Lazarus Bergmann

Lazarus Wolf Bergmann, auch Elieser (hebräisch אֱלִיעֶזֶר בֶרְגְמַןElīʿeser Bergmann; geboren am 1. August 1799 in Heidenheim am Hahnenkamm; gestorben am 8. April 1852 in Berlin; genannt אִישׁ יְרוּשָׁלַיִםĪš Jerūšalajim, „Mann Jerusalems“) war ein Gelehrter, Rabbiner und Unternehmer in Jerusalem. Er war ein Förderer des alten Jischuv und gründete den Kolel Holland weDeutschland, für den er als Meschullach vor allem in Deutschland und den Niederlanden Spenden einwarb.

Leben

Die frühen Jahre

Geboren wurde Bergmann in Heidenheim am Hahnenkamm im damaligen Brandenburg-Ansbach (heute Mittelfranken, Bayern) als Sohn Bonella Mariam Bergmanns und des örtlichen Rabbiners Joseph Benjamin Bergmann, seinerseits Sohn Rabbi Eliëser Bergmanns. Als Kind sandten die Eltern ihn in die nahe Jeschivah des Gunzenhäuser Distriktsrabbiners Abraham Böhm (Böheim).[1] Als Bergmann zehn Jahre alt war, starb sein Vater.

Lazarus Bergmann studierte fünf Jahre in Fürth an der Jeschivah Rabbi Wolf Hamburgers,[1] der ihn für diese Zeit wie einen Sohn aufgenommen hatte. Er wechselte 1816 zur Jeschivah in Würzburg, die Frankens Landesrabbiner Abraham Bing im Geiste der 1826 geschlossenen Fürther Schule leitete.[1] „Nach Würzburg strömte […] eine grosse Anzahl Schüler, um seinen gelehrten Worten zu lauschen. Zu den bedeutendsten gehörten der nachmalige Altonaer Ober-Rabbiner Jakob Ettlinger, der spätere Londoner chief rabbi Nathan [Marcus] Adler, der Hamburger Chacham Is.[aak] Bernays, R.[abbi] Elieser Bergmann und […] Seligmann Bär Bamberger.“[2] Bergmann und Ettlinger, Autor des Aruch laNer (ערוך לנר), bildeten eine Chavrusa (חברותא, d. i. eine Lerngemeinschaft).

Bei Bing, „mit dem er sehr befreundet war“[3], erreichte Rabbi Mendel Rosenbaum, dass er einen der ehemals ersten Schüler der Würzburger Jeschivah als Privatlehrer für seine Kinder gewinnen konnte.[3] „Wenn gleichwohl die desfallsigen Kosten in keinem Verhältnis zu seinem damaligen Vermögen standen, so achtete er gar nicht darauf […] Um den damals schon ausgezeichneten Mann Lazarus Bergmann als Lehrer für seine Kinder zu erhalten, deutete er ihm an, dass er dahin trachten werde, ihn später als Tochtermann ‚einzusetzen’.“[3]

Im Zuge der Hep-Hep-Krawallen 1819 flohen die Studenten und andere Juden aus Würzburg ins Umland, unter anderem nach Theilheim bei Werneck zu Rabbi Rosenbaum. Einige der Würzburger, geleitet von Rosenbaum, gründeten 1822 im ehemaligen Kloster Unterzell nahe Würzburg eine neue Gemeinde, der sich Bergmann anschloss. Aus der wachsenden Ansiedlung ging das später so genannte Zell am Main hervor. Im August 1823 heiratete Bergmann in Zell Ricke Rosenbaum,[4] eine Tochter Mendel Rosenbaums.[1] Ab 1825 leitete er in Zell eine Nagelschmiede seines Schwiegervaters,[1] ab 1834 fortgeführt von seinem Schwager Nagelschmiedemeister Moses Rosenbaum, Mendels ältester Sohn.[5] Zwei weitere seiner Schwäger, die er als Hauslehrer unterrichtet hatte, wurden ebenfalls Rabbiner, Elias Raphael Rosenbaum (in Zell a. M.; 1810–1886) und Jonah Rosenbaum (1822–1894), Leiter der Talmudschule in Zell.[6]

