Laverda 1000

Laverda 1000
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Laverda 1000 3CL (ab 1976)
HerstellerLaverda
Produktionszeitraum1972 bis 1987
KlasseMotorrad
BauartSporttourer
Motordaten
Viertaktmotor, luftgekühlter Dreizylinder-Reihenmotor, DOHC mit vier im Kopf hängenden Ventilen über Tassenstößel betätigt, Ölsumpfschmierung, 3 × Ø32 mm Dell’Orto-Vergaser, elektronische Zündung (Bosch)
Hubraum (cm³)980
Leistung (kW/PS)57 (78) bei 7.250 min−1
Höchst­geschwindigkeit (km/h)220[1]
Getriebe5-Gang-Getriebe
AntriebKette
Bremsenvorne: Duoduplex-Trommelbremse / hinten: Trommelbremse
Leergewicht (kg)214[2]

Die Laverda 1000 ist ein Motorrad des ehemaligen italienischen Herstellers Laverda, das bei seiner Markteinführung im Jahre 1973 das hubraumgrößte Sportmotorrad Italiens war.

Vorgeschichte

Francesco Laverda, der Enkel des Landmaschinenherstellers Pietro Laverda, gründete 1949 in Breganze die Moto Laverda S.p.A. und startete ca. 1950 mit dem Motorrad Laverda 75 die Produktion. Massimo Laverda, Sohn von Francesco, brachte 1968 die Laverda 650 (Bohrung × Hub: 75 × 74 mm) heraus, deren Hubraum wenig später auf 750 cm³ (Bohrung × Hub: 80 × 74 mm)[3] erhöht wurde. Es waren Zweizylindermaschinen, deren Besonderheit der unten offene Rahmen und der mittragende Motor war.

Technik

1969 war die Entwicklung einer Maschine mit Dreizylindermotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen (DOHC) und Tassenstößeln und 1000 cm³ Hubraum (Bohrung × Hub: 75 × 74mm) schon abgeschlossen. Die ersten Prototypen entstanden durch den Anbau eines weiteren Zylinders an den Zweizylindermotor. Der Rahmen war, im Gegensatz zu dem der 750er, ein unten geschlossener Doppelschleifenrahmen.[4] 1972 ging der Dreizylindermotor im Modell 1000 in Serie. Die ungewöhnliche Motorkonstruktion mit 180° Hubzapfenversatz des mittleren Kolbens, die äußeren liefen parallel mit 360° Zündabstand, führten zu einem markanten Motorgeräusch.[5]

Modellentwicklung

1973: Die ersten fünfzig Maschinen hatten Speichenräder und Trommelbremsen, eine Drei-in-Eins-Auspuffanlage und der Tank war aus Kunststoff. Der Preis betrug 9.600 DM. Bei der späteren Serienmaschine war der Tank aus Blech und die Auspuffanlage eine Drei-in-Zwei-Ausführung.
1974: Die Laverda 1000 3C kommt auf den Markt. Leistung nach DIN lt. Kfz-Brief: 78 PS (57 kW) bei 7.750 min−1; Angabe im Handbuch: 80 PS (59 kW) bei 7.250 min−1. Die Maschine hatte nun doppelte Scheibenbremsen (Ø 280 mm) vorne und eine Trommelbremse (Ø 230 mm) hinten. Bei einem im April 1975 durchgeführten Test der Zeitschrift Das Motorrad (Heft 8/75) ergab sich eine Geschwindigkeit von 209,4 km/h (solo langliegend) und eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 4,7 s.[6]
1976: Die 1000 3CL, nun mit Aluminiumgussräder, einer Bremsscheibe hinten (Ø 280 mm) und einem Heckbürzel wird angeboten.
1977: Die hubraumvergrößerte 1200 T kommt auf den Markt; der Unterschied zur 1000er war außer der größeren Zylinderbohrung die stärker geneigten hinteren Federbeine.
1980: Die Modelle Jota (1000 cm³) und 1200 TS werden in Deutschland[7] angeboten. Sie sind etwas anders ausgestattet (zum Beispiel Verkleidung, Armaturen, Seitenteile) und haben eine leicht erhöhte Leistung.
1982: Die angebotenen 120°- 1000 RGS-Modelle, der Hubzapfenversatz betrug nun 120°, hatten einen veränderten Doppelrohrrahmen mit elastisch aufgehängten Motoren. Die 1000 SFC war eine leicht modifizierte „RGS“ die bis 1987 gebaut wurde.

Ende

Im Februar 1987 meldete Laverda wegen der schlechten marktwirtschaftlichen Lage Insolvenz an. Am 31. März 1987 wurde das Unternehmen verkauft und die Produktion von Motorrädern eingestellt.

Bilder

Weblinks

Commons: Laverda 1000 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. MOTORRAD Katalog 1972/1973, S. 124.
  2. MOTORRAD Katalog 1972/1973, S. 124.
  3. Reparaturanleitung LAVERDA ( ab 1968) Verlag Bucheli in Zug (CH)
  4. MOTORRAD 25/1969 (PDF; 636 kB)
  5. MOTORRAD 7/1973 (PDF; 2,6 MB)
  6. MOTORRAD 8/1975 (PDF; 2,6 MB)
  7. Das Modell Jota gab es bereits früher in England

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1982-1985 Laverda RGS 1000. Introduced as a luxury offering for the 1982 year, priced far above Japanese competitors, it featured a new frame with red fairing. Power came from the same inline-three as earlier, but the crank’s three throws were now phased at 120 degrees instead of the previous 180 degrees (as with all post-1982 Laverda triples). Beautiful and exotic it was, but it didn't sell much - only 2500 were built until late 1985. Testers loved it, but many Laverda faithful considered it too civilized. It also cost much more than the recent Japanese superbikes, all of which were faster. In 1983 a fully equipped Executive model with integrated bags and fairing extensions (as fitted to this regular RGS) to keep your hands dry arrived, followed by the sportier, all-black, 95CV RGS Corsa. The RGS was phased out in 1985, replaced by the SFC 1000. The SFC combined the high-performance Corsa engine, revised bodywork, upgraded brakes and suspension, and new instruments. The SFC may have been more capable than any earlier Laverda, but the motorcycle industry had developed much faster yet and it proved Laverda's swan song. The last Laverda rolled out of the Breganze factory in 1988 (although the brand was revived in the 1990s).
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