Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009/400 m der Frauen

12. Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Disziplin400-Meter-Lauf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer41 Athletinnen aus 32 Ländern
AustragungsortDeutschland Berlin
WettkampfortOlympiastadion
Wettkampfphase15. August (Vorläufe)
16. August (Halbfinale)
18. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleSanya Richards (Vereinigte Staaten USA)
SilbermedailleShericka Williams (Jamaika JAM)
BronzemedailleAntonina Kriwoschapka (Russland RUS)
Das Berliner Olympiastadion während der Leichtathletik-Weltmeisterschaften

Der 400-Meter-Lauf der Frauen bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 wurde vom 15. bis 18. August 2009 im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt Berlin ausgetragen.

Es siegte die US-amerikanische Vizeweltmeisterin von 2005 und Olympiadritte von 2008 Sanya Richards. Sie war mit der 4-mal-400-Meter-Staffel ihres Landes außerdem zweifache Olympiasiegerin (2004/2008) und zweifache Weltmeisterin (2003/2007) Auch hier in Berlin gewann sie mit dieser Staffel am Schlusstag eine weitere Goldmedaille.
Silber ging an die Olympiazweite von 2008 Shericka Williams aus Jamaika. Sie hatte als Mitglied der jamaikanischen 4-mal-400-Meter-Staffel zweimal WM-Silber (2005/2007) und 2008 Olympiabronze gewonnen. Auch bei diesen Weltmeisterschaften gab es wieder Staffelsilber für sie.
Bronze errang die Russin Antonina Kriwoschapka. Am Schlusstag gab es für sie darüber hinaus Staffelbronze.

Bestehende Rekorde

Weltrekord47,60 sDeutschland Demokratische Republik 1949 Marita KochCanberra, Australien6. Oktober 1985[1]
WM-Rekord47,99 sTschechoslowakei Jarmila KratochvílováWM 1983 in Helsinki, Finnland10. August 1983

Der seit den ersten Weltmeisterschaften 1983 bestehende WM-Rekord blieb auch hier in Berlin ungefährdet. Weltmeisterin Sanya Richards verfehlte ihn im Finale um 1,01 Sekunden.

Es wurden eine Weltjahresbestleistung und ein Landesrekord aufgestellt.

Doping

Diese Disziplin war von zwei Dopingfällen belastet:

  • Die zunächst siebtplatzierte Russin Anastassija Kapatschinskaja fiel bei Nachtests von Proben der Resultate von den Olympischen Spielen 2008 sowie den Weltmeisterschaften 2011 auf. Mit Turinabol und Stanozolol wurden bei ihr gleich zwei verbotene Substanzen gefunden. Sie erhielt eine nachträgliche vierjährige Sperre, die im betreffenden Zeitraum erzielten Resultate wurden gestrichen.[2]
  • Die im Halbfinale ausgeschiedene Nigerianerin Amaka Ogoegbunam war die zweite Athletin bei diesen Weltmeisterschaften, die positiv getestet und nach Verzicht auf das Öffnen der B-Probe umgehend disqualifiziert wurde. Auch über 400 Meter Hürden war sie gestartet und dort ebenso im Halbfinale ausgeschieden.[3]

Es gab drei Athletinnen, die benachteiligt wurden.

Vorrunde

Die Vorrunde wurde in sechs Läufen durchgeführt. Die ersten drei Athletinnen pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus sechs zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Viertelfinale.

Vorlauf 1

15. August 2009, 13:05 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Ljudmila LitwinowaRussland Russland0051,31 s
2Libania GrenotItalien Italien0051,45 s
3Indira TerreroKuba Kuba0051,98 s
4Tiandra PonteenSaint Kitts Nevis St. Kitts und Nevis0052,54 s
5Christine DayJamaika Jamaika0053,13 s
6Marina MasljonkoKasachstan Kasachstan0054,38 s
7Phyo Thet KhinMyanmar 1974 Myanmar1:00,35 min

Vorlauf 2

15. August 2009, 13:12 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Novlene Williams-MillsJamaika Jamaika51,55 s
2Jessica BeardVereinigte Staaten USA51,72 s
3Sorina NwachukwuDeutschland Deutschland51,74 s
4Kineke AlexanderSaint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen51,44 s
5Joy SakariKenia Kenia52,88 s
6Kia DavisLiberia Liberia56,85 s
DSQKhoury KeitaMauretanien MauretanienIAAF Rule 163.3 – Bahnübertreten[4]