Bergmanns Alijah und Wirken für den alten Jischuv

Um 1828 begann Bergmann in jüdischen Gemeinden im Deutschen Bund für die Einwanderung ins Heilige Land zu werben. Er plante schließlich seine eigene Alijah.[1] Außerdem veröffentlichte er einen Aufruf zur Niederlassung im Lande Israel (ארץ ישראלErez Jisrael), worin er auch die Bedeutung der Alijah herausstellte.[7] Sein Ziel war es, deutsche Auswanderer im Heiligen Land in Gemeinden zu sammeln, und er berief Gabba'im, um dafür Mittel zu sammeln.[8]

1834 begab sich Bergmann mit Familie (seine Frau Ricke, ihre inzwischen fünf Kinder, das älteste ein Sohn von acht Jahren, das jüngste eine Tochter von sechs Monaten, sowie seine verwitwete Mutter) nach Erez Israel.[1] Zunächst reisten sie per Kutsche ins österreichische Triest, wo sie eine 46-tägige Seereise antraten, von der sie im osmanischen Beirut ausschifften.[9] Von Beirut gingen die Bergmanns 1835 zunächst nach Sidon, das nach ihrem Verständnis zum Heiligen Land gehörte, und blieben. Bergmann sah Potenzial in Sidon, eine jüdische Gemeinde für europäische Einwanderer zu gründen.

Doch vier Monate später zog die Familie weiter.[10] Nachdem Bergmann in Begleitung eines Freundes ein Unterkommen in Safed, Tiberias und Jerusalem eruiert hatte, wählte er letzteres und ließ seine Familie nachkommen.[9] Frau und Kinder reisten per Schiff nach Jaffa und dann per Esel in die Heilige Stadt.[9] Wie versprochen schrieb Bergmann seinem Schwiegervater von jeder Etappe über den Fortgang der Reise. Rosenbaum sammelte die Briefe, die im Mai 1925 auf dem Dachboden wiederentdeckt und als Buch veröffentlicht wurden. Von der Abreise bis zur Niederlassung in Jerusalem vergingen sieben Monate.[9] Als Gewerbetreibender in Jerusalem übernahm Bergmann Kleidung und Lebensweise der orientalischen Juden.[1][4] Jahre später schrieb Bergmann in einem Brief an bayrische Verwandte wehmütig über die Drangabe seines Plans, in Sidon eine Gemeinde zu gründen.[11] Hätte er damals bereits das Werk Kaphthor waPherach (כפתור ופרח) gekannt, worin dessen Autor Eschtori haParchi ausführt, welche Bedeutung Sidon als Teil der göttlichen Verheißung und der Geschichte habe,[12] wäre er dort geblieben.

Von Juden aus dem Maghreb, die ins Heilige Land übersiedelten, wurde erwartet, dass sie sich der sephardischen Gemeinde anschließen, die durch Romanioten, Spaniolen vom Balkan und Türken begründet und geprägt war. Obwohl auch Spenden vom Maghreb eingingen, erreichte nur wenig davon Bedürftige aus diesen Ländern. Der von gut vernetzten alteingesessenen Sephardim dominierte sephardische Kolel begünstigte bei der Chaluqah Gelehrte und anderweitig angesehene Familien, ungebildete und neuangekommene Arme wurden dagegen nur unregelmäßig und geringfügig bedacht.[13]

