Leitart

Eine Leitart oder Leitform ist eine Tier- oder Pflanzen-Art, die besonders charakteristisch für einen bestimmten Biotop-Typ oder eine bestimmte Lebensgemeinschaft ist. Sie reagieren durch spezielle Ansprüche besonders empfindlich auf Landschaftsveränderungen und sind an bestimmte Lebensraumeigenschaften eng gebunden.

Begrifflichkeiten

Das Vorkommen der Leitart kann danach abkürzend für die gesamte Lebensgemeinschaft (oder für deren Vollständigkeit) stehen. So kann im Naturschutz aus dem Vorkommen bestimmter Leitarten auf die Verbreitung oder die Vollkommenheit schutzwürdiger Biotope/Lebensgemeinschaften geschlossen werden. Dabei gehören die Leitarten nicht zwingend zu den häufigsten Arten.

In der Vegetationskunde wird häufiger der verwandte Ausdruck Charakterart verwendet. Dieser ist in der Pflanzensoziologie mit spezieller Bedeutung definiert und ersetzt in dieser Wissenschaft den allgemeineren Begriff.

Beispiele

Der Schwarzspecht (Dryocopus martius) ist beispielsweise eine Leitart für naturnahe Rotbuchenwälder, oder der Biber eine Leitart strukturreicher, naturnaher Fließgewässer. Speziell auf Leitfischarten beruht das Ordnungssystem der Fließgewässer mit seiner Einteilung in Fischregionen wie Forellen-, Äschen-, Barben- und Brachsenregion.

Belege

  • Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. 4. Auflage, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2003, S. 186. ISBN 3-8274-0167-4
  • Nentwig, Bacher, Beierkuhnlein, Brandl, Grabherr: Ökologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, Berlin 2004, S. 272, ISBN 3-8274-0172-0

Auf dieser Seite verwendete Medien

Mittlerer Sonnentau i d Blüte.JPG
(c) Hajotthu, CC BY-SA 3.0
Mittlerer Sonnentau in der Blüte