Vorlauf 3

15. August 2009, 13:19 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Amantle MontshoBotswana Botswana50,65 s
2Shericka WilliamsJamaika Jamaika51,23 s
3Solen Désert-MarillerFrankreich Frankreich51,63 s
4Folasade AbuganNigeria Nigeria51,70 s
5Racheal NachulaSambia Sambia53,21 s
DNFNawal El JackSudan Sudan
DNSEvodie Lydie SaramandjiZentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik

Vorlauf 4

15. August 2009, 13:26 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Debbie DunnVereinigte Staaten USA0051,13 s
2Chandrika RasnayakeSri Lanka Sri Lanka0053,68 s eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
3Fatou Bintou FallSenegal Senegal0054,46 s eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
4Rozina ShafqatPakistan Pakistan1:00,72 min
DSQChristine AmertilBahamas BahamasIAAF Rule 163.3 – Bahnübertreten[4]
DOPAntonina KriwoschapkaRussland Russlandfür das Halbfinale
zugelassen
Amaka OgoegbunamNigeria Nigeria

Vorlauf 5

15. August 2009, 13:33 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Sanya RichardsVereinigte Staaten USA51,06 s
2Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien51,30 s
3Aliann PompeyGuyana Guyana51,38 s
4Norma GonzálezKolumbien Kolumbien51,86 s
5Makelesi BatimalaFidschi Fidschi54,65 s
6Trish BartholomewGrenada Grenada54,89 s
7Claudine YemalinBenin Benin58,82 s

Vorlauf 6

Sharolyn Scott – ausgeschieden als Sechste in 55,63 s

15. August 2009, 13:40 Uhr

PlatzNameNationZeit
1Antonina KriwoschapkaRussland Russland0051,03 s
2Nicola SandersVereinigtes Konigreich Großbritannien0051,64 s
3Amy Mbacke ThiamSenegal Senegal0052,79 s
4Esther AkinsulieKanada Kanada0053,21 s
5Asami ChibaJapan Japan0053,30 s
6Sharolyn ScottCosta Rica Costa Rica0055,63 s
7Rania al-QebaliJordanien Jordanien1:00,90 min

Halbfinale

Aus den drei Halbfinalläufen qualifizierten sich die jeweils ersten beiden Athletinnen – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Läuferinnen – hellgrün unterlegt – für das Finale.

Halbfinallauf 1

16. August 2009, 19:40 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Novlene Williams-MillsJamaika Jamaika49,88
2Amantle MontshoBotswana Botswana49,89
3Aliann PompeyGuyana Guyana50,71 NR
4Jessica BeardVereinigte Staaten USA51,20
5Norma GonzálezKolumbien Kolumbien51,91
6Kineke AlexanderSaint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen53,43
DOPAnastassija KapatschinskajaRussland Russlandfür das Finale zugelassen
DOPAmaka OgoegbunamNigeria Nigeria

Halbfinallauf 2

16. August 2009, 19:47 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Shericka WilliamsJamaika Jamaika49,51
2Antonina KriwoschapkaRussland Russland49,67
3Debbie DunnVereinigte Staaten USA49,95
4Nicola SandersVereinigtes Konigreich Großbritannien50,45 eigentlich für das Finale qualifiziert
5Amy Mbacke ThiamSenegal Senegal51,70
6Folasade AbuganNigeria Nigeria51,75
7Joy SakariKenia Kenia52,69
8Solen Désert-MarillerFrankreich Frankreich53,26

Halbfinallauf 3

16. August 2009, 19:54 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Sanya RichardsVereinigte Staaten USA50,21
2Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien50,25
3Ljudmila LitwinowaRussland Russland50,52
4Libania GrenotItalien Italien50,85
5Indira TerreroKuba Kuba51,87
6Sorina NwachukwuDeutschland Deutschland51,98
7Tiandra PonteenSaint Kitts Nevis St. Kitts und Nevis53,22
8Christine DayJamaika Jamaika53,46

Finale

18. August 2009, 19:35 Uhr

PlatzNameNationZeit (s)
1Sanya RichardsVereinigte Staaten USA49,00 WL
2Shericka WilliamsJamaika Jamaika49,32
3Antonina KriwoschapkaRussland Russland49,71
4Novlene Williams-MillsJamaika Jamaika49,77
5Christine OhuruoguVereinigtes Konigreich Großbritannien50,21
6Debbie DunnVereinigte Staaten USA50,35
7Amantle MontshoBotswana Botswana50,65
DOPAnastassija KapatschinskajaRussland Russland

