Le Change
| Le Change | ||
|---|---|---|
| ||
| Staat | Frankreich | |
| Region | Nouvelle-Aquitaine | |
| Département | Dordogne | |
| Arrondissement | Périgueux | |
| Gemeinde | Bassillac et Auberoche | |
| Koordinaten | 45° 12′ N, 0° 54′ O | |
| Postleitzahl | 24640 | |
| Ehemaliger INSEE-Code | 24103 | |
| Eingemeindung | 1. Januar 2017 | |
| Status | Commune déléguée | |
Ehemaliges Bürgermeisteramt (Mairie) | ||
Le Change (Aussprache [lə ʃɑ̃ʒ], okzitanisch Lo Chamnhe) ist eine Ortschaft und ehemalige französischen Gemeinde mit 628 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) im Département Dordogne in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie gehörte zum Arrondissement Périgueux. Die Einwohner werden Changeacois und Changeacoises genannt.
Die Erlasse des Präfekten vom 29. Juni 2016 und vom 1. Juli 2016 legten mit Wirkung zum 1. Januar 2017 die Eingliederung von Le Change als Commune déléguée zusammen mit den früheren Gemeinden Bassillac, Blis-et-Born, Eyliac, Milhac-d’Auberoche und Saint-Antoine-d’Auberoche zur Commune nouvelle Bassillac et Auberoche fest.[1]
Geografie


Le Change liegt etwa 14 Kilometer ostnordöstlich von Périgueux in der Région naturelle des Périgord central, Teil des touristisch benannten Périgord blanc. Das Ortsgebiet befindet sich im Einzugsgebiet der Dordogne und liegt beiderseits des Mäanders der Auvézère.
Das Relief des Gebiets von Le Change zeigt neben dem Tal der Auvézère eine hügelige, bewaldete Landschaft, die vom Tal der Auvézère markant nördlich und südlich des Flusses mit Erhebungen knapp über 200 m ansteigt. Der topografisch höchste Punkt mit 228 m Höhe befindet sich im Süden beim Lieu-dit Lac Couyaud, der tiefste Punkt beim äußersten Südwesten mit 92 m beim Austritt der Auvézère aus dem Ortsgebiet. Das Ortszentrum liegt am Nordufer der Auvézère auf einer Höhe von etwa 108 m.
Umgeben wird Le Change von vier Nachbargemeinden und drei Communes déléguées von Bassillac et Auberoche:
| Sarliac-sur-l’Isle | Saint-Vincent-sur-l’Isle | |
| Escoire Bassillac (Bassillac et Auberoche) | Cubjac-Auvézère-Val d’Ans | |
| Eyliac (Bassillac et Auberoche) | Blis-et-Born (Bassillac et Auberoche) |
Etymologie und Geschichte
Am heutigen Lieu-dit Auberoche ließ der Bischof von Périgueux, Frotaire, am ausgehenden 10. Jahrhundert eine seiner fünf Festungen zum Schutz von Périgueux vor den Angriffen der Wikinger errichten, die das Land im neunten Jahrhundert verwüsteten. Die mittelalterliche Burg, die an derselben Stelle im 12. Jahrhundert gebaut wurde, ist heute verschwunden, abgerissen im 15. Jahrhundert. Es verblieb ihre Kapelle und unterhalb die Strukturen eines Dorfes aus dem Mittelalter, die seit 1986 weggeräumt wurden.
Der Name von Auberoche erschien im 12. Jahrhundert in der Form Alba Rocha, dann Alba Roca im Jahr 1169 und im 13. Jahrhundert in einer anderen latinisierten Form Albarupe vom lateinischen rupes (deutsch Felswand). Auberoche ist eine Gruppierung aus der okzitanischen Sprache. Aube steht für das Adjektiv, im Femininum auba (deutsch weiß), die Weiterführung vom lateinischen albus bzw. alba. Roche ist die Französisierung des nordokzitanischen ròcha (neben ròca) und bezeichnet neben „Felsen“ auch eine Burg aufgrund der Position der mittelalterlichen Festungen auf einem Berg. Ròcha stammt vom spätlateinischen rocca (13. Jahrhundert) und selbst aus dem Vorkeltischen.