Angesichts der Missstände fanden maghrebinische arme Juden bei Bergmann Gehör. Mit Unterstützung Moses Montefiores gelang Bergmann eine Reorganisation des aschkenasischen Jischuvs in Jerusalem, was auch maghrebinischen Juden zugutekam. Er bot ihnen Unterkunft im eigenen Haus und in Bauten des Ho"D einen Raum zur Einrichtung einer eigenen Synagoge, an der auch eine Jeschivah namens Ner haMaʿarav (נר המערבLeuchte des Westens) entstand. Nach sechs Monaten musste beides nach Protesten des sephardischen Kolel wieder geschlossen werden, der um seine Kompetenzen und Ressourcen fürchtete. In den späten 1840er Jahren entwickelte Bergmann für den Transfer maghrebinischer Spenden ein neues Netzwerk mit den Kaufleuten Abraham Larido in Gibraltar und Me'ir Rosenthal in Beirut als Intermediäre, wodurch eingehende maghrebinische Gelder vorbei am zentralen sephardischen Sammelausschuss (ועד פקידי קושטאWaʿad Pqīdej Qūštā) in Istanbul direkt nach Jerusalem gelangten.[14]

Gründung des Kolel Holland weDeutschland

Das Erdbeben am 1. Januar 1837 traf Safed schwer und viele Überlebende siedelten nach Jerusalem über. Dieser Bevölkerungszugang in die Heilige Stadt ging mit Wohnungsmangel und sich ausbreitenden Krankheiten einher. Zur Abhilfe gründeten Bergmann, Jehoseph Schwarz und Moses Sachs (1800–1870) den Kolel Holland weDeutschland (כּוֹלֵל הוֹלַנְד וְדּוֹיְטְשְלַנְד; Akronym: Ho"D, gelegentlich auch als Hau"D transkribiert).[1] Kōlelīm (Sg. Kōlel) sind Wohlfahrtseinrichtungen, die durch Sendboten, so genannte Meschullachīm (hebräisch מְשֻׁלָּח[ים][15]), in der Diaspora Spenden einwerben.

Tor zur Wohnanlage des Ho"D

Dann übernehmen Kolelim die Aufteilung (חֲלוּקָהChalūqah[16]) der Spenden für den Betrieb verschiedener Versorgungsanstalten, wie Kranken- und Armenhäuser (בָּתִּי מַחֲסֶהBatthej Machasseh) und für direkte Zuwendungen an Bedürftige, vor allem lebenslang studierende Talmidej Chachamim (תלמידי חכמים, das sind Talmudgelehrte). Neu am Ho"D war, dass Aschkenasim das unter Sephardim lange etablierte System auch für sich entwickelten. Neu war auch, Sammlungen auf ein Herkunftsgebiet, hier die Niederlande und Deutschland, sowie die Aufteilung auf Empfänger mit Wurzeln in bzw. Herkunft aus dem gleichen Gebiet zu beschränken.[4] Der Ho"D ließ im Jüdischen Viertel in Jerusalem eine Anlage von Armenwohnhäusern (Batthej Machasseh; auch Battei Maẖase) errichten,[17] die 1857 fertiggestellt, aber noch bis 1890 weiter ausgebaut wurde.

Neben seiner Tätigkeit als Textilkauf- und Geschäftsmann war Bergmann ein Schriftgelehrter sowie Posseq (Posseḳ) und verfasste Hunderte von Schriften, v. a. Pisqim, Novellen zur Thorah, die noch ungedruckt in Händen seiner Nachkommen bewahrt werden. Er korrespondierte in Sachen der Halachah mit vielen Großen seiner Zeit, wie Avraham Schmuel Binjamin Sofer,[18] Rabbi Jisroel ben Schmuel Aschkenasi von Schklou (ca. 1770–1839; Gründer des Kolel-Pruschim[19] der Misnagdim), für den Bergmann höchste Wertschätzung in seinem halachischen Werk בהר יראה ausdrückt (obwohl er nie zögerte, Aschkenasi in halachischen Einzelfragen zu widersprechen[20]), oder mit Jehoseph Schwarz, seinem Kollegen in der Leitung des Kolel Ho"D. Bergmann war Mitglied des Großen Rates, den Rabbi Moshe Magid, Führer der Aschkenasim in Jerusalem, gegründet hatte.

