Leintorbrücke
Die Leintorbrücke in Hannover wurde 1713 als Einbogenbrücke aus Sandsteinquadern nach Plan von Christian Georg Vick errichtet und verläuft quer zum Leineschloss im Zuge der Schloßstraße über die Leine. Der heute zuweilen benutzte Name Schloßbrücke wurde etwa 1950 irrtümlich[1] übernommen von der weiter östlich liegenden, ins Leineschloss führenden Schloßbrücke.
Geschichte
Die Leintorbrücke stand ursprünglich außerhalb des mittelalterlichen Leintores. Die älteste erhaltene Erwähnung nennt schon 1320 die Brücke „pons antiquus“ (antike Brücke). Die Brücke verband die Altstadt mit dem Wasserhof auf der Leineinsel Klein-Venedig.
Ab 1340 nennen Urkunden „der Stadt Brücke“, die dann auch der Straße über die Leine-Insel den Namen gab: 1359 „in ponte“, bis 1845 „Brückstraße“. 1570 wurde eine hölzerne Laufbrücke errichtet. 1713 entstand die noch heute vorhandene Brücke.
Die Brücke ist ein Aussichtspunkt auf die im Jahr 2023 eingeweihte Leinewelle zum Flusssurfen. Im selben Jahr wurde bekannt, dass die Brücke stark beschädigt ist und saniert werden muss. Die Kosten sollen sich auf rund 500.000 Euro belaufen.[2]
Siehe auch
Literatur
- Arnold Nöldeke: Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. Stadt Hannover, 2 Teile, 1932; hier: T. 1, S. 720.
- Helmut Knocke, Hugo Thielen: Schlossstraße. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 194
- Helmut Knocke: Leintorbrücke. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 399f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zitat nach Helmut Knocke in: Stadtlexikon Hannover…, S. 399f.
- ↑ Andreas Schinkel: Stadt Hannover repariert Schlossbrücke für eine halbe Million Euro in Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 22. Mai 2023
Koordinaten: 52° 22′ 15,3″ N, 9° 43′ 53,8″ O
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Foto: Bernd Schwabe in Hannover, Lizenz: CC BY-SA 3.0
An der Uferbefestigung der heutigen Rademachertreppe in Hannover an der Leine findet sich in Höhe der Leintorbrücke eine Inschrift mit den Jahreszahlen 1704 und 1852. Die Ziffern sind teilweise mit einer hier noch nicht identifizierten Künstlersignatur (?) versehen - die Zeichen der damaligen Baumeister ...?
Blick um 1900 leineaufwärts in Richtung Leintorbrücke und Leineschloss: Die dichte Fachwerk-Bebauung beiderseits der Leine (die Häuser rechts gehörten zur sogenannten "Leineinsel Klein-Venedig") überstand die Feuerstürme während der Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg nicht. Auf der linken Bildseite finden sich heute die Rademachertreppe und der gastronomisch genutzte Klostergang ...
Autor/Urheber: anonymous photographer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rund um die Leintorbrücke in der Altstadt von Hannover fand sich vor den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltrkrieg eine dichte Bebauung von Fachwerkhäusern zumeist aus dem 17. Jahrhundert. Mit der Jahreszahl 1598 versehen ist das Fachwerkgebäude links der Bildmitte: Das Restaurant Alt's Bier-Haus zur Residenz lockte seine Gäste mit freien Konzerten in seiner "humoristischen Konzert-Halle". Links daneben fand sich das um 1540 errichtete und noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert erhaltene Fachwerkhaus unter der Adresse Ernst-August-Straße 2 Ecke Rademacherstraße, das als Sammethaus Louis Schmidt als Deutschlands größtes Versandhaus insbesondere für Lindener Samt auch eine Filiale in Köln unterhielt ...
Leintorbrücke Hannover