Le-Fantasque-Klasse

Le-Fantasque-Klasse
Typschiff Le Fantasque in der Casco Bay am 13. Juni 1943
Schiffsdaten
LandFrankreich Frankreich
Freies Frankreich Freies Frankreich
SchiffsartGroßzerstörer
Bauzeitraum1933 bis 1936
Stapellauf des Typschiffes15. März 1934
Gebaute Einheiten6
Dienstzeit1936 bis 1964
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
132,4 m (Lüa)
Breite12 m
Tiefgangmax. 4,5 m
VerdrängungStandard: 2.569 ts
maximal: 3.417 ts
 
Besatzung265 Mann
Maschinenanlage
Maschine4 × Wasserrohrkessel
2 × Parsons-Turbine
Maschinen-
leistung
74.000 PS (54.427 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
37 kn (69 km/h)
Propeller2
Bewaffnung

Die Le-Fantasque-Klasse war eine Schiffsklasse von sechs Großzerstörern (franz. Contre-Torpilleurs) der französischen Marine (franz. Marine nationale française) im Zweiten Weltkrieg. Sie war Nachfolger der Vauquelin-Klasse und Vorgänger der Mogador-Klasse. Zwei Schiffe der Klasse gingen während des Zweiten Weltkriegs verloren, vier dienten in der französischen Marine bis in die 1960er Jahre.

Konstruktionsgeschichte

Die Konstruktion der Le-Fantasque-Klasse erfolgte unter der Voraussetzung, das die Zerstörer zusammen mit Schlachtschiffen und Kreuzern operieren konnten, aber nicht auf diese Rolle beschränkt waren. Die italienische Regia Marina reagierte auf diese Schiffe mit dem Bau der Capitani-Romani-Klasse.

Aufgrund der Größe und Einsatzmöglichkeiten der Schiffe wurden sie am 28. November 1943 zu Leichten Kreuzern umklassifiziert.

Maschinenanlage

Die Antriebsanlage der Le-Fantasque-Klasse bestand aus vier Wasserrohrkesseln und zwei Parsons-Turbinen. Diese trieben über zwei Antriebswellen die beiden Schrauben an. Die Maschinen leisteten 74.000 WPS. Damit konnte eine Geschwindigkeit von 37 kn (etwa 67 km/h) erreicht werden. In Hochleistungstestfahrten konnte kurzfristig eine Geschwindigkeit von 45 kn erreicht werden.

Bewaffnung

Die Hauptartillerie der Le-Fantasque-Klasse bestand aus fünf 13,86-cm-Geschützen L/40 des Modells 1929 in Einzelaufstellung. Diese Kanone konnte eine 40,4 Kilogramm schwere Granate über eine maximale Distanz von 19.000 m feuern.[1] Insbesondere die Aufstellung des Turms C war für die Zeit vollkommen ungewöhnlich, da er, obwohl achternd stehend, nicht nach achtern schießen konnte[2]. Als Flugabwehrbewaffnung verfügte die Le-Fantasque-Klasse bei Indienststellung über vier 3,7-cm-Flugabwehrkanonen L/60 des Modells 1925 in Einzelaufstellung und vier Maschinengewehre Hotchkiss M1929 in Doppelaufstellung. Als Torpedobewaffnung verfügten die Zerstörer über neun Torpedorohre in drei Dreiergruppen für den Torpedo 23DT Toulon.[3] Zur U-Boot-Abwehr besaß die Le-Fantasque-Klasse zwei Wasserbombenwerfer am Heck und konnten bis zu 40 Seeminen aufnehmen.

Einheiten

NameBauwerftKiellegungStapellaufIndienststellungVerbleib
Le FantasqueArsenal de Lorient, Lorient16. November 193115. März 193415. November 1935Am 28. November 1943 zum Leichten Kreuzer umklassifiziert,
1953 aus der Flottenliste gestrichen und 1958 in Saint-Mandrier-sur-Mer abgebrochen.
Le MalinForges et Chantiers de la Méditerranée,
La Seyne-sur-Mer
16. November 193117. August 19338. Juni 1936Am 28. November 1943 zum Leichten Kreuzer umklassifiziert,
am 3. Februar 1964 aus der Flottenliste gestrichen, anschließend als Wellenbrecher in Lorient genutzt und 1977 abgebrochen.
Le TerribleChantiers Navals Français, Blainville-sur-Orne
Ateliers et Chantiers de Bretagne, Nantes
8. Dezember 193130. November 19331. Oktober 1935Am 28. November 1943 zum Leichten Kreuzer umklassifiziert,
am 29. Juni 1962 aus der Flottenliste gestrichen und 1963 abgebrochen.
L’IndomptableForges et Chantiers de la Méditerranée,
La Seyne-sur-Mer
25. Januar 19327. Dezember 193310. Februar 1936Am 27. November 1942 in Toulon selbstversenkt, das Wrack wurde 1950 vor Ort abgebrochen.
L’AudacieuxAteliers et Chantiers de la Loire,
Saint-Nazaire
16. November 193115. März 193427. November 1935Am 7. Mai 1943 im Trockendock in Bizerte von der Wehrmacht versenkt und 1947 vor Ort abgebrochen.
Le TriomphantAteliers et Chantiers de France, Dünkirchen28. August 193116. April 193425. Mai 1936Am 28. November 1943 zum Leichten Kreuzer umklassifiziert,
am 19. Dezember 1954 außer Dienst gestellt und im Dezember 1957 zum verschrotten verkauft.

Literatur

  • Roger Chesneau: Conway's All the World's Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, 2010, ISBN 0-85177-146-7.
  • Mike J. Whitley: Zerstörer im Zweiten Weltkrieg. Motorbuchverlag, Stuttgart 1991, ISBN 3-613-01426-2.
  • John Jordan, Jean Moulin: French Destroyers: Torpilleurs d'Escadre & Contre-Torpilleurs 1922–1956. Seaforth Publishing, Barnsley ISBN 978-1-84832-198-4.

Weblinks

Commons: Le-Fantasque-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. 138.6 mm/40 (5.46") Model 1927 Geschützdaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)
  2. Hugh und David Lyon: Kriegsschiffe von 1900 bis heute. Buch und Zeit Verlagsgesellschaft mbH, Köln 1979, S. 88 ff.
  3. 23 DT, Toulon Torpedodaten auf navweaps.com. Abgerufen am 22. Oktober 2019. (englisch)

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Civil and Naval Ensign of France.svg
Marine Nationale and French merchant ensign. Used from 1794 to 1814/1815, and from 1848 to present.
Notice that its proportions differ from those of the French civil flag. (ensign : 30:33:37, civil : 1/3,1/3,1/3)
Le Fantasque (Croiseur léger) (2).tif
The French destroyer Fantasque on trials in Casco Bay on 13 June 1943, after refitting and requalification as a light cruiser, photographed from a US Navy aircraft.
Flag of Free France (1940-1944).svg
Flag used by the Free French Forces during the Second World War. (NOTE: The title of the file is a misnomer, this flag was the only official flag that Free France used before becoming the Provisional Government of the French Republic in 1944.)