Leichtathletik-Europameisterschaften 2006/Resultate Männer

Bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 2006 wurden 24 Wettbewerbe der Männer ausgetragen.

100 m

PlatzAthletLandZeit (s)
1Francis ObikweluPortugal POR9,99 CR
2Andrei JepischinRussland RUS10,10 NR
3Matic OsovnikarSlowenien SLO10,14 NR
4Ronald PognonFrankreich FRA10,16
5Mark Lewis-FrancisVereinigtes Konigreich GBR10,16
6Dariusz KućPolen POL10,21
7Dwain ChambersVereinigtes Konigreich GBR10,24
8Ronny OstwaldDeutschland GER10,38

Datum: 8. August, 19:40 Uhr

Wind: +1,3 m/s

Francis Obikwelu, der im Jahre 2006 nachträglich zum Europameister 2002 erklärt wurde, musste in keinem der vier Läufe alles geben, um trotzdem jeweils souverän zu siegen. Im Endlauf war er der erste Läufer, der bei Europameisterschaften unter zehn Sekunden bleiben konnte.

200 m

PlatzAthletLandZeit (s)
1Francis ObikweluPortugal POR20,01 NR
2Johan WissmanSchweden SWE20,38 NR
3Marlon DevonishVereinigtes Konigreich GBR20,54
4Kristof BeyensBelgien BEL20,57
5Iwan TjoplychRussland RUS20,76
6Eddy De LépineFrankreich FRA20,77
7David AlerteFrankreich FRA20,93
8Anastasios GousisGriechenland GRE20,94

Datum: 10. August, 20:45 Uhr

Wind: +1,6 m/s

Francis Obikwelu ist der erste Sprinter seit 28 Jahren, der sowohl über 100 als auch über 200 Meter Gold gewinnen konnte. Letztmals war dies Pietro Mennea 1978 in Prag gelungen. Während der Schwede Johan Wissman vor heimischem Publikum über sich hinauswuchs und zweimal den Landesrekord verbesserte, gelang Marlon Devonish die Wiederholung seines dritten Platzes von 2002.

400 m

PlatzAthletLandZeit (s)
1Marc RaquilFrankreich FRA45,02
2Wladislaw FrolowRussland RUS45,09 PB
3Leslie DjhoneFrankreich FRA45,40
4Daniel DąbrowskiPolen POL45,56
5Andrea BarberiItalien ITA45,70
6Timothy BenjaminVereinigtes Konigreich GBR45,89
7Rafał WieruszewskiPolen POL45,97
8Dimitrios RegasGriechenland GRE46,23

Datum: 9. August, 20:45 Uhr

Noch fünfzig Meter vor dem Ziel sah der Russe Wladislaw Frolow wie der sichere Sieger aus. Aber Marc Raquil hatte auf der Zielgeraden das deutlich bessere Stehvermögen, sodass er kurz vor dem Ziel den Russen passieren konnte. Der 400-Meter-Lauf war die erste Entscheidung bei den Europameisterschaften 2006, bei der kein einziger der Finalteilnehmer von 2002 auch im Endlauf 2006 stand.

800 m

PlatzAthletLandZeit (min)
1Bram SomNiederlande NED1:46,56
2David FiegenLuxemburg LUX1:46,59
3Sam EllisVereinigtes Konigreich GBR1:46,64
4Dmitrijs MiļkevičsLettland LAT1:46,70
5Miguel QuesadaSpanien ESP1:46,91
6Florent LacasseFrankreich FRA1:46,95
7Andrea LongoItalien ITA1:47,11
8Michael RimmerVereinigtes Konigreich GBR1:47,66

Datum: 13. August, 15:10 Uhr

Die Bekanntgabe des Ergebnisses verzögerte sich, weil gegen das Ergebnis wegen Rempeleien im Endspurt Protest eingelegt worden war. Dieser wurde jedoch abgewiesen. Bram Som gewann das erste Läufergold für einen Niederländer seit 1982. David Fiegen errang die erste Europameisterschaftsmedaille überhaupt für Luxemburg.