Europareisen als Meschullach

Als treibende Kraft wirkte Bergmann mehrfach als Meschullach für den Ho"D. Nach Rosch ha-Schana 1837 reiste Bergmann unter anderem nach Frankfurt am Main, um Amschel Mayer von Rothschild als Spender zu gewinnen. Dessen Neffe, Freiherr Willy von Rothschild, beschrieb in seinen Erinnerungen, wie er Bergmanns Besuch erlebte. Als sich die Kunde verbreitete, dass Bergmann von Mainz kommend sich der Freien Stadt nähere, zogen die Frankfurter Parnassim und Honoratioren mit Pferd und Wagen aus, um ihn etwa eine halbe Stunde vor der Stadt zu empfangen und hinein zu geleiten.[21] Dann wurde Bergmann in allen Ehren im wohlhabendsten jüdischen Haus der Stadt aufgenommen.

Im Sommer 1844 reiste Bergmann zum Spendensammeln nach Europa und zum Ende des Jahres auch nach London zu seinem Freund und ehemaligen Jeschivahkommilitonen Nathan Marcus Adler, der im selben Jahr dorthin gezogen war, nachdem er am 1. Dezember 1844 zum Oberrabbiner des Britischen Imperiums gewählt worden war. In London erreichte Bergmann die traurige Nachricht, dass seine Frau am 11. Dezember 1844 in Jerusalem im Kindbett verstorben war. Er begab sich auf den Weg zurück ins Land Israel.

Nach zehnjährigem Jerusalemaufenthalt reiste Bergmann 1845 erneut nach Deutschland, um Spenden einzuwerben und von den Verhältnissen im Heiligen Lande zu berichten.[1] Bevor er schließlich im Dezember 1845 in die Levante zurückreiste,[10] machte Bergmann noch Station bei Verwandten in Bayern.[10] Von dort begleitete ihn die Witwe Elischeva Sarah Chaiah Daiches, geb. Aulmann, mit Kind, die sich seiner und zweier seiner noch in Jerusalem zu Hause lebenden verwaisten Kinder annehmen würde und seine zweite Frau wurde.

Zu September 1849 reiste Bergmann erneut nach Europa, begleitet von seinem 17-jährigen Sohn Benjamin. Ho"D und Kolel der Sephardim hatten Bergmann als Meschullach für beide entsandt, um mit den Mitgliedern des Ausschusses des Irgūn haPĕqīdīm wehaAmarkalīm šel ʿArej haQōdeš zu Amsterdam (hebräisch ארגון הפקידים והאמרכלים של ערי הקודשOrganisation der Verwalter und Aufseher der heiligen Städte; Akronym: Pĕqu"A und PĕquA"M)[22] über eine Erhöhung ihrer Spenden und die Übertragung eines bestehenden und von ihnen verwalteten Fonds namens Erez-Jisrael-Kasse (קופת ארץ ישראל) auf den Kolel Ho"D zu Gunsten seiner Almosenbezieher zu verhandeln. „Obwohl die Vorsteher («Pĕkidim und Amarkalim») in Amsterdam ihnen nur einen Teil der aus Holland und Deutschland (Kolel «Ho"D») einfließenden Gelder, das Übrige den anderen aschkĕnasischen Kolĕlim[23] zuwiesen,“[19] betrachtete Bergmann das Ergebnis als Erfolg und begab sich auf den Heimweg. Zudem hatte er die erforderlichen Zusagen, für einen neuen Fonds namens Zdaqath Rabbī Me'īr Baʿal haNes (צדקת רבי מאיר בעל הנס) sammeln zu dürfen, und in vielen jüdischen Haushalten Bayerns und Preußens wurde dafür gesammelt. Benjamin Bergmann erlag am 4. November 1849 auf dem Rückwege in Kairo dem Fleckfieber. Er hinterließ Frau und Tochter.

Eine weitere Reise unternahm Bergmann 1850.[1] Sein erster Schwiegervater Rosenbaum verwendete sich erfolgreich bei der bayrischen Staatsregierung für die Zulassung von Geldsammlungen zu Gunsten von Bergmanns Kolel.[24] 1851 reiste er von Süddeutschland weiter nach Hamburg und Altona und schließlich nach Berlin, wo er nach einer Monate vorher erfolgten Ansteckung an Fleckfieber verstarb.[1] Er wurde auf dem Berliner Friedhof Schönhauser Allee beigesetzt.

