Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung

Leibniz-Institut
für Oberflächenmodifizierung Leipzig
Kategorie:Forschungseinrichtung
Träger:rechtlich selbstständig
Rechtsform des Trägers:Eingetragener Verein
Mitgliedschaft:Leibniz-Gemeinschaft
Standort der Einrichtung:Leipzig
Art der Forschung:Grundlagenforschung
Fächer:Naturwissenschaften
Fachgebiete:Oberflächenphysik
Grundfinanzierung:Bund (50 %), Länder (50 %)
Leitung:André Anders
Mitarbeiter:ca. 150
Homepage:www.iom-leipzig.de

Das Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e.V. (IOM) hat seinen Sitz in Leipzig auf dem Gelände des Wissenschaftsparks (Forschungsgelände Permoserstraße). Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft und betreibt anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf den Zukunftsfeldern Optik, Halbleiterindustrie, Energiewirtschaft, Biomedizin und Wasserwirtschaft. Derzeitiger Direktor und Vorstand des Instituts ist André Anders.[1]

Das IOM kann zahlreiche Ausgründungen verzeichnen, darunter die Innovative Oberflächentechnologien GmbH (1998), die Solarion GmbH (2006 umgewandelt in eine AG), die Trionplas Technologies GmbH (2017) und zuletzt die qCoat (2019).

Geschichte

Das IOM wurde aufgrund einer Empfehlung des Wissenschaftsrates 1992 gegründet[2]. Vorgängerinstitut war das Zentralinstitut für Isotopen- und Strahlenforschung (ZfI), ein Institut der Akademie der Wissenschaften der DDR[3]. Im Rahmen der Wiedervereinigung wurden die Akademie-Institute aufgelöst und die Forschungsarbeiten bezüglich ihrer Bedeutung für die gesamtdeutsche Wissenschaftslandschaft evaluiert. Ziel war die "Einpassung der in der Akademie der Wissenschaften (AdW) der DDR zusammengefaßten Einrichtungen in eine solche Forschungslandschaft".[4] Im Rahmen der Evaluierung des ZfI wurden u. a. die Arbeiten auf dem Gebiet der Ionen- und Elektronenstrahlforschung als von großer Bedeutung eingestuft und daraufhin das IOM gegründet.

Gründungsdirektor des IOM war Frieder Bigl, der auch seit 1989 bis zu dessen Abwicklung das ZfI geleitet hat.[5]

Aufgaben

Das IOM ist ein gemeinnütziges, außeruniversitäres Forschungsinstitut in der Rechtsform eines eingetragenen Vereins (e.V.). Der Zweck des Vereins ist die anwendungsorientierte Grundlagenforschung auf dem Gebiet der nichtthermischen Stoffwandlung sowie der apparativen und verfahrenstechnischen Entwicklungen von Ionen-, Elektronen-, Photonen- und Plasmawerkzeugen mit dem Ziel der Oberflächenmodifizierung (wie Glätten, Strukturieren, Beschichten, Funktionalisieren) und der technologischen Umsetzung von Ergebnissen in die Industrie und Gesellschaft.

Entsprechend der Forschungsstrategie des IOM werden bei der zweckorientierten Ausrichtung der wissenschaftlichen Arbeit die Technologiekompetenzen des Instituts weiter gepflegt, ausgebaut und die verschiedenen Expertisen aus Physik, Chemie und Ingenieurwissenschaften (und zum kleineren Teil auch biomedizinischen Wissenschaften) gezielt zusammengefasst. Die Weiterentwicklung von Methoden und Strahlwerkzeugen (Ionen, Elektronen, Photonen und Plasma) erfolgt demnach so, wie sie zur Adressierung wesentlicher gesellschaftlicher Herausforderungen gebraucht werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. André Anders
  2. Wissenschaftsrat, 1992, Stellungnahmen zu den außeruniversitären Forschungseinrichtungen der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR auf dem Gebiet Physik
  3. UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (Hrsg.): Leipzig Permoserstraße. Zur Geschichte eines Industrie- und Wissenschaftsstandortes. Passage-Verlag Leipzig 2001, ISBN 3-932900-61-8
  4. Der Bundesminister für Forschungen und Technologie, Weichenstellung für eine lünftige gesamtdeutsche Forschungslandschaft, Pressemitteilung, 3. Juli 1990 [1]
  5. UFZ-Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (Hrsg.): Leipzig Permoserstraße. Zur Geschichte eines Industrie- und Wissenschaftsstandortes. Passage-Verlag Leipzig 2001, ISBN 3-932900-61-8

Koordinaten: 51° 21′ 9,3″ N, 12° 26′ 0,7″ O