Der Name von Le Change erschien spät in einer Schrift des 13. Jahrhunderts als Chanhere, in der Folge latinisiert als Cambium (1400) und Le Chambge am Anfang des 16. Jahrhunderts. Wenn es auch im Mittellatein das Wort cambium (deutsch Tausch) (756) gibt, ist der Zusammenhang zwischen dem Handelsbegriff und dem Dorfnamen kaum erkennbar. Der Ursprung von Change ist vielmehr der Name einer gallorömischen Person °Cambius, einer Variante von Cambus, das dem gallischen °cambo (deutsch Biegung) entstammt. Cambius wurde gefolgt von villa: Cambia villa, das Landgut des Cambius. Der Name könnte aber auch als Anspielung auf die geografische Lage an einer Flussschlinge direkt von °cambo kommen.[2]
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung datieren aus der Zeit des Magdalénien. Gallorömische Überreste und ein reiches mittelalterliches Erbe belegen, dass das Gebiet seit jeher besiedelt war.
Die Entwicklung des Dorfes hängt mit der Burg Auberoche zusammen. Drei deutlich unterscheidbare Bauphasen der Burg lassen sich identifizieren. Um 980–990 n. Chr. entstand auf einem befestigten Ausläufer eines Grabens ein imposantes, längliches Steingebäude, das sowohl Verteidigungs- als auch Wohnzwecken diente. Es zeugt von der spontanen Entstehung des multifunktionalen Bergfrieds durch die Einbettung des Adelssaals in einen zunehmend militarisierten und vertikalen Baukörper, beeinflusst durch den politischen und sozialen Wandel, der die Macht der Burg begründete. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts vervollständigte eine gemauerte Umfassungsmauer die Befestigung des Kastells. Dieses war den Vizegrafen von Limoges als Lehen überlassen worden, sammelte zu dieser Zeit ein Heer an und wurde zum Hauptort einer unbedeutenden Herrschaft. In den ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts entstand durch eine niedrige Umfassungsmauer eine untergeordnete Siedlung, die den Einfluss dieser Herrschaft auf die lokale Bevölkerung belegt. Am Ende der Ausdehnung ihrer Macht und am Vorabend der Teilung des Schicksals der im Hundertjährigen Krieg heftig umkämpften Gebiete dehnte die Burg Auberoche ihre Gerichtsbarkeit auf etwa fünfzehn Pfarreien aus.[3] Im Vorfeld der Schlacht von Auberoche 1345 wurde die Burg von Truppen unter Henry of Grosmont, 1. Duke of Lancaster für die englische Krone erobert.
Das Dorf Le Change besteht aus alten Häusern, die sich um die romanische Kirche „ecclesia deu Chanhere“ aus dem späten 11. Jahrhundert gruppieren. Sie ist Johannes dem Täufer geweiht, wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts erbaut und 1383 während der Plünderung des Dorfes durch im Sold von Archambaud V stehenden Räuber der Festung Auberoche zerstört.[4] Gegen Ende des langen Konflikts, der die Region Périgord von 1345 bis 1453 verwüstete, nutzte die Bevölkerung von Périgueux, entnervt von den unzähligen Verbrechen und Gräueltaten der Soldaten der Burg, die Gelegenheit, diese Festung, die ihnen fast ein Jahrhundert lang Leid zugefügt hatte, Stein für Stein zu zerstören. 1430 wurde die Burg endgültig dem Erdboden gleichgemacht, von wütenden Bürgern, die Rache suchten, aus der Landschaft getilgt. Die Türme, bis auf einen, wurden vollständig abgerissen, ebenso die Gebäude innerhalb der Mauern, die, wo immer möglich, ebenfalls eingeebnet wurden. Nur die Burgkapelle entging den Spitzhacken der Abrissmannschaften und thront stolz auf der Spitze des weißen Felssporns, der dem Ort seinen Namen gab. Beraubt der Burg, die ihr Herzstück bildete, wurde die Kastellanie von Auberoche bis ins 18. Jahrhundert nach und nach zersplittert.[5]
Gegenüber der Kirche und über eine alte Holzbrücke über die Auvezère mit dem Dorf verbunden, steht die alte Mühle von Le Change. Die Brücke wurde 1551 erbaut und besteht aus einem Holzbelag, der auf zwei massiven Spitzpfeilern ruht. Die alte Straße nach Périgueux führte 1830 noch über dieses Bauwerk.