1500 m

PlatzAthletLandZeit (min)
1Mehdi BaalaFrankreich FRA3:39,02
2Iwan HeschkoUkraine UKR3:39,50
3Juan Carlos HigueroSpanien ESP3:39,62
4Arturo CasadoSpanien ESP3:40,86
5Sergio GallardoSpanien ESP3:41,24
6Andrew BaddeleyVereinigtes Konigreich GBR3:42,31
7Christian ObristItalien ITA3:42,59
8Liam RealeIrland IRL3:42,65

Datum: 9. August, 19:20 Uhr

Mehdi Baala konnte mit einem langgezogenen Spurt den Ukrainer Iwan Heschko und die drei Spanier bezwingen, alle anderen Finalteilnehmer hatten bereits eingangs der letzten Runde einen größeren Rückstand. Baala gelang die erfolgreiche Titelverteidigung, er hatte dieses Mal einen deutlich größeren Vorsprung im Ziel als beim Fotofinish von 2002.

5000 m

PlatzAthletLandZeit (min)
1Jesús EspañaSpanien ESP13:44,70
2Mohammed FarahVereinigtes Konigreich GBR13:44,79
3Juan Carlos HigueroSpanien ESP13:46,48
4Halil AkkasTurkei TUR13:46,53
5Khalid ZoubaaFrankreich FRA13:55,09
6Henrik SkoogSchweden SWE13:56,34
7Pablo VillalobosSpanien ESP13:58,25
8Gert-Jan LiefersNiederlande NED13:58,70

Datum: 13. August, 16:40 Uhr

Im Endlauf stand kein Läufer, der 2002 im Finale war. Wie in allen Laufentscheidungen bei den Männern von 800 Meter aufwärts kam es auch im letzten Rennen vor dem Staffelfinale nach verhaltenem Anfangstempo zu einem Spurtentscheid. Im Gegensatz zu den anderen Rennen gewann einer der favorisierten Spanier, nachdem der Mitfavorit Alistair Ian Cragg aus Irland verletzt ausgestiegen war.

10.000 m

PlatzAthletLandZeit (min)
1Jan FitschenDeutschland GER28:10,94 PB
2José Manuel MartínezSpanien ESP28:12,06
3Juan Carlos de la OssaSpanien ESP28:13,73
4Christian BelzSchweiz SUI28:16,93
5Serhij LebidUkraine UKR28:19,14
6Dmitri MaximowRussland RUS28:20,43
7André PollmächerDeutschland GER28:22,56 PB
8Driss El HimerFrankreich FRA28:30,09

Datum: 8. August, 20:20 Uhr

Der deutsche 10.000-Meter-Läufer Jan Fitschen wurde überraschenderweise Europameister und verwies die favorisierten Spanier José Manuel Martínez und Juan Carlos de la Ossa auf die Plätze zwei und drei. Der Schweizer Christian Belz belegte den vierten Platz. Fitschen übertraf damit sogar Dieter Baumann, der bei den letzten Europameisterschaften in München 2002 sowie in Budapest 1998 jeweils Zweiter auf dieser Langstrecke geworden war.

Marathon

PlatzAthletLandZeit (h)
1Stefano BaldiniItalien ITA2:11:31
2Viktor RöthlinSchweiz SUI2:11:49
3Julio ReySpanien ESP2:12:36
4Luc KrotwaarNiederlande NED2:12:44
5Francesco IngargioloItalien ITA2:13:04
6Dmitri SemjonowRussland RUS2:13:09
7Janne HolménFinnland FIN2:13:10
8Alberto ChaíçaPortugal POR2:13:14

Datum: 13. August, 12:10 Uhr

Aus einer Tempoverschärfung nach Kilometer dreißig entstand eine Vierergruppe, bestehend aus den Italienern Stefano Baldini und Francesco Ingargiolo sowie dem Schweizer Viktor Röthlin und dem Spanier Julio Rey. Auch der Titelverteidiger, der Finne Janne Holmén, konnte nicht mehr folgen. Bis Kilometer 35 wurden Ingargiolo und Rey ebenfalls abgehängt, von hinten konnte der Niederländer Luc Krotwaar zu diesen beiden aufschließen. Baldini und Röthlin blieben bis Kilometer vierzig zusammen, einer Tempoverschärfung des Italieners konnte der Schweizer nicht mehr folgen. Um die Bronzemedaille entstand ein Zweikampf zwischen Rey und Krotwaar, den der Spanier für sich entschied.

