Lausitz (Bad Liebenwerda)

Lausitz
Koordinaten: 51° 30′ 48″ N, 13° 20′ 49″ O
Höhe: 88 m
Einwohner:282 (31. Dez. 2016)[1]
Eingemeindung:6. Dezember 1993
Postleitzahl:04924
Vorwahl:035341
Lage von Lausitz in Bad Liebenwerda

Lausitz ist ein Ortsteil der Stadt Bad Liebenwerda im Landkreis Elbe-Elster in Brandenburg und liegt vier Kilometer westlich der Stadt. Lausitz besitzt etwa 300 Einwohner.[2]

Geschichte

Lausitz auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).
Lausitz bei Bad Liebenwerda
Die alte Schule

1197 wurde Lausitz urkundlich erstmals als Lusiz erwähnt. Der Ortsname Lausitz von Łužica bedeutet so viel wie Niederung, Sumpfland oder auch Bach in der Niederung.[3]

1243 schenkten die Grafen Botho und Otto von Ileburg dem Kloster Mühlberg zwei Holzhufen in der Nähe des Ortes. 1391 zahlten die Bewohner des Ortes die Abgaben an die Kirche und Schlosskapelle von Liebenwerda. 1422 wurde Lusicz Leibgedinge der auf der Burg in Liebenwerda ansässigen Herzogin Offka. 1533 wurden im Dorf eine Kapelle und 369 Einwohner erwähnt. 1583 und 1589 kam es zu schweren Bränden. Der Ort wurde dabei bis auf zwei Häuser sowie vier Scheunen fast vollständig vernichtet.[4]

Im Dreißigjährigen Krieg folgten weitere Brände. So hieß es 1637, dass es von 30 Höfen nur noch sieben Häuser gab. Von den ehemals 30 Familien lebten noch elf.

1701 wurde ein Schulmeister erwähnt. 1725 wurde zwischen Lausitz und Liebenwerda Raseneisenstein abgebaut und im Lauch bei Bockwitz zu Eisen verarbeitet.

1835 hatte Lausitz 37 Wohnhäuser mit 252 Einwohnern, 54 Pferden, 324 Rindern, 5 Ziegen und 57 Schweinen.[5] 1844 erhielt die Gemeinde die Erlaubnis, eine eigene Schule zu errichten. 1913 erfolgte die Elektrifizierung des Ortes. Die Freiwillige Feuerwehr Lausitz wurde 1933 gegründet und sorgt seitdem für den Brandschutz und die allgemeine Hilfe insbesondere auf Ortsebene.

1945 wurden die Glocken der Schule Opfer des Zweiten Weltkrieges, aber später durch vier Schiffsglocken ersetzt. Die alte Schule ist mit ihren vier Glocken im Giebel einmalig für diese Gegend.

1952 erfolgte die Gründung der LPG Helmut Just und 1973 der kooperativen Abteilung Landwirtschaft. 1974 war der Bau des Glockenturms und 1989 erfolgte die Übergabe des neuen Gemeindehauses. Am 6. Dezember 1993 wurde Lausitz in die Stadt Bad Liebenwerda eingemeindet.[6] Bis dahin gehörte es zum Landkreis Bad Liebenwerda.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Lausitz seit 1875[7][2]
JahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohner
1875 3001946 5071989 3641995 3402001 3272007 308
1890 3301950 5081990 3681996 3362002 3262008 308
1910 3501964 4521991 3691997 3312003 3292009 296
1925 3671971 4451992 3561998 3292004 3382010 293
1933 3711981 3951993 3581999 3302005 3272011 279
1939 3671985 3801994 3452000 3332006 3112012 284

Persönlichkeiten

  • Carl Koch (* 16. September 1826 in Lausitz; † 11. September 1862 in Trebnitz), Jurist und Politiker
  • Eduard Rüffer (* 27. Dezember 1835 in Lausitz; † 18. November 1878 in Prag) war ein deutscher Schriftsteller, der in deutscher, französischer und tschechischer Sprache schrieb.

Literatur

  • Wolfgang Eckelmann, Michael Ziehlke: Chronik der Stadt Liebenwerda. Hrsg. v. Verein für Stadtmarketing und Wirtschaft Bad Liebenwerda e.V. Winklerdruck GmbH Gräfenhainichen, Bad Liebenwerda 2007, S. 256 bis 257.

Weblinks

Commons: Lausitz (Bad Liebenwerda) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lausitz in der RBB-Sendung Landschleicher vom 3. Juli 2016

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Gemeinde- und Ortsteilverzeichnis des Landes Brandenburg. Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB), abgerufen am 22. Juni 2020.
  2. a b Bevölkerungsentwicklung der Stadt Bad Liebenwerda und ihrer Ortsteile in den letzten Jahren. (PDF; 48 kB) Archiviert vom Original am 30. November 2012; abgerufen am 22. Juli 2013.
  3. Emilia Chrome: Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda, Akademie-Verlag Berlin, 1968
  4. „Aus dem Gemeindebuch des Dorfes Maasdorff“ in „Die Schwarze Elster“, Nr. 361, 1928
  5. „Übersicht der Bevölkerung und des Viehstandes im Jahre 1835“ in „Die Schwarze Elster-Unsere Heimat in Wort und Bild“. Nr. 596. Bad Liebenwerda 1985, S. 8 bis 10.
  6. Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1993 StBA
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis 2005 für Brandenburg Online als PDF-Datei

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Karte Bad Liebenwerda-Lausitz.svg
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Lage des Ortsteils Lausitz in