Die Mühle von Change ist eine von sieben Mühlen, die einst in der Gemeinde am Ufer der Auvezère standen: Le Change, Rozier, Redrol, Goutteblave, Auberoche und Belet (die beiden letztgenannten existieren nicht mehr). Die Mühle von Change wurde 1787 durch das große Hochwasser zerstört und 1790 wieder aufgebaut. Ihr Mahlwerk ist noch heute funktionsfähig.[4]
Bevölkerungsentwicklung
| Le Change: Einwohnerzahlen von 1793 bis 2020 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1793 | 730 | |||
| 1800 | 422 | |||
| 1806 | 468 | |||
| 1821 | 468 | |||
| 1831 | 682 | |||
| 1836 | 641 | |||
| 1841 | 732 | |||
| 1846 | 733 | |||
| 1851 | 712 | |||
| 1856 | 765 | |||
| 1861 | 745 | |||
| 1866 | 756 | |||
| 1872 | 720 | |||
| 1876 | 721 | |||
| 1881 | 726 | |||
| 1886 | 706 | |||
| 1891 | 708 | |||
| 1896 | 662 | |||
| 1901 | 658 | |||
| 1906 | 629 | |||
| 1911 | 623 | |||
| 1921 | 489 | |||
| 1926 | 540 | |||
| 1931 | 552 | |||
| 1936 | 506 | |||
| 1946 | 514 | |||
| 1954 | 438 | |||
| 1962 | 396 | |||
| 1968 | 381 | |||
| 1975 | 412 | |||
| 1982 | 451 | |||
| 1990 | 516 | |||
| 1999 | 541 | |||
| 2006 | 585 | |||
| 2013 | 608 | |||
| 2020 | 627 | |||
| Quelle(n): EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8][9] Anmerkung(en): Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz | ||||
Sehenswürdigkeiten
- Kirche Saint-Jean-Baptiste aus dem 11. Jahrhundert mit An- und Umbauten aus dem 15. Jahrhundert
- Kapelle Saint-Michel d’Auberoche aus dem 12. Jahrhundert, seit 1960 als Monument historique klassifiziert
- Schloss Banes aus dem 15. Jahrhundert
- Schloss Blanzac aus dem 17. Jahrhundert
- Schloss Laborde aus dem 18. Jahrhundert
- Schloss La Faurie aus dem 15./16. Jahrhundert, seit 1948 als Monument historique eingeschrieben
- Schloss Lauterie aus dem 17. Jahrhundert
- Schloss Maleffe aus dem 15. Jahrhundert
- Schloss La Sandre aus dem 13. Jahrhundert, Umbauten aus dem 15. Jahrhundert, Fassaden und Dächer seit 1965 als Monument historique eingeschrieben
- Schloss Le Roc aus dem 19. Jahrhundert
- Das Schloss war während des Vichy-Regimes im Jahre 1942 Ort der Internierung für 172 Juden aus der Dordogne, die von hier über das Sammellager Drancy zum Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurden. An sie erinnert der unten abgebildete Gedenkstein vor dem Schloss, der folgende Inschrift trägt:
- Am 26. August 1942 wurden 172 Juden, darunter 52 Kinder und Jugendliche aus der Dordogne, verhaftet und im Château du Roc in Le Change und in Saint Pardoux La Riviere interniert. Sie wurden von der Vichy-Regierung an die Nazis ausgeliefert und nach Auschwitz deportiert. Wir dürfen nie vergessen.“[10]
- Mühle von Rozier
- Mühle von Redrol (1217 erwähnt)
- Mühle im Ortszentrum von 1550
- Mühle von Laborde (1225 erwähnt)
- Mühle von Goutteblave (1490 erwähnt)
- Kirche Saint-Jean-Baptiste
- Kapelle Saint-Michel d'Auberoche
- Überreste der Burg Auberoche
- Schloss Banes
- Taubenschlag des Schlosses Blanzac
- Schloss Laborde
- Schloss La Faurie
- Schloss Maleffe
- Schloss La Sandre
- Schloss Le Roc.