110 m Hürden

PlatzAthletLandZeit (s)
1Staņislavs OlijarsLettland LAT13,24
2Thomas BlaschekDeutschland GER13,46
3Andrew TurnerVereinigtes Konigreich GBR13,52
4Igor PeremotaRussland RUS13,55
5Robert KronbergSchweden SWE13,57
6Jens WerrmannDeutschland GER13,73
7Dániel KissUngarn HUN13,77
8Serhij DemydjukUkraine UKR13,96

Datum: 12. August, 17:40 Uhr

Wind: −1,0 m/s

Bei den ersten Europameisterschaften 1934 war der lettische Geher Jānis Daliņš Europameister geworden. Die Goldmedaille von Olijars war nach 72 Jahren das zweite Gold für Lettland bei Europameisterschaften. Olijars wurde durch seinen Sieg außerdem Nachfolger des vierfachen Europameisters Colin Jackson. Das Finale wurde bei einem Gegenwind von 1,0 m/s ausgetragen. Für den erst 21-jährigen Deutschen Jens Werrmann war der Einzug ins Finale bereits ein Erfolg, nachdem er im Vorlauf mit 13,60 s persönliche Bestzeit gelaufen war und im Halbfinale die gleiche Zeit hatte wiederholen können.

400 m Hürden

PlatzAthletLandZeit (s)
1Periklis IakovakisGriechenland GRE48,46
2Marek PlawgoPolen POL48,71
3Rhys WilliamsVereinigtes Konigreich GBR49,12
4Naman KeïtaFrankreich FRA49,13
5Sébastien MaillardFrankreich FRA49,54
6Gianni CarabelliItalien ITA49,60
7Minas AlozidisGriechenland GRE49,61
8Alexander DerewjaginRussland RUS50,31

Datum: 9. August, 20:10 Uhr

Das Ergebnis des Finales wies keine Überraschungen auf, Periklis Iakovákis hatte im Vorfeld die beste Zeit vorgelegt, Marek Plawgo und Naman Keïta gehörten wegen ihrer Erfahrung zu den Mitfavoriten, Rhys Williams hatte von den Commonwealth Games eine schnelle Bestzeit mitgebracht. Der Rennverlauf bot hingegen durchaus eine Überraschung, denn nach der letzten Hürde lag Williams noch deutlich zurück. Trotzdem konnte er den sowohl als Hürdenläufer als auch als Staffelläufer erfahrenen Keïta im Auslauf ganz knapp überholen.

3000 m Hindernis

PlatzAthletLandZeit (min)
1Jukka KeskisaloFinnland FIN8:24,89
2José Luis BlancoSpanien ESP8:26,22
3Bouabdellah TahriFrankreich FRA8:27,15
4Mustafa MohamedSchweden SWE8:27,79
5Antonio David JiménezSpanien ESP8:28,78
6Radosław PopławskiPolen POL8:29,33
7Günther WeidlingerOsterreich AUT8:29,54
8César PérezSpanien ESP8:30,40

Datum: 11. August, 19:25 Uhr

Der Europarekordler Simon Vroemen trat wegen einer Magenverstimmung nicht zum Finale an. Die Spanier um den Titelverteidiger Antonio David Jiménez verschleppten das Tempo, um den vermeintlich Schnellsten im Feld, den Franzosen Bouabdellah Tahri, im Spurt zu bezwingen. Wie schon im 10.000-Meter-Lauf führte diese Taktik dazu, dass ein Außenseiter mit großer Spurtkraft Europameister wurde. Jukka Keskisalo ist der erste finnische Europameister in dieser Disziplin. Vermutlich hätte der zweifache finnische Olympiasieger Volmari Iso-Hollo den Hindernislauf bei den ersten Europameisterschaften 1934 gewonnen, aber der Hindernislauf wurde erst bei den zweiten Europameisterschaften 1938 ins Programm aufgenommen. Da war Iso-Hollos große Zeit vorbei.

