Leichtathletik-Europameisterschaften 2014/4 × 400 m der Männer

22. Leichtathletik-Europameisterschaften
Logo der 22. Leichtathletik-Europameisterschaften
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Disziplin4 × 400-m-Staffel
GeschlechtMänner
Teilnehmer16 Staffeln mit 73 Athleten
AustragungsortSchweiz Zürich
WettkampfortStadion Letzigrund
Wettkampfphase16. August (Vorläufe)
17. August (Finale)
Medaillengewinner
GoldmedailleVereinigtes Konigreich Großbritannien
SilbermedaillePolen Polen
BronzemedailleFrankreich Frankreich
Das Letzigrund-Stadion während der Europameisterschaften 2014

Die 4-mal-400-Meter-Staffel der Männer bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2014 wurde am 16. und 17. August 2014 im Letzigrund-Stadion von Zürich ausgetragen.

Europameister wurde Großbritannien in der Besetzung Conrad Williams (Finale), Matthew Hudson-Smith (Finale), Michael Bingham und Martyn Rooney sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Nigel Levine und Rabah Yousif.
Den zweiten Platz belegte Polen mit Rafał Omelko, Kacper Kozłowski, Łukasz Krawczuk (Finale) und Jakub Krzewina (Finale) sowie den im Vorlauf außerdem eingesetzten Michał Pietrzak und Andrzej Jaros.
Bronze ging an Frankreich mit Mame-Ibra Anne, Teddy Venel (Finale), Mamadou Hanne und Thomas Jordier sowie dem im Vorlauf außerdem eingesetzten Teddy Atine.

Auch die nur im Vorlauf eingesetzten Läufer erhielten entsprechendes Edelmetall.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord2:54,29 minVereinigte Staaten USA
(Andrew Valmon, Quincy Watts,
Harry Reynolds, Michael Johnson)
WM Stuttgart, Deutschland22. August 1993[1]
Europarekord2:56,60 minVereinigtes Konigreich Großbritannien
(Iwan Thomas, Jamie Baulch,
Mark Richardson, Roger Black)
OS Atlanta, USA3. August 1996[2]
Meisterschaftsrekord2:58,22 minVereinigtes Konigreich Großbritannien
(Paul Sanders, Kriss Akabusi,
John Regis und Roger Black)
EM Split, Jugoslawien1. September 1990

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die schnellste Zeit erzielte Europameister Großbritannien im Finale mit 2:58,79 min, womit das Quartett nur 57 Hundertstelsekunden über dem Rekord blieb und eine neue Europajahresbestleistung aufstellte. Zum Europarekord fehlten 2,19 s, zum Weltrekord 4,50 s. Bei drei Staffeln unter drei Minuten im Finale war das Niveau hoch.

Rekordverbesserungen

Es wurden zwei neue Landesrekorde aufgestellt:

  • 3:03,57 min – Irland (Brian Gregan, Brian Murphy, Richard Morrissey, Thomas Barr), zweiter Vorlauf am 16. August
  • 3:01,67 min – Irland (Brian Gregan, Mark English, Richard Morrissey, Thomas Barr), Finale am 17. August

Doping

Hier kam es zu einer dopingbedingten Disqualifikation: Der auch im 400-Meter-Einzelrennen disqualifizierte Maxim Dyldin war Mitglied der russischen Staffel. Diese hatte im Finale zunächst den zweiten Rang belegt, wurde jedoch nach Bekanntwerden von Dyldins Dopingverstoß ebenfalls disqualifiziert. Maxim Dyldin wurde wegen einer verpassten Dopingprobe vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) vom 6. Januar 2017 an für vier Jahre gesperrt. Seine bei den Olympischen Spielen 2012 und später erzielten Resultate wurden annulliert.[3]

Benachteiligt wurden dadurch vor allem zwei Teams:

  • Frankreich erhielt seine Bronzemedaille erst weit nach Abschluss der Europameisterschaften und konnte außerdem nicht an der Siegehrung teilnehmen.
  • Spanien hatte sich eigentlich für das Finale qualifiziert, konnte dort wegen der verspäteten Disqualifikation der russischen Staffel dort nicht dabei sein.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NRNationaler Rekord
ELEuropajahresbestleistung
DSQdisqualifiziert
DOPwegen Dopingvergehens disqualifiziert
IWRInternationale Wettkampfregeln
TRTechnische Regeln

Vorrunde

16. August 2014, 16:48 Uhr

Die Vorrunde wurde in zwei Läufen durchgeführt. Die ersten drei Staffeln pro Lauf – hellblau unterlegt – sowie die darüber hinaus zwei zeitschnellsten Teams – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Finale.

Vorlauf 1

Im ersten Vorlauf kam es im Gedränge zu einer Behinderung der niederländischen Staffel durch das Team aus der Ukraine. Nachdem die Niederlande Protest eingelegt hatte, wurde die Ukraine disqualifiziert und das niederländische Quartett erhielt nach Abschluss der beiden Vorläufe das Recht, in einem Rennen nur mit dieser einen Staffel noch einmal zu laufen, um zu versuchen, die für die Finalqualifikation notwendige Zeit von 3:04,07 min zu unterbieten. Im ersten Rennen hatte die niederländische Mannschaft mit 3:04,72 min die Berechtigung zur Finalteilnahme knapp verfehlt. Mit der Zeit von 3:05,93 min erreichten die Niederländer im Wiederholungslauf ihr gestecktes Ziel jedoch nicht und waren so im Finale nicht dabei.