Familie

Bergmann war zweimal verheiratet. Seine erste Frau Ricke (Rivke Cilla; 19. Juni 1806 in Theilheim, 11. Dezember 1844 in Jerusalem) und Lazarus Bergmann hatten acht Kinder. Die älteren fünf wurden in Zell geboren und machten 1834 mit ihren Eltern Alija.

  • Joseph (geb. 1826; gestorben in Triest)
  • Isaak (Jizchaq; 1828–1838)
  • Leah (1830–1836)
  • Benjamin (1832–1849), heiratete Miriam Chaim, verw. Franco
  • Sarah (geb. 1834)

In den nächsten zehn Jahren hatten Ricke und Elieser in Jerusalem drei weitere Kinder:

  • Jehudah (12. September 1838–12. Juni 1886) heiratete Rachel Jocheved (gest. 1921), Tochter von Rabbi Nachum Loewy von Szadek
  • Bonella Miriam
  • ein namenloser Knabe (geb. 1844), der nach Ricke Bergmann, die Tage nach der Geburt im Kindbett verstarb, am 29. Dezember 1844 verschied.

Mit Elisabeth Sarah (Elisheva Sarah Chaiah, geb. Aulmann, verw. Daiches; 1822–1886), seiner zweiten Frau hatte Bergmann zwei Söhne:

  • Schmuel Eljaqim Bergmann (geb. 1848)
  • Judah Bergmann

Bergmanns Nachfahren sind noch heute präsent im Heiligen Lande. Auch in männlicher Linie tragen einige Nachkommen andere Namen als Bergmann, sie stammen aber alle von Bergmanns 1838 geborenen Sohn Jehudah und dessen Gattin Rachel Jocheved ab.[9] Ein Ururenkel hebraisierte den Namen zu Min-HaHar (מן-ההר von dem Berg), ein anderer aramaisierte ihn zu Barṭūra (ברטורא Sohn des Bergs).

Vermächtnis

Bergmanns Mazevah auf dem Berliner Friedhof Schönhauser Allee trägt die Inschrift: פה נטמן איש ירושלים ‚Hier ist der Isch Jeruschalajim [Mann Jerusalems] geborgen‘. Im Jahre 1972 wurden seine sterblichen Überreste auf den jüdischen Friedhof auf dem Ölberg zu Jerusalem umgebettet. Seine dortige Mazevah ziert der gleiche Inschriftentext wie auf derjenigen in Berlin.

In Samuel Agnons erster Erzählung Agunot (עגונותverlassene Frauen), die 1908 in Jaffa erschien, gab Bergmann das Vorbild für einen der Charaktere. In der ersten Fassung spielen im Zusammenhang mit der Thematik des Kolel Holland weDeutschland (Ho"D) die Rabbiner Nissim und Achiʿeser eine Rolle. Nach Ansicht des Agnon-Experten Hillel Weiss, Professor emeritus der Bar-Ilan-Universität, inspirierte Eliʿeser Bergmann die Figur des Rabbi Achiʿeser, während der Meschullach Rabbi Eliahu Nissim (אליהו נסים) sich in Rabbi Nissim widerspiegelt.

Im Jerusalemer Viertel Baith we-Gan (בית וגןHaus und Garten) wurde eine Straße nach Bergmann benannt (רחוב אליעזר ברגמןRechōv Elīʿeser Bergmann, arabisch شارع اليعيزر برچمن, DMG Šāriʿ Alīʿīzir Birgman).[25]

Werke

Die Herausgabe der Werke besorgten die Rabbiner Avraham Elieser Bartura (אברהם אליעזר ברטורא; 1908–1985), Me'ir Zvi Bergmann (מאיר צבי ברגמן; geb. 1930) und Schlomoh Salman Min-HaHar (geb. Bergmann, שלמה זלמן מן-ההר; 1911–2000), alle drei Urenkel Jehudah Bergmanns:

Literatur

  • Jaʿaqov Barnai: (יעקב ברנאי), „עזרתו של ר' אליעזר ברגמן למערבים בירושלים“. In: Chaim Se'ev (Joachim Wilhelm) Hirschberg (חיים זאב (יואכים וילהלם) הירשברג; 1903–1976) unter Mitarb. von Jehoschuʿa Kaniel (יהושע קניאל; 1939–1998) (Hrsg.) ותיקין, מחקרים בתולדות היישוב: לזכרו של ר' יוסף יצחק ריבלין - עשור לפטירתו (תשכ"ג-תשל"ג), Ramat Gan: Bar-Ilan-Universität / מכון ריבלין לחקר תולדות הישוב (Mechōn Rīvlīn le-cheqer tōledōth ha-jiššūv; Rivlin-Institut zur Erforschung der Geschichte des Jischuvs), 5735 (1974/1975), S. 117–125 und 132–135.
  • Avraham Bartura: Die Heimkehr des Jerusalemiten Rabbi Elieser Bergmann. In: Nachrichtenblatt der Israelitischen Religionsgemeinde Stuttgart. 16. April 1975.
  • Avraham Bartura: בלב קשוב: תולדות אליעזר ברגמן איש ירושלים תקנ״ט־תרי״ב (1799–1852). Y. Y. Bar-Chai, Jerusalem 1983.
  • Bergmann, Lazarus Wolf. In: Michael Brocke und Julius Carlebach (Hrsg.), Carsten Wilke (Bearb.): Biographisches Handbuch der Rabbiner. Teil 1: Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen, böhmischen und großpolnischen Ländern 1781–1871. K. G. Saur, München 2004, ISBN 3-598-24871-7, S. 180 f.
  • Judith Bleich: Jacob Ettlinger, his Life and Works. The Emergence of Modern Orthodoxy in Germany. Phil. Diss. New York 1974, S. 14.
  • Der Orient: Berichte, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und Literatur. Hrsg. von Julius Fürst. Leipzig 1840, S. 49 (Scan).
  • Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. Hrsg. Samuel Enoch. Altona 1850, S. 427 f. (29. Juli, Krämer), S. 455 (12. August, Feuchtwang), S. 514 (9. September, Krämer); 1851, S. 512 f. (20. Oktober, Meklenburg), S. 560 (17. November, Richtigstellung).
  • Avraham Elmalich (אברהם אלמליח; 1876–1967): הראשונים לציון, תולדותיהם ופעולתם. Jerusalem 5736 (1975/1976), S. 265–274.
  • Roland Flade: Die Würzburger Juden. Ihre Geschichte vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 2. Auflage. Königshausen & Neumann, Würzburg 1996, ISBN 3-8260-1257-7, S. 116 ff.
  • Ursula Gehring-Münzel: Vom Schutzjuden zum Staatsbürger. Die gesellschaftliche Integration der Würzburger Juden 1803-1871 (= Veröffentlichungen des Stadtarchivs Würzburg. Bd. 6). Schöningh, Würzburg 1992, ISBN 3-87717-768-9, S. 346; zugl.: Würzburg, Univ., Diss., 1987.
  • Jaʿaqov Glis (יעקב גליס, 1922–1996; Journalist bei HaModiah): מדמויות ירושלים. ספרית ירושלים, Jerusalem 5722 (1961/1962).
  • Esriel Selig Hausdorf: Palästina. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. 16. Juli 1852, 8. Jg., Nr. 15, S. 60 (Nachruf [Anfang]; Scan).
  • Esriel Selig Hausdorf: Palästina. In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. 13. August 1852, 8. Jg., Nr. 17, S. 67 f. (Nachruf [Schluss]; Scan).
  • Königreich Bayern (Nachruf auf Bergmann). In: Der treue Zions-Wächter. Organ zur Wahrung der Interessen des orthodoxen Judenthums. 7. Mai 1852, 8. Jg., Nr. 10, S. 39 (Scan).
