Lehn (Hochkirch)

Lehn
LejnoVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Gemeinde Hochkirch
Koordinaten:51° 8′ N, 14° 36′ O
Einwohner:78 (31. Dez. 2022)
Eingemeindung:1. Januar 1957
Eingemeindet nach:Plotzen
Postleitzahl:02627
Vorwahl:035939
Luftbild

Lehn, sorbisch Lejno, ist ein Dorf im Osten des sächsischen Landkreises Bautzen, das zur Gemeinde Hochkirch gehört. Es zählt zum offiziellen sorbischen Siedlungsgebiet in der Oberlausitz.

Geografie

Topographische Karte von 1821/1822

Nach der Siedlungsanlage ist Lehn eine Gutssiedlung. Zu Lehn gehören die Berghäuser.

Geschichte

(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Mühlteich (1989)

1419 wird der Ort als Leyn prope Lobaw bezeichnet, später folgen dann Lehen (1438) oder Lehngut zum Lehn (1560), schließlich 1657 Lehn. Zu überregionaler Bekanntheit kam der Ort durch das Gestüt Lehn, auf dem Pferdezucht betrieben wurde. Viele erfolgreiche Sportpferde aus der DDR kamen aus dieser Zucht. 2010 wurde das Gestüt an einen neuen Investor verkauft.[1]

Bevölkerung

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts eine Bevölkerungszahl von 139 Einwohnern; davon waren 108 Sorben (76 %) und 31 Deutsche.[2] Damit verfügte das damals am südlichen Rand des sorbischen Mehrheitsgebietes gelegene Lehn über eine relativ große deutschsprachige Minderheit. Ernst Tschernik gab den Anteil der Sorben 1956 mit nur noch 24 Prozent an. Heute ist das Sorbische aus dem Alltag weitgehend verschwunden.

Bis in die 1930er Jahre sind für Lehn abnehmende Bevölkerungszahlen verzeichnet, von 206 im Jahr 1834 bis 126 im Jahr 1939. Durch die Aufnahme von Flüchtlingen und Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl 1946 kurzzeitig wieder auf 191 an. 1957 wurde Lehn nach Plotzen eingemeindet und danach gemeinsam mit diesem gezählt. Seit der Eingemeindung nach Hochkirch 1993 wird Lehn wieder gesondert gezählt; die Einwohnerzahl beträgt seit dem leicht schwankend um die 110.

Der größte Teil der gläubigen Bevölkerung ist evangelisch-lutherisch. Der Ort ist nach Hochkirch gepfarrt.

Literatur

  • Karl August Kubitz: Beschreibung der Parochie Hochkirch, in: Neue Sächsische Kirchengalerie, 1903
  • Hochkirch vor dem Czorneboh. Das schöne Bautzener Land, Heft 12, Bautzen 1965
  • Zwischen Strohmberg, Czorneboh und Kottmar (= Werte unserer Heimat. Band 24). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1974.
  • Cornelius Gurlitt: Lehn. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 34. Heft: Amtshauptmannschaft Löbau. C. C. Meinhold, Dresden 1910, S. 305.
Commons: Lehn/Lejno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lehn im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Sächsische Zeitung vom 11. November 2010
  2. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.

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Fotothek df rp-e 0370015 Hochkirch-Lehn. Mühlteich.jpg
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Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Hochkirch-Lehn. Mühlteich
Wappen Hochkirch (Sachsen).svg
Wappenschild der Gemeinde Hochkirch im Landkreis Bautzen in Sachsen, Deutschland. Das Wappen wurde von Katrin Mittasch aus Hochkirch entworfen, durch das Sächsische Hauptstaatsarchiv als genehmigungsfähig erachtet und am 1. September 2011 in einem Beschluss des Gemeinderates als Wappen der Gemeinde Hochkirch angenommen. Zuvor führte die Gemeinde nie ein Wappen.
Lejno.ogg
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Wurjekowanje wjesneho mjena "Lejno".
Hochkirch Lehn Aerial.jpg
Autor/Urheber: PaulT (Gunther Tschuch), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Lehn (Hochkirch, Saxony, Germany)
Fotothek df rp-c 0670057 Hochkirch-Lehn. Oberreit, Sect. Stolpen, 1821-22.jpg
Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Hochkirch-Lehn. Oberreit, Sect. Stolpen, 1821/22