4 × 100 m Staffel

PlatzLandAthletenZeit (s)
1Vereinigtes Konigreich GroßbritannienDwain Chambers
Darren Campbell
Marlon Devonish
Mark Lewis-Francis
38,91
2Polen PolenPrzemysław Rogowski
Łukasz Chyła
Marcin Jędrusiński
Dariusz Kuć
39,05
3Frankreich FrankreichOudéré Kankarafou
Ronald Pognon
Fabrice Calligny
David Alerte
39,07
4Russland RusslandMaxim Mokroussow
Michail Jegorischew
Roman Smirnow
Alexander Smirnow
39,29
5Deutschland DeutschlandAlexander Kosenkow
Marius Broening
Sebastian Ernst
Ronny Ostwald
39,38
6Italien ItalienLuca Verdecchia
Stefano Anceschi
Massimiliano Donati
Francesco Scuderi
39,42
7Ukraine UkraineRoman Bublyk
Kostjantyn Wasjukow
Anatolij Dowhal
Dmytro Hluschtschenko
39,54
8Niederlande NiederlandeTimothy Beck
Caimin Douglas
Guus Hoogmoed
Patrick van Luijk
39,64

Datum: 13. August, 15:30 Uhr

4 × 400 m Staffel

PlatzLandAthletenZeit (min)
1Frankreich FrankreichLeslie Djhone
Ydrissa M’Barke
Naman Keïta
Marc Raquil
3:01,10
2Vereinigtes Konigreich GroßbritannienRobert Tobin
Rhys Williams
Graham Hedman
Timothy Benjamin
3:01,63
3Polen PolenDaniel Dąbrowski
Piotr Kędzia
Piotr Rysiukiewicz
Rafał Wieruszewski
3:01,73
4Deutschland DeutschlandKamghe Gaba
Florian Seitz
Ruwen Faller
Bastian Swillims
3:02,83
5Ukraine UkraineOlexij Ratschkowskyj
Andrij Twerdostup
Witalij Dubonossow
Jewhen Sjukow
3:04,33
6Rumänien RumänienVasile Boboş
Florin Suciu
Cătălin Câmpeanu
Ioan Vieru
3:04,53
7Russland RusslandKonstantin Swetschkar
Jewgeni Lebedew
Alexander Larin
Wladislaw Frolow
3:04,73
8Spanien SpanienDavid Melo
David Testa
Salvador Rodríguez
Santiago Ezquerro
3:04,98

Datum: 13. August, 17:10 Uhr

Leslie Djhone und Naman Keïta gehörten bereits 2002 zur französischen Staffel, die Bronze gewonnen hatte. Marc Raquil war mit den beiden anderen nachträglich zum Weltmeister 2003 erklärt worden. Raquil und Djhone gewannen in Göteborg Einzelmedaillen im 400-Meter-Lauf. Angesichts dieser Ausgangssituation war die größte Überraschung, dass der Sieg für die Franzosen relativ knapp ausfiel. Raquil lieferte sich mit dem Polen Rafał Wieruszewski auf fast der gesamten Schlussrunde ein packendes Duell, ehe er sich auf der Zielgeraden lösen konnte. Kurz vor dem Ziel zog dann auch noch Timothy Benjamin am Polen vorbei. Dessen Landsmann Piotr Rysiukiewicz stand bereits zum vierten Mal im Staffelfinale von Europameisterschaften. Nach Silber 1998 konnte er nun seine zweite Medaille gewinnen.

20 km Gehen

PlatzAthletLandZeit (h)
1Francisco Javier FernándezSpanien ESP1:19:09
2Waleri BortschinRussland RUS1:20:00 PB
3João VieiraPortugal POR1:20:09 NR
4Wiktor BurajewRussland RUS1:20:12
5Sergei BakulinRussland RUS1:20:50
6Matej TóthSlowakei SVK1:21:39
7Erik TysseNorwegen NOR1:22:13
8Giorgio RubinoItalien ITA1:22:34

Datum: 8. August, 17:15 Uhr

Der Titelverteidiger Francisco Javier Fernández setzte sich früh vom restlichen Feld ab und marschierte souverän zum erneuten Gewinn. Die Verfolgergruppe bestand lange nur aus den drei Russen, aber der Portugiese João Vieira konnte zu dieser Gruppe aufschließen und gewann mit neuem Landesrekord Bronze.