Video

Weblinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 400 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 12. Januar 2022
  2. Three Russian athletes banned after Beijing retesting, yahoo!sports, sports.yahoo.com 21. Juni 2017 (englisch), abgerufen am 1. Dezember 2020
  3. Hürdenläuferin Ogoegbunam hat gedopt, Zeit Online, zeit.de 22. August 2009, abgerufen am 1. Dezember 2020
  4. a b Wettkampfregeln der IAAF, Seite 91 (PDF; 7,0 MB), abgerufen am 1. Dezember 2020

Auf dieser Seite verwendete Medien

Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Flag of Senegal.svg
Flagge von Senegal
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Fiji.svg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC0
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Leichtathletik-WM 2009 in Berlin.svg
Autor/Urheber:

Benutzer:Gaspard

, Lizenz: Logo

logo der leichtathletik-wm 2009 in berlin

Libania Grenot Zurich 2014.jpg
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, attribution: Erik van Leeuwen (bron: Wikipedia)., Lizenz: GFDL
Libania Grenot during the 400 m women final at the 2014 European Athletics Championships in Zurich
Shericka Williams Berlin 2009.JPG
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, Lizenz: GFDL
Shericka Williams at the World Championship Athletics 2009 in Berlin
USATF day 2 2018 (42242501694) (cropped).jpg
Autor/Urheber: jenaragon94, Lizenz: CC BY 2.0
2018 USA Outdoor Track and Field Championships
DAy 02414.JPG
Autor/Urheber: G.Garitan, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Christine Day lors des Rencontres d'athlétisme de Reims 2013 .
Brussels, Memorial Van Damme, Christine Ohuruogu (14513762950).jpg
Autor/Urheber: Arian Zwegers from Brussels, Belgium, Lizenz: CC BY 2.0

Memorial Van Damme, Christine Ohuruogu (GBR), 400m, Olympic champion 2008, world champion 2013

Christine Ijeoma Ohuruogu (born 17 May 1984) is a British athlete who specialises in the 400 metres, the event for which she is the current World and former Olympic and Commonwealth Champion.

She is a double World Champion, having also won the 400 m at the 2007 World Championships, and was a silver medalist at the Olympics in London.

(source: en.wikipedia.org/wiki/Christine_Ohuruogu)
Anastasiya Kapachinskaya ISTAF 2011.jpg
Autor/Urheber: André Zehetbauer from Schwerin, Deutschland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Anastasiya KAPACHINSKAYA - Siegerin 400m
Indira Terrero 2013.jpg
Autor/Urheber: G.Garitan, Lizenz: CC BY-SA 3.0
800 mètres féminin lors des Rencontres d'athlétisme de Reims 2013: Indira Terrero.
Antonina Krivoshapka Barcelona 2010.jpg
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, attribution: Erik van Leeuwen (bron: Wikipedia)., Lizenz: GFDL
Antonina Krivoshapka at the European Championships in Barcelona 2010
Debbie Dunn Doha 2010.jpg
Autor/Urheber: Erik van Leeuwen, attribution: Erik van Leeuwen (bron: Wikipedia)., Lizenz: GFDL
Debbie Dunn during 2010 World Indoor Championships in Doha
Sanya Richards Berlin 2009.jpg
Autor/Urheber: André Zehetbauer from Schwerin, Deutschland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Sanya Richards - Weltmeisterin 400m auf der Ehrenrunde
Nicola Sanders Osaka07.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY 2.5
World Athletics Championships 2007 in Osaka - the UK team celebrating their third place in the women's 4*400 metres relay race
Berliner Olympiastadion night 2.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY 3.0
Panoramabild des Berliner Olympiastadions während der 12. IAAF Leichtathletik-Weltmeisterschaften
Amantle Montsho 2009.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 2.0
400 m féminin lors du Meeting Areva 2009. Amantle Montsho (BOT).
Sanya Richards 400 m final Berlin 2009.jpg
Autor/Urheber: André Zehetbauer from Schwerin, Deutschland, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Sanya Richards während ihres Finallaufes
Sharolyn Scott.jpg
Autor/Urheber: Surizar, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Sharolyn Scott, atleta costarricense.
Amy Mbacke Thiam 2009.jpg
Autor/Urheber: , Lizenz: CC BY-SA 2.0
400 m féminin lors du Meeting Areva 2009. Amy Mbacke Thiam (SEN).