PlatzStaffelBesetzungZeit (min)
1Vereinigtes Konigreich GroßbritannienNigel Levine (Vorlauf)
Michael Bingham
Rabah Yousif (Vorlauf)
Martyn Rooney
3:00,65
2Frankreich FrankreichMame-Ibra Anne
Teddy Atine (Vorlauf)
Mamadou Hanne
Thomas Jordier
3:00,80
3Deutschland DeutschlandThomas Schneider
David Gollnow (Vorlauf)
Miguel Rigau
Jonas Plass
3:02,41
4Tschechien TschechienJan Tesař
Daniel Němeček
Michal Desenský
Patrik Šorm
3:04,07
5Niederlande NiederlandeBjorn Blauwhof
Terrence Agard
Obed Martis
Liemarvin Bonevacia
3:04,72
6Italien ItalienLorenzo Valentini
Michele Tricca
Isalbet Juarez
Matteo Galvan
3:04,74
7Danemark DänemarkFestus Asante
Andreas Bube
Nick Ekelund-Arenander
Nicklas Hyde
3:08,12
DSQUkraine UkraineWitalij Butrym
Jewhen Huzol
Danylo Danylenko
Wolodymyr Burakow
IWR 163, TR17.2
Behinderung
[4]

Vorlauf 2

Zweiter Vorlauf: Staffeln auf der Schlussrunde (v. l. n. r.): Samuel García, Kevin Borlée, Thomas Barr
PlatzStaffelBesetzungZeit (min)
1Polen PolenMichał Pietrzak (Vorlauf)
Kacper Kozłowski
Andrzej Jaros (Vorlauf)
Rafał Omelko
3:03,52
2Irland IrlandBrian Gregan
Brian Murphy (Vorlauf)
Richard Morrissey
Thomas Barr
3:03,57 NR
3Belgien BelgienJulien Watrin
Antoine Gillet (Vorlauf)
Michaël Bultheel
Kevin Borlée
3:03,83
4Spanien SpanienPau Fradera
Mark Ujakpor
Lucas Búa
Samuel García
3:04,68 eigentlich für das Finale qualifiziert
5Turkei TürkeiBatuhan Altıntaş
Halit Kılıç
İlham Tanui Özbilen
Yavuz Can
3:07,68
6Schweiz SchweizSilvan Lutz
Daniele Angelella
Philipp Weissenberger
Johannes Wagner
3:08,63
7Kroatien KroatienStaša Vrhovec
Mateo Kovačić
Yann Senjaric
Mateo Ružić
3:12,73
DOPRussland RusslandNikita Uglow
Pawel Iwaschko
Pawel Trenichin (Vorlauf)
Wladimir Krasnow
3:03,19 für das Finale zugelassen

Vorlauf 3: Wiederholungslauf für die Niederlande

PlatzStaffelBesetzungZeit (min)
1Niederlande NiederlandeBjorn Blauwhof
Terrence Agard
Obed Martis
Liemarvin Bonevacia
3:05,93

Finale

Julien Watrin auf seiner Startrunde für Belgien

17. August, 15:42 Uhr

PlatzStaffelBesetzungZeit (min)
1Vereinigtes Konigreich GroßbritannienConrad Williams (Finale)
Matthew Hudson-Smith (Finale)
Michael Bingham
Martyn Rooney
im Vorlauf außerdem:
Nigel Levine
Rabah Yousif
2:58,79 EL
2Polen PolenRafał Omelko
Kacper Kozłowski
Łukasz Krawczuk (Finale)
Jakub Krzewina (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Michał Pietrzak
Andrzej Jaros
2:59,85
3Frankreich FrankreichMame-Ibra Anne
Teddy Venel (Finale)
Mamadou Hanne
Thomas Jordier
im Vorlauf außerdem:
Teddy Atine
2:59,89
4Irland IrlandBrian Gregan
Mark English (Finale)
Richard Morrissey
Thomas Barr
im Vorlauf außerdem:
Brian Murphy
3:01,67 NR
5Deutschland DeutschlandKamghe Gaba (Finale)
Miguel Rigau
Jonas Plass
Thomas Schneider
im Vorlauf außerdem:
David Gollnow
3:01,70
6Belgien BelgienJulien Watrin
Kevin Borlée
Michaël Bultheel
Stef Vanhaeren (Finale)
im Vorlauf außerdem:
Antoine Gillet
3:02,60
7Tschechien TschechienJan Tesař
Daniel Němeček
Michal Desenský
Patrik Šorm
3:04,56
DOPRussland RusslandMaxim Dyldin (Finale)
Pawel Iwaschko
Nikita Uglow
Wladimir Krasnow
im Vorlauf außerdem:
Pawel Trenichin
2:59,38

Weblinks

Videolink

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 4x400 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 10. März 2023
  2. Athletics - Progression of outdoor European records, 4x400 m - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 10. März 2023
  3. Doping: Russe Dyldin lange gesperrt, sport1.de 9. Januar 2017, abgerufen am 10. März 2023
  4. Internationale Wettkampfregeln (PDF; 7,1 MB), S. 92f, leichtathletik.de, abgerufen am 10. März 2023

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