50 km Gehen

PlatzAthletLandZeit (h)
1Yohann DinizFrankreich FRA3:41:39 PB
2Jesús Ángel GarcíaSpanien ESP3:42:48
3Juri AndronowRussland RUS3:43:26
4Trond NymarkNorwegen NOR3:44:17
5Mikel OdriozolaSpanien ESP3:46:34
6Roman MagdziarczykPolen POL3:47:37
7Marco de LucaItalien ITA3:48:08 PB
8Peter KorčokSlowakei SVK3:51:16

Datum: 10. August, 9:40 Uhr

Der Norweger Trond Nymark legte ein schnelles Tempo vor und das Feld teilte sich rasch auf. Bis wenige Kilometer vor dem Ziel lag Nymark in Führung, wurde dann aber nacheinander von den Medaillengewinnern überholt. Yohann Diniz sorgte mit seinem Sieg für die erste Goldmedaille eines französischen Gehers überhaupt.

Hochsprung

PlatzAthletLandHöhe (m)
1Andrei SilnowRussland RUS2,36 CR
2Tomáš JankůTschechien CZE2,34 PB
3Stefan HolmSchweden SWE2,34
4Linus ThörnbladSchweden SWE2,34 PB
5Jaroslaw RybakowRussland RUS2,30
6Niki PalliIsrael ISR2,27
6Nicola CiottiItalien ITA2,27
6Svatoslav TonTschechien CZE2,27

Datum: 9. August, 18:10 Uhr

Der Olympiasieger Stefan Holm war vor heimischem Publikum klar favorisiert. In einem spannenden Finale hatte der junge Andrei Silnow jedoch die beste Tagesform und meisterte jede Höhe im ersten Versuch. Die eigentliche Überraschung war die Silbermedaille für den erfahrenen Tomáš Janků, mit dessen Höhe nicht zu rechnen war. Für die beiden Schweden blieben so nur der dritte und der vierte Platz.

Stabhochsprung

PlatzAthletLandHöhe (m)
1Alexander AwerbuchIsrael ISR5,70
2Tim LobingerDeutschland GER5,65
2Romain MesnilFrankreich FRA5,65
4Matti MononenFinnland FIN5,65
5Przemysław CzerwińskiPolen POL5,65
6Oleksandr KortschmidUkraine UKR5,60
7Giuseppe GibiliscoItalien ITA5,50
8Laurens LooijeNiederlande NED5,50

Datum: 13. August, 13:45 Uhr

Am Finale nahmen zwanzig Springer teil, nachdem die Qualifikation wegen Regens abgebrochen worden war. Auch im Finale regnete es und die großen Höhen wurden deshalb nicht erreicht. Der Israeli Alexander Awerbuch konnte seinen Titel von München 2002 erfolgreich verteidigen. Tim Lobinger gewann seine dritte Medaille bei Europameisterschaften nach Silber 1998 und Bronze 2002. Enttäuschend aus deutscher Sicht war, dass der amtierende Deutsche Meister Lars Börgeling im Finale bei seiner Anfangshöhe von 5,50 m drei Mal die Latte riss. Er produzierte damit einen sogenannten Salto Nullo und schied als scheinbar aussichtsreicher Medaillenkandidat vorzeitig aus.

Weitsprung

PlatzAthletLandWeite (m)
1Andrew HoweItalien ITA8,20
2Greg RutherfordVereinigtes Konigreich GBR8,13
3Oleksij LukaschewytschUkraine UKR8,12
4Wiktor KusnjezowUkraine UKR7,96 PB
5Kafétien GomisFrankreich FRA7,93
6Nelson ÉvoraPortugal POR7,91
7Ruslan GataullinRussland RUS7,91
8Louis TsatoumasGriechenland GRE7,84

Datum: 8. August, 17:25 Uhr

Andrew Howe war schon vor den Europameisterschaften allgemein favorisiert worden und gewann auch die Qualifikation mit 8,33 m überzeugend. Im Finale musste er nicht seine ganzen Fähigkeiten abrufen, um vor dem jungen Briten Greg Rutherford zu gewinnen. Der Titelverteidiger Olexij Lukaschewytsch gewann die Bronzemedaille. Nur diese drei Springer konnten die Acht-Meter-Marke übertreffen. In München 2002 war dies sogar nur zwei Springern gelungen. Die beiden deutschen Teilnehmer Sebastian Bayer (7,66 m) und Daniel Koenig (7,36 m) schieden bereits in der Qualifikation aus.

