Lauterach (Alb-Donau-Kreis)

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:48° 15′ N, 9° 35′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Tübingen
Landkreis:Alb-Donau-Kreis
Höhe:518 m ü. NHN
Fläche:13,76 km2
Einwohner:621 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:45 Einwohner je km2
Postleitzahl:89584
Vorwahl:07375
Kfz-Kennzeichen:UL
Gemeindeschlüssel:08 4 25 073
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Lautertalstraße 16
89584 Lauterach
Website:www.gemeinde-lauterach.de
Bürgermeister:Bernhard Ritzler
Lage der Gemeinde Lauterach im Alb-Donau-Kreis
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Karte

Lauterach ist eine kleine Gemeinde im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg. Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen. Lauterach ist mit einem Großteil seiner Gemarkung (92,2 %) Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.

Geographie

Lauterach liegt am südlichen Rand der Schwäbischen Alb an der Mündung der Großen Lauter in die Donau, etwa 35 Kilometer südwestlich von Ulm.

Zur Gemeinde gehören neben Lauterach die Ortsteile Neuburg, Talheim und Reichenstein.

Die Gemeinde grenzt im Norden und Osten an Ehingen, im Süden an Untermarchtal und Obermarchtal, sowie im Westen an Rechtenstein und Emeringen.

Schutzgebiete

Rechtenstein hat Anteil am Naturschutzgebiet Flusslandschaft Donauwiesen zwischen Zwiefaltendorf und Munderkingen. Weitere Landschaftsteile auf dem Gemeindegebiet wurden als Landschaftsschutzgebiet Lauterach ausgewiesen. Im Norden der Gemeinde liegt der Schonwald Lautertal-Wolfstal. Die Gemeinde hat zudem Anteile an den FFH-Gebieten Donau zwischen Munderkingen und Riedlingen und Großes Lautertal und Landgericht sowie am Vogelschutzgebiet Täler der Mittleren Flächenalb. Lauterach liegt größtenteils im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, auf der Gemeindefläche wurden aber keine Kernzonen ausgewiesen.[2]

Geschichte

Übersicht

Lauterach, dessen Name sich vom Flussnamen Lauter ableitet, wurde erstmals 1229 urkundlich erwähnt. Nach verschiedenen wechselnden Herrschaften im Mittelalter gelangte der Ort 1499 ans Kloster Zwiefalten, welches in den darauf folgenden drei Jahrhunderten die Herrschaft am Ort ausübte. Mit der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts ging das Gebiet 1803 (außer Talheim, das erst 1806 folgte) an das Kurfürstentum Württemberg, welches 1806 zum Königreich erhoben wurde. Mit Einrichtung des Oberamts Zwiefalten 1809 wurde das heutige Gemeindegebiet diesem zugeordnet, kam aber bereits 1810 zum Oberamt Ehingen. Seit der kommunalen Neugliederung 1938, während der NS-Zeit in Württemberg, gehörte Lauterach zum Landkreis Ehingen. Im Jahre 1945 wurde das Gebiet Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform am 1. Januar 1973 ist Lauterach Teil des Alb-Donau-Kreises. Im selben Jahr 1973 schloss sich die Gemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Munderkingen an und konnte so ihre Selbständigkeit erhalten.

Neuburg

Neuburg

Neuburg wurde erstmals urkundlich in den 1260er-Jahren erwähnt. Es wurde 1803 nach Lauterach eingemeindet.

Reichenstein

Reichenstein wurde erstmals 1276 urkundlich erwähnt. Es entstand als Weiler um die gleichnamige Burg herum. Die dort gelegene Laufenmühle wurde erstmals 1492 unter der Bezeichnung Lauffen die mulin erwähnt. Reichenstein wurde 1812 nach Lauterach eingemeindet.

Talheim

Talheim ist der älteste Teilort Lauterachs, es wurde bereits 776 urkundlich erwähnt. Seit 1743 gehörte es den Grafen von Fugier, bevor es 1806 an Württemberg fiel und dort dem Oberamt Ehingen zugeordnet wurde. 1815 wurde Talheim nach Lauterach eingemeindet.