  • Puʿah Steiner (פועה שטיינר): ההר הטוב הזה: חייו ופועלו של הרב שלמה ז. מן-ההר. Jerusalem: רשת צביה, 5768 (2007/2008).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Vgl. Zell am Main (Kreis Würzburg). Jüdische Geschichte / Synagoge. Abschnitt «Berichte aus der Geschichte der jüdischen Gemeinde und der Familie Rosenbaum». In: alemannia-judaica.de. Alemannia Judaica. Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum, abgerufen am 12. Dezember 2016.
  2. Herz Bamberger: Geschichte der Rabbiner der Stadt und des Bezirkes Würzburg. Hrsg. und komp. von Simon Bamberger. Goldschmidt, Wandsbek 1905, S. 65 (online; Auslassungen und Hinzufügungen in eckigen Klammern nicht im Original).
  3. a b c N. N.: „Rabbi Mendel Rosenbaum: לזכר עולם יהי’ צדיק!“ In: Der Israelit. 4. November 1868, Jg. IX, Nr. 45, S. 829–832, hier: S. 830 (sammlungen.ub.uni-frankfurt.de).
  4. a b c Vgl. Lazarus Wolf Bergmann. In: wuerzburgwiki.de. Wiki für Würzburg, abgerufen am 13. Dezember 2016.
  5. Vgl. Annette Taigel: Die Familie Rosenbaum in Zell am Main. (Memento vom 2. Januar 2017 im Internet Archive) Abschnitt: Die Nagelschmiede. In: zellerlaubhuette.de. Freundeskreis der Zeller Laubhütte, Dezember 2014, abgerufen am 21. Dezember 2016.
  6. N. N.: „Rabbi Mendel Rosenbaum: לזכר עולם יהי’ צדיק!“ In: Der Israelit. 4. November 1868, Jg. IX, Nr. 45, S. 829–832, hier: S. 832 (sammlungen.ub.uni-frankfurt.de).
  7. Der Aufruf zur Alijah der Juden Deutschlands nach Erez Jisrael (קול קורא למען עליית יהודי גרמניה לארץ ישראל (תקצ"ד)) liegt auf Wikisource vor.
  8. Einzelne Vorsteher eines Kolel im Heiligen Lande nennt man Gabbai, die Vorsteher im Ausland dagegen Nassi. Vgl. Abraham Jakob Brawer: Chalukka. In: Jüdisches Lexikon: Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens. 4 Bände. Jüdischer Verlag, Berlin 1927–1930. Band I: A–C (1927), Spalten 1312–1315, hier: Sp. 1315 (Scan).
  9. a b c d e Vgl. הרב אליעזר ברגמן“. In: min-hahar.co.il, abgerufen am 19. Dezember 2016.
  10. a b c Der Rabbiner Bergmann. In: Der treue Zionswächter. Nr. 24 (9. Dezember 1845), S. 200 (Scan).
  11. Er wurde veröffentlicht in ישאו הרים שלום.
  12. Sowohl bei der Landnahme wie bei Rückkehr aus dem Babylonischen Exil hatten Israeliten Sidon eingenommen.
  13. Abraham Jakob Brawer: Chalukka. In: Jüdisches Lexikon. Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens. 4 Bde., Jüdischer Verlag, Berlin 1927–1930, Bd. I: A–C (1927), Spalten 1312–1315, hier: Spalte 1313 (Scan).
  14. Vgl. Michal Ben Yaʿaqov (מיכל בן יעקב), „התיישבותם של היהודים המערביים בירושלים“. (Niederlassung westlicher Juden in Jerusalem), מינהל חברה ונוער – מאגר מידע ארצי (Gesellschafts- und Jugendbehörde – Landesdatenbank), S. 6, abgerufen am 20. Dezember 2016.
  15. Es heißt auf Aramäisch auch שָׁלִיחַ [שְׁלִיחֵי] דְרַבָּנָן(Schalīach [bzw. Schlīchej] deRabbonan; Gesandter [Gesandte] der Rabbinen) oder nach anderer Lesart שָׁלִיחַ [שליחי] דְרַחמנה(Schalīach [bzw. Schlīchej] deRachmanah; Gesandter [Gesandte] der Barmherzigkeit), als Akronym für beide Schada"R שַׁדָּ"ר.