- Gedenkstein für die im Schloss Le Roc internierten und dann zum Konzentrationslager Auschwitz deportierten Juden
- Mühle von Redrol
Persönlichkeiten
- Léon Clédat (1851–1930), französischer Romanist, geboren in Le Change
Literatur
- Chantal Tanet, Tristan Hordé: Dictionnaire des noms de lieux du Périgord. Editions Fanlac, Périgueux 2000, ISBN 2-86577-215-2 (französisch).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Recueil des actes administratifs N°24-2016-019. (PDF) Département Dordogne, 19. Juli 2016, S. 129–133, 147–151, abgerufen am 8. Dezember 2025 (französisch).
- ↑ Tanet, Hordé, Seiten 33–34, 98
- ↑ Yan Laborie: Auberoche : un castrum périgourdin contemporain de l’an Mil. In: Archéologie du Midi Médiéval. Persée, 2006, S. 167–193, abgerufen am 8. Dezember 2025 (französisch).
- ↑ a b Change (le) (französisch) ( vom 9. September 2016 im Internet Archive)
- ↑ Le site dans l’histoire. Techno-Science.net, abgerufen am 8. Dezember 2025 (französisch).
- ↑ Notice Communale Le Change. EHESS, abgerufen am 8. Dezember 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2006 Commune du Change (24103). INSEE, abgerufen am 8. Dezember 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2013 Commune du Change (24103). INSEE, abgerufen am 8. Dezember 2025 (französisch).
- ↑ Populations légales 2020. INSEE, abgerufen am 8. Dezember 2025 (französisch).
- ↑ Le 26 Août 1942 172 juifs//dont 52 enfants et adolescents//habitant la Dordogne//fûrent arrêtés et internés//au château du Roc à LE CHANGE//et à SAINT PARDOUX LA RIVIERE//Ils furent livrés aux nazis//par le gouvernement de VICHY//et déportés à AUSCHWITZ//N'oublions jamais
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Le château de la Borde vu du nord-ouest, Le Change, Dordogne, France.
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Barrage et ancien moulin de Redrol sur l'Auvézère, en aval du pont de la route départementale 5E7, Le Change, Dordogne, France.
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Ruines sur le site d'Auberoche, Le Change, Dordogne, France.
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Château du Roc Chautru, Le Change, Dordogne, France
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Le château (ou manoir) de la Faurie, Le Change, Dordogne, France
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La façade est du château de la Sandre, Le Change, Dordogne, France
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L'ancien moulin de Redrol sur l'Auvézère, Le Change, Dordogne, France.
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Stele in memory of jews deportees of the Dordogne, in front of the castle of Le Roc (Le Change
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Le pigeonnier de Blanzac, Le Change, Dordogne, France.
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Le château de Maleffe au bord de l'Auvézère, Le Change, Dordogne, France.
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Côté est, le chevet de la chapelle Saint-Michel d'Auberoche, Le Change, Dordogne, France.
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Le château de Banes, Le Change, Dordogne, France.
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Bâtiment de la mairie, Le Change, Dordogne, France.