Dreisprung

PlatzAthletLandWeite (m)
1Christian OlssonSchweden SWE17,67
2Nathan DouglasVereinigtes Konigreich GBR17,21
3Marian OpreaRumänien ROU17,18
4Nelson ÉvoraPortugal POR17,07
5Phillips IdowuVereinigtes Konigreich GBR17,02
6Daniil BurkenjaRussland RUS16,98
7Wiktor JastrebowUkraine UKR16,94
8Mykola SawolajnenUkraine UKR16,84

Datum: 12. August, 15:50 Uhr

Der Titelverteidiger Christian Olsson war seinen Konkurrenten deutlich überlegen. Die Siegesweite sprang er im zweiten Versuch. Seine Sprünge danach waren alle übergetreten. Insbesondere sein dritter Versuch wäre noch besser als die Siegesweite gewesen. Olsson gewann die dritte Goldmedaille für das Gastgeberland Schweden bei diesen Europameisterschaften.

Kugelstoßen

PlatzAthletLandWeite (m)
1Ralf BartelsDeutschland GER21,13
2Joachim OlsenDanemark DEN21,09
3Rutger SmithNiederlande NED20,90
4Pawel SofjinRussland RUS20,55
5Andy DittmarDeutschland GER19,95
6Tomasz MajewskiPolen POL19,85

Datum: 7. August, 18:45 Uhr

Nach einer konstanten Serie, in der alle fünf Versuche gültig und über zwanzig Meter lagen, konnte Ralf Bartels im sechsten Versuch seine bis dahin in diesem Wettbewerb beste Leistung von 20,55 m auf 21,13 m verbessern und sich von dem vierten auf den ersten Platz steigern.

Die Silbermedaille holte sich der Däne Joachim Olsen mit einer Weite von 21,09 m. Bronze ging an den Niederländer Rutger Smith. Der zweite deutsche Athlet Andy Dittmar belegte nach der Doping-Disqualifikation des Weißrussen Andrej Michnewitsch mit 19,95 m den fünften Platz.

Der Ukrainer Jurij Bilonoh war zunächst Sechster. Wegen Dopings wurde auch er später disqualifiziert.[1]

Wegen immer wieder auftretender Dopingvergehen wurden auch alle Ergebnisse von Andrej Michnewitsch – hier ein zweiter Platz – seit August 2005 annulliert.[2]

Diskuswurf

PlatzAthletLandWeite (m)
1Virgilijus AleknaLitauen LTU68,67
2Gerd KanterEstland EST68,03
3Aleksander TammertEstland EST66,14
4Mario PestanoSpanien ESP64,84
5Michael MöllenbeckDeutschland GER64,82
6Piotr MałachowskiPolen POL64,57
7Rutger SmithNiederlande NED64,46
8Lars RiedelDeutschland GER64,11

Datum: 12. August, 16:30 Uhr

Nach Bronze 1998 und Silber 2002 gewann Virgilijus Alekna 2006 endlich die erste Goldmedaille für Litauen bei Europameisterschaften überhaupt. Die beiden Esten Gerd Kanter und Aleksander Tammert auf den Plätzen und der Lette Staņislavs Olijars im Hürdenlauf machten den vorletzten Tag der Europameisterschaften 2006 zum Tag der Balten.