  16. Gelegentlich wird der Begriff Chaluqah (auch irrigerweise Chalu[ḳ]ḳa[h] transkribiert) auch synonym für Kolel genutzt.
  17. Puʿah Sṭeiner (שטיינר פועה), Forever my Jerusalem: A personal account of the siege and surrender of Jerusalem’s Old City in 1948 [Mi-Thoch ha-Haphejchah מתוך ההפיכה; engl.], Bracha Slae (Übers.). Feldheim, Jerusalem/New York 1987, ISBN 978-0-87306-394-4, S. 19.
  18. Vgl. Chaim Steiner (חיים שטיינר), הגבול הצפוני של ארץ ישראל“. In: „ישיבה: בשביל זה יש אינטרנט“, abgerufen am 20. Dezember 2016.
  19. a b Abraham Jakob Brawer: Chalukka. In: Jüdisches Lexikon: Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens. 4 Bde., Berlin: Jüdischer Verlag, 1927–1930, Bd. I: A–C (1927), Spalten 1312–1315, hier: Spalte 1314 (Scan).
  20. Nechama Ariel (נחמה אריאל), טללי אורות" ח', תשנ"ח-תשנ"ט, (1997–1999). In: דעת לימודי יהדות ורוח, abgerufen am 2. Januar 2017.
  21. Willy von Rothschild stiftete später selber den Bejth Rothschild als Teil der vom Ho"D verwalteten Armen- und Pilgerwohnungen auf dem Berge Zion in Jerusalem (בתי מחסה והכנסת אורחים על מכון הר ציון בירושלים) im Jüdischen Viertel von Jerusalem.
  22. Als 1809 zwei Meschullachim, Jakob Rapoport und Rafael Matalon, in den Niederlanden Geld für Bedürftige im Heiligen Land sammelten, v. a. für Juden in Hebron, Jerusalem, Safed und Tiberias (so genannte heilige Städte), Hauptorte des alten Jischuvs, ergriffen die Amsterdamer Izak Goedeinde, Abraham Prins und Hirschel Lehren die Initiative und errichteten die Organisation ‘Pekidiem we-Amarcaliem sjel aree ha-kodesj’ (Verwalter und Aufseher der heiligen Städte). Zunächst begleiteten sie Meschullachim bei ihren Sammelaktionen, aber bald nahmen sie selbst das Fundraising in die Hand. Lokalkomitees entstanden überall in Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden und der Schweiz und die rotweißen Sammelbüchsen der Pequ"A mit Abbildungen der Gräber der Erzmütter und -väter wurden in vielen Gemeinden und privaten Haushalten ein fester Bestandteil des Spendenwesens. Vgl. 1809: Pekidiem en Amarcaliem. In: joodsecanon.nl. Joodse Canon: Overzicht, abgerufen am 19. Dezember 2016.
  23. Die anderen waren zu der Zeit der Chassidim-Kolel, der Kolel Peruschim, beide Jerusalem, und der Kolel Chaba"d, Hebron. Abraham Jakob Brawer: Chalukka. In: Jüdisches Lexikon: Ein enzyklopädisches Handbuch des jüdischen Wissens. 4 Bde., Jüdischer Verlag, Berlin 1927–1930, Bd. I: A–C (1927), Spalten 1312–1315, hier Spalte 1314 (Scan).
  24. Aus Mittelfranken. In: Allgemeine Zeitung des Judentums. 29. Juli 1850, Nr. 31, Jg. XIV, S. 426–429, hier: S. 428 (Scan).
  25. רחוב הרב אליעזר ברגמן. In: jerusalem.muni.il, Jerusalem Municipality, abgerufen am 19. Dezember 2016.

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