Leichtathletik-Europameisterschaften 1998/Weitsprung der Frauen

17. Leichtathletik-Europameisterschaften
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DisziplinWeitsprung
GeschlechtFrauen
Teilnehmer27 Athletinnen aus 14 Ländern
AustragungsortUngarn Budapest
WettkampfortNépstadion
Wettkampfphase21. August (Qualifikation)
22. August (Finale)
Medaillengewinnerinnen
GoldmedailleHeike Drechsler (Deutschland GER)
SilbermedailleFiona May (Italien ITA)
BronzemedailleLjudmila Galkina (Russland RUS)
Das Népstadion von Budapest im Jahr 1998

Der Weitsprung der Frauen bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1998 wurde am 21. und 22. August 1998 im Népstadion der ungarischen Hauptstadt Budapest ausgetragen.

Zum vierten Mal in Folge wurde die Deutsche Heike Drechsler Europameisterin. Sie hatte zuvor seit 1993 außerdem zwei Weltmeistertitel (1983/1993) und einen Olympiasieg (1992) errungen. Den zweiten Platz belegte die italienische Olympiazweite von 1996 und Weltmeisterin von 1995 Fiona May. Bronze ging an die russische Weltmeisterin von 1997 Ljudmila Galkina.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord7,52 mSowjetunion Galina TschistjakowaLeningrad (heute St. Petersburg), Sowjetunion (heute Russland)11. Juni 1988[1]
Europarekord
Meisterschaftsrekord7,27 mDeutschland Demokratische Republik 1949 Heike DrechslerEM Stuttgart, BR Deutschland27. August 1986

Der bestehende EM-Rekord wurde bei diesen Europameisterschaften nicht erreicht. Die größte Weite erzielte die deutsche Europameisterin Heike Drechsler im Finale mit 7,16 m, womit sie elf Zentimeter unter ihrem eigenen Rekord blieb. Zum Welt- und Europarekord fehlten ihr 36 Zentimeter.

Rekordverbesserung

Im Finale am 21. August wurde ein neuer Landesrekord aufgestellt:
7,11 m – Fiona May (Italien), vierter Versuch

Windbedingungen

In den folgenden Ergebnisübersichten sind die Windbedingungen zu den jeweils besten Sprüngen benannt. Der erlaubte Grenzwert liegt bei zwei Metern pro Sekunde. Bei stärkerer Windunterstützung wird die Weite für den Wettkampf gewertet, findet jedoch keinen Eingang in Rekord- und Bestenlisten.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

NRNationaler Rekord
DNSnicht am Start (did not start)
NWIkeine Windinformation (No Wind Information)
xungültig
wWindunterstützung über dem zulässigen Wert von 2,0 m/s

Qualifikation

20. August 1998

27 Wettbewerberinnen traten in zwei Gruppen zur Qualifikationsrunde an. Sieben von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die Qualifikationsweite für den direkten Finaleinzug von 6,65 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen nicht erreicht. Das Finalfeld wurde mit den fünf nächstplatzierten Sportlerinnen (hellgrün unterlegt) auf zwölf Springerinnen aufgefüllt. So reichten für die Finalteilnahme schließlich 6,56 m.

Gruppe A

PlatzNameNationWeite (m)Wind (m/s)
1Heike DrechslerDeutschland Deutschland6,7900+1,1
2Johanna HalkoahoFinnland Finnland6,7900+0,2
3Erica JohanssonSchweden Schweden6,7400+2,1
4Linda FergaFrankreich Frankreich6,6900NWI
5Magdalena HristovaBulgarien Bulgarien6,6000+1,1
6Susen TiedtkeDeutschland Deutschland6,5800+0,3
7Zita AjklerUngarn Ungarn6,5700+0,7
8Valentīna GotovskaLettland Lettland6,4700+1,5
9Olga RubljowaRussland Russland6,4500+0,5
10Dorota BrodowskaPolen Polen6,4000+1,3
11Christina AthanassiouGriechenland Griechenland6,34 w+2,5
12Anja ValantSlowenien Slowenien6,19 w+2,6
DNSOlga VasdékiGriechenland Griechenland