Hammerwurf

PlatzAthletLandWeite (m)
1Olli-Pekka KarjalainenFinnland FIN80,84
2Wadsim DsewjatouskiBelarus BLR80,76
3Markus EsserDeutschland GER79,19
4Szymon ZiółkowskiPolen POL78,79
5Krisztián ParsUngarn HUN78,34
6Primož KozmusSlowenien SLO78,18
7Karsten KobsDeutschland GER77,93

Datum: Vom 11. August, 19:30 Uhr verschoben auf 12. August, 13:45 Uhr

Nachdem der Wettkampf wegen auftretender Regenschauer und der dadurch bedingten Verzögerungen im Zehnkampf um einen Tag verschoben war, begann es pünktlich zu Beginn des Finales wieder zu regnen. Dadurch stieg die Zahl der Fehlversuche in diesem Finale. 2014 wurde der bereits mehrfach wegen Dopings überführte Iwan Zichan aufgrund von erneutem Dopingvergehen nachträglich disqualifiziert.[3]

Speerwurf

PlatzAthletLandWeite (m)
1Andreas ThorkildsenNorwegen NOR88,78
2Tero PitkämäkiFinnland FIN86,44
3Jan ŽeleznýTschechien CZE85,92
4Vadims VasiļevskisLettland LAT83,21
5Ainārs KovalsLettland LAT81,65
6Peter EsenweinDeutschland GER81,11
7Stefan MüllerSchweiz SUI80,87 NR
8Alexander IwanowRussland RUS80,09

Datum: 9. August, 19:10 Uhr

Nach dem Rücktritt des vierfachen Europameisters Steve Backley konnte erstmals seit 1971 mit Andreas Thorkildsen wieder ein amtierender Olympiasieger den Titel im Speerwurf gewinnen. Jan Železný belegte zwanzig Jahre nach seiner ersten Europameisterschaftsteilnahme noch einmal Platz drei. Der Schweizer Stefan Müller stellte im Finale abermals einen Landesrekord auf, nachdem er den alten Rekord bereits in der Qualifikation überboten hatte.

Zehnkampf

PlatzAthletLandPunkte
1Roman ŠebrleTschechien CZE8526
2Attila ZsivóczkyUngarn HUN8356
3Alexei DrosdowRussland RUS8350 PB
4Alexander PogorelowRussland RUS8245
5Pascal BehrenbruchDeutschland GER8209 PB
6Aljaksandr ParchomenkaBelarus 1995 BLR8136 PB
7Stefan DrewsDeutschland GER8105
8Romain BarrasFrankreich FRA8093

Datum: 10. und 11. August
Punktewertung von 1985

Der Weltrekordler und Olympiasieger Roman Šebrle konnte seinen Titel von 2002 erfolgreich und weitgehend ungefährdet verteidigen. Hinter ihm kam der routinierte Ungar Attila Zsivóczky in einem spannenden Kampf um die Medaillen auf Platz zwei, vor allem weil Alexander Pogorelow einmal mehr im 1500-Meter-Lauf alle Chancen zunichtemachte, die er sich vorher mühsam aufgebaut hatte. Von den drei deutschen Teilnehmern erwies sich der jüngste, Pascal Behrenbruch, als der (nerven-)stärkste; im abschließenden 1500-Meter-Lauf blieb er jedoch 22 Sekunden über seiner Bestzeit und verpasste dadurch die Medaillenchance. So musste er sechs Jahre warten, ehe er dann bei den Europameisterschaften 2012 den Titel gewann. Der gesamte Wettkampf wurde mehrfach wegen heftiger Regenschauer unterbrochen, was vor allem die Ergebnisse in den Sprungdisziplinen deutlich beeinträchtigte.

Siehe auch

Resultate der Frauenwettbewerbe 2006

Einzelnachweise

  1. Alexandra Neuhaus: Doping: Drei ukrainische Athleten gesperrt, www.leichtathletik.de 4. April 2013
  2. IAAF: Andrei Mikhnevich (BLR) – results annulled from August 2005. 31. Juli 2013
  3. Iwan Zichan hat ursprünglich den Wettbewerb gewonnen, ist jedoch 2014 des Dopings überführt worden. In der Folge sind alle seine Resultate zwischen dem 22. August 2004 und dem 21 August 2006 annulliert worden.Revision of results following sanctions of Tsikhan and Ostapchuk. IAAF. 27. April 2014. Abgerufen am 25. Juli 2015.

Weblinks

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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Ukraine.svg
Vexillum Ucrainae
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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Flag of Belarus 1995-2012