Orgel stammt aus dem Jahre 1890, sie gehört heute zu den wenigen erhaltenen Instrumenten, die die Firma Vogt damals im Waldecker Land baute. 1979 wurde die Kirche umfassend renoviert.[11]

Die Grafschaft Waldeck führte ab 1526 in ihrem Gebiet die Reformation ein. Im Jahr 1885 waren von den 150 Einwohnern Lelbachs 148 evangelisch, was 98,7 % entspricht, zwei Einwohner waren katholisch (1,3 %). 1961 wurden 154 evangelische (96,3 %) und drei katholische (0,7 %) Christen gezählt.[1]

Literatur

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

Anmerkungen

  1. Am 1. Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Korbach.

Einzelnachweise

  1. a b c d e Lelbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 11. November 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b Daten & Fakten. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  3. Stadt Korbach
  4. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15. September 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 39, S. 1603, Punkt 1320; Abs. 7. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 9,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 408.
  6. Statistisches Bundesamt: Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland mit Übersichten über die Verwaltungsgliederung und Angaben über die Zugehörigkeit der Gemeinden zu Ortsklassen, Postleitgebieten und einigen wichtigen Verwaltungseinheiten. Ausgabe 1957, S. 275
  7. Hauptsatzung. (PDF; 133 kB) § 3. In: Webauftritt. Stadt Korbach, abgerufen im Dezember 2020.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Bevölkerungsentwicklung. In: Haushaltsplan 2018. Stadt Korbach, S. Vorbericht VIII, archiviert vom Original; abgerufen am 2. Juni 2018.
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 104, archiviert vom Original am 27. Oktober 2020;.
  11. Artikel aus der HNA Waldeckische Allgemeine vom 28. Februar 2007, Serie: „Kirchen im Waldecker Land“

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Wappen der Stadt Korbach, Landkreis Waldeck-Frankenberg, Hessen
Blasonierung
„Geteilt von Blau und Gold, oben ein wachsender, hersehender Bischof im silbernen Ornat mit goldenem Besatz, Buch und Stab in den Händen haltend, unten ein unterhalber, schwarzer, achtstrahliger Stern (Waldecker Stern).“