Gruppe B

PlatzNameNationWeite (m)Wind (m/s)
1Ljudmila GalkinaRussland Russland6,83 w+2,2
2Fiona MayItalien Italien6,7300−0,4
3Tünde VasziUngarn Ungarn6,7000+1,1
4Nadine CasterFrankreich Frankreich6,5800+1,9
5Sarah GautreauFrankreich Frankreich6,56 w+3,1
6Camilla JohanssonSchweden Schweden6,5300+1,7
7Nina PerewedenzewaRussland Russland6,5200+0,7
8Olena SchechowzowaUkraine Ukraine6,4600+0,6
9Agata KarczmarekPolen Polen6,3800+0,2
10Éva MiklósRumänien Rumänien6,2900+1,3
11Sofia SchulteDeutschland Deutschland6,2800+0,7
12Heli KoivulaFinnland Finnland6,2300+0,5
DNSParaskevi TsiamítaGriechenland Griechenland
Iwa PrandschewaBulgarien Bulgarien

Finale

(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0819-002 / CC-BY-SA 3.0
Vierter EM-Titel in Folge für Heike Drechsler, darüber hinaus auch zweifache Weltmeisterin und Olympiasiegerin 1992 – der Olympiasieg 2000 sollte noch folgen

21. August 1998

PlatzNameNationWeite (m)Wind (m/s)Versuchsserien (m)
1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. Versuch
1Heike DrechslerDeutschland Deutschland7,16000+1,0x7,167,16xxx
2Fiona MayItalien Italien7,11 NR+0,86,856,767,017,117,046,61
3Ljudmila GalkinaRussland Russland7,06 w0+3,1xx6,747,066,82x
4Tünde VasziUngarn Ungarn6,82 w0+2,96,516,826,53x6,516,55
5Erica JohanssonSchweden Schweden6,75 w0+2,16,546,576,756,596,49x
6Zita AjklerUngarn Ungarn6,64000+1,86,436,64x6,42x6,39
7Linda FergaFrankreich Frankreich6,64000+0,7x6,366,64x6,366,40
8Susen TiedtkeDeutschland Deutschland6,62000+1,16,32x6,625,066,62x
9Nadine CasterFrankreich Frankreich6,55 w0+3,36,256,456,55nicht im Finale der
besten acht Springerinnen
10Johanna HalkoahoFinnland Finnland6,54000+1,6x6,316,54
11Sarah GautreauFrankreich Frankreich6,29000+1,46,026,296,22
NMMagdalena HristovaBulgarien BulgarienogV000xxx

Weblinks

Videolinks

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Athletics - Progression of outdoor World records (Women), Long Jump - Women, sport-record.de (englisch), abgerufen am 15. Januar 2023

Auf dieser Seite verwendete Medien

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(c) Bundesarchiv, Bild 183-1990-0819-002 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Heike Drechsler

ADN-Friedrich Gahlbeck 19.8.1-90 -Dresden: 41. DDR-Meisterschaften in der Leichtathletik. Beim Weitsprung der Frauen holte sich mit 7,12 Metern Heike Drechsler vom SC Motor Jena den letzten DDR-Titel in dieser Disziplin.

Abgebildete Personen:

Johanna Halkoaho 2009 PNG.jpg
Johanna Halkoaho Paavo Nurmen kisoissa, Paavo Nurmen stadionilla, Turussa, 24. kesäkuuta 2009
Zita Ajkler at Team European Champs 2010..jpg
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Zita Ajkler at Team European Champs in 2010.
Fiona May, Olympic Games and world championship athlete (cropped).jpg
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UNFCCC Executive Secretary meets Fiona May, Olympic Games and world championship athlete
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Yleisurheilun EM-kilpailujen avajaiset Népstadionilla Budapestissa 18. elokuuta 1998.