Leitelshof
Leitelshof Gemeinde Rohr | |
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Koordinaten: | 49° 21′ N, 10° 57′ O |
Höhe: | 395 m ü. NHN |
Einwohner: | 105 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 9122 |
Vorwahl: | 09876 |
Leitelshof (fränkisch: Laileshuf[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Rohr im Landkreis Roth (Mittelfranken, Bayern).[3]
Geografie
Südwestlich des Dorfes entspringt der Haselbach, der ein linker Zufluss des Schwallbachs ist, der wiederum ein linker Zufluss der Schwabach ist. Im Norden grenzt das Flurgebiet Lust an, im Süden das Flurgebiet Flecken. 0,5 km nordwestlich liegt das Waldgebiet Fleckenbüsche. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Weiler (2,5 km südwestlich) bzw. zur Kreisstraße RH 11 (0,5 km südöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt ebenfalls zur RH 11 bei Regelsbach (0,9 km nördlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde 1287 als „Levtoldeshove“ erstmals urkundlich erwähnt.[5][6] Damit fällt seine Gründung in die Phase des hochmittelalterlichen Landesausbaus im 12. und 13. Jahrhundert. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Liutold, der Personenname des Siedlungsgründers.[7]
Im Jahre 1732 gab es laut den Oberamtsbeschreibungen von Johann Georg Vetter in Leitelshof 12 Anwesen. 2 Anwesen unterstanden der Reichsstadt Nürnberg (Amt St. Klara: 1, Reiches Almosen: 1) und 10 Anwesen der Deutschordenskommende Nürnberg.[8] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Leitelshof weiterhin 12 Anwesen und ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte das brandenburg-ansbachische Richteramt Roßtal aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Deutschordenskommende Nürnberg inne. Grundherren waren die Deutschordenskommende Nürnberg (4 Ganzhöfe, 3 Halbhöfe, 1 Gütlein), das Kastenamt Schwabach (1 Gütlein), das Landesalmosenamt der Reichsstadt Nürnberg (1 Köblergut) und der Nürnberger Eigenherr von Scheurl (2 Halbhöfe).[9]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Schwabach. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 Leitelshof dem Steuerdistrikt Regelsbach (II. Sektion) und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Regelsbach zugeordnet. Am 1. Mai 1978 wurde Leitelshof im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Rohr eingegliedert.[10]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 85 | 117 | 155 | 105 | 113 | 99 | 104 | 118 | 101 | 87 | 105 |
Häuser[11] | 15 | 18 | 21 | 22 | 18 | 18 | 18 | 27 | |||
Quelle | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Georg (Regelsbach) gepfarrt.[9] Die Katholiken sind nach St. Sebald (Schwabach) gepfarrt.[20][22]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Leutelshof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 335 (Digitalisat).
- Friedrich Eigler: Schwabach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 28). Michael Laßleben, Kallmünz 1990, ISBN 3-7696-9941-6.
- Eberhard Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 4). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1969, DNB 457000937, S. 42–43.
Weblinks
- Leitelshof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
- Geschichte der Gemeinde Rohr > Leitelshof. In: rohr-mfr.de. Abgerufen am 17. Juli 2023.
- Leitelshof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 21. November 2021.
- Leitelshof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. September 2019.
Fußnoten
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 348 (Digitalisat).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 42. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „láilɘshūf“.
- ↑ Gemeinde Rohr, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Juli 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 42.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 296.
- ↑ E. Wagner: Land- und Stadtkreis Schwabach, S. 43.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 297.
- ↑ a b F. Eigler: Schwabach, S. 403.
- ↑ F. Eigler: Schwabach, S. 481.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 238 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1087, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1253, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1188 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1261 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1298 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1127 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 825 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 180 (Digitalisat).
- ↑ Katholische Pfarrei St. Sebald, Schwabach. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 27. Mai 2023.