Eingemeindungen

  • 1803: Neuburg
  • 1812: Reichenstein
  • 1815: Talheim

Religionen

Kapelle Maria Himmelfahrt

Lauterach ist vorwiegend katholisch geprägt. Die Kirchengemeinde St. Michael gehört zur Seelsorgeeinheit Marchtal im Dekanat Ehingen-Ulm der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Neben der Pfarrkirche St. Michael im Ortsteil Neuburg bestehen auch Kapellen in den übrigen Ortsteilen. Die Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul in Untermarchtal betreiben im Ortsteil Talheim ein Erholungsheim für Ordensschwestern.

Die wenigen evangelischen Bewohner Lauterachs gehören zur Kirchengemeinde in Mundingen.

Bürgermeister

Am 29. November 2020 wurde Bernhard Ritzler mit 63,5 % der Stimmen erneut als Bürgermeister gewählt.[3]

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

Bildung

  • Lauterach verfügt über eine Grundschule für die ersten und zweiten Klassen. Dritt- und Viertklässler besuchen die Schule in Untermarchtal, deren Erst- und Zweitklässler im Gegenzug in Lauterach zur Schule gehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Burgruine Reichenstein
  • Mühlenweiler Laufenmühle im Lautertal mit kleinem Freilicht-Museum. Die erhaltene Tuffstein-Sägemaschine erinnert an den Kalksinter-Abbau im Lautertal.

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Tiberius Fundel (1897–1982), geboren in Neuburg, Politiker (CDU), Landtagsabgeordneter
  • Xaver Mönch (1843–1907), geboren in Reichenstein, Orgelbauer und Begründer der bekannten Orgelbauanstalt in Überlingen

Literatur

  • Lauterach mit Laufenmühle, Neuburg, Reichenstein und Thalheim. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Ehingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 3). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, 1826, S. 148–153, hier S. 148–151 (Volltext [Wikisource] – a. Lauterach).
Commons: Lauterach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Südwest Presse swp.de

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wolfstal.jpg
Autor/Urheber: Dr. Eugen Lehle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Straße von Lauterach ins Wolfstal führt durch diesen kleinen in den Fels gehauenen Tunnel.
Lauterach.jpg
Autor/Urheber: Dr. Eugen Lehle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Kapelle Maria Himmelfahrt in Lauterach. Auf dem Berg im Hintergrund steht das Saarburger Kreuz.
Reichenstein 1858 - Aquarell von Kallee.png
Reichenstein. Blick zur Burg bei der Laufenmühle. Aquarell.
Lauterach Tuffsteinbruch Laufenmühle 1.jpg

Laufenmühle, Gemeinde Lauterach, Alb-Donau-Kreis

In der Nähe der Laufenmühle und beim Parkplatz am Beginn des Wolfstals ist in den letzten Jahren eine kleine Erinnerungsstätte für den einstigen Tuffstein-Abbau im Lautertal angelegt worden, von der Freiwilligen Feuerwehr Lauterach.

Zu diesem Freilicht-Museum gehört die (einst) elektrisch betriebene Tuff-Sägemaschine. Sie wurde zwischen den Weltkriegen eigens für den Tuffstein-(genauer: Kalksinter-)Abbau im Lautertal entworfen.
Lauterach in UL.svg
Deutsch (de): Lagekarte von Lauterach, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland.
English (en): Locator map of Lauterach in District Alb-Donau, Baden-Württemberg, Germany.
français (fr): Plan de localisation de la municipalité Lauterach dans L'Arrondissement d'Alb-Danube dans Bade-Wurtemberg, Allemagne.
hornjoserbsce (hsb): Poziciska karta gmejny Lauterach, Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Němska.
македонски (mk): Положбена карта на Lauterach во рамките на Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Германија.
Nederlands (nl): Detailkaart van Lauterach in de Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Duitsland.
Esperanto (eo): Situomapo de Lauterach en Alb-Donau-Kreis, Baden-Württemberg, Germanio.
മലയാളം (ml): ജർമ്മനിയിലെ Baden-Württemberg, District Alb-Donau, Lauterach ഭൂപടസ്ഥാനം.
Lauterach-Neuburg.jpg
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Unterhalb des Geländeabbruchs fließt die Donau an Neuburg vorbei
Lauterfall.jpg
Autor/Urheber: Dr. Eugen Lehle, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Große Lauter, einer der beiden Wasserfälle mit zwei Fallstufen über Kalktuff, mittlere Schwäbische Alb.