Lawrence Cohn

Lawrence „Larry“ Cohn ist ein US-amerikanischer Anwalt, Geschäftsführer einer Plattenfirma, Musikproduzent, Blues-Sammler, Autor und Herausgeber.

Leben und Werk

Cohn wurde in Lebanon (Pennsylvania) geboren und zog als Kind mit seiner Familie nach Brooklyn. Er begann als Kind, Blues-Platten zu hören und zu sammeln. Seit seiner Jugend besuchte er Jazz- und Blues-Aufführungen in New York City. Nach dem Abitur ging er auf das City College of New York, verließ es jedoch während seines Studiums, um in der US-Armee im Koreakrieg zu dienen. Als der Krieg endete, tourte er als Mitglied des Armee-Basketballteams, bevor er zurückkehrte, um das College abzuschließen und sich an der Brooklyn Law School einzuschreiben. Nach seinem Abschluss wurde er Federal Agent (Bundesangestellter) und arbeitete unter anderem für Robert F. Kennedy.[1][2]

Neben seiner Arbeit begann er, Kritiken über Blues, Folk, Country und Gospelmusik für die Saturday Review zu schreiben; auch schrieb er Liner Notes zu Plattenveröffentlichungen für eine Vielzahl von Bluesmusikern. Er trug auch eine der größten Sammlungen von Blues-Aufnahmen zusammen. Nachdem er 1968 seine Anstellung bei der Bundesverwaltung aufgegeben hatte, ging er zu Columbia Records und wurde nach einem halben Jahr zum Vizepräsidenten von Epic Records ernannt. Eine seiner Aufgaben bei CBS bestand darin, die Country Music Division mit zu betreuen. Später wurde er Leiter von Playboy Records. Er arbeitete weiterhin als Produzent, Autor und Kritiker. Er schrieb Movietone Presents the Twentieth Century (New York: St. Martin’s Press, 1976) und war Herausgeber von Nothing But The Blues: The Music and the Musicians (New York: Abbeville Press, 1993).[1][2]

Während seiner Tätigkeit bei CBS und Playboy war er auf verschiedene Weise für die Entdeckung und Produktion vieler Künstler verantwortlich, darunter Billy Joel, Willie Nelson, REO Speedwagon, Cheap Trick, Edgar Winter, Johnny Winter, Fleetwood Mac, Johnny Otis, Ivory Joe Hunter, ABBA (als „Björn & Benny“), Jo Ann Kelly, Brenda Patterson, Sam Phillips (Produktionen), Wayne Cochran & the CC Riders, Leadbelly (erstes Live-Konzert), Tammy Wynette, Bob Luman, David Houston, Terry Reid, Redbone, und etliche mehr.[1][2]

Cohns Buch Nothing But The Blues: The Music and the Musicians wurde wiederholt ausgezeichnet. 1994 wurde es in die Blues Hall of Fame aufgenommen.[3] Cohn selbst erhielt zahlreiche Auszeichnungen; unter anderem wurde er mehrfach für einen Grammy Award nominiert und gewann 1991 den Grammy für das beste historische Album Robert Johnson: The Complete Recordings.[2][4]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Robert von Bernewitz: Lawrence Cohn – An interview with the Columbia/CBS record executive, producer and author. Musicguy247, 24. April 2020 (englisch)
  2. a b c d Pascal Roche: Lawrence Cohn, Music Producer – A La Carte Los Angeles auf YouTube (englisch)
  3. Nothing But the Blues: The Music and the Musicians, edited by Lawrence Cohn. The Blues Foundation, 10. November 2016 (englisch)
  4. Grammy Awards: Lawrence Cohn (englisch)