Lebes

Ein Lebes des Malers von Athen 1714, um 360/50 v. Chr.

Ein Lebes (Mehrzahl Lebetes, altgriechisch λέβηςlébēs, deutsch ‚Kessel‘) ist ein antikes beckenförmiges Gefäß, das man zum Kochen, zum Waschen und Ähnlichem, aber auch zum Mischen von Wein benutzen konnte. Es wurde meist aus Bronze, Silber oder Ton hergestellt und konnte einem Dreifuß oder einem einfüßigen Ständer aufgesetzt werden. Die Exemplare aus Ton gehören zu den wenigen antiken griechischen Keramikformen, die vollständig an einem Stück gefertigt wurden. Lebetes wurden auch erfolgreichen Sportlern als Siegestrophäe überreicht.

Eine besondere Form des Lebes ist der sogenannte Lebes Gamikos („Hochzeitskessel“), der zusätzlich mit hohen Henkeln versehen war und bei der Hochzeit so aufgestellt wurde, dass diese von der Braut stets erreicht werden konnten.

In der modernen Forschung werden Lebetes häufig und unkorrekterweise als Dinos bezeichnet.

Literatur

  • Johannes Irmscher, Renate Johne (Hrsg.): Lexikon der Antike. 9. neubearbeitete Auflage, Bibliografisches Institut, Leipzig 1987, ISBN 3-323-00026-9.
  • Joseph Veach Noble: The Techniques of Painted Attic Pottery. Thames & Hudson, London 1988, S. 53.

Weblinks

Commons: Lebes – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Lebes gamikos Louvre K196.jpg
Woman and youth. Side B from a Apulian red-figure lebes gamikos, 360–350 BC.