Leimenhaus

Leimenhaus (oberfränkisch: Lamah-haus[1]) ist eine Wüstung auf dem Gemeindegebiet des Marktes Thurnau im oberfränkischen Landkreis Kulmbach in Bayern.

Geographie

Die ehemalige Einöde lag 200 Meter südlich von Hutschdorf auf einer Höhe von 338 m ü. NHN. Im Süden grenzte eine bewaldete Anhöhe an.[2]

Geschichte

Leimenhaus war eine Ausgründung, die vom Hofbesitzer des Hauses Nr. 41 (= Halbhof in Fahrenbühl) erfolgte. Das Anwesen wurde in einer Beschreibung der Giech’schen Herrschaft Thurnau von 1799 erstmals erwähnt, jedoch ohne den späteren Namen.[3] 1867 wurde das Anwesen erstmals als „Leimenhaus“ bezeichnet.[4] Das Toponym bezeichnet ein aus Lehm gebautes Haus.[3] Ab 1907 wurde Leimenhaus als „Trinkerheilstätte Immanuel“ genutzt. Zum Anwesen gehörten 2,5 ha Grund, es gab ursprünglich 16 Therapieplätze.[5] 1932 wurde die Anstalt aufgelöst und das ursprüngliche Anwesen abgerissen.[3] Auf seinem Grund entstand eine neue Anstalt, die 1940/41 für die sogenannte Kinderlandverschickung genutzt wurde, danach als Lungenheilstätte und seit 1961 als Fachklinik für suchtkranke Frauen (→ Fachklinik Haus Immanuel).

Einwohnerentwicklung

Jahr001861001871001885001900001925
Einwohner1287527
Häuser[6]111
Quelle[4][7][8][9][10]

Religion

Der Ort war evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Hutschdorf) gepfarrt.[4]

Literatur

Weblinks

Fußnoten

  1. E. F. v. Guttenberg, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: lamāhaus.
  2. Ausgründung Haus Nr. 41 (=Leimenhaus) im BayernAtlas (Bayerische Uraufnahme)
  3. a b c E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 95.
  4. a b c Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 900, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  5. Hans Laehr: Die Anstalten für Psychisch-Kranke: In Deutschland, Österreich, der Schweiz, S. 88 (Digitalisat).
  6. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1925 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  7. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1074, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  8. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1022 (Digitalisat).
  9. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1069 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1104 (Digitalisat).

Koordinaten: 50° 2′ 22,6″ N, 11° 24′ 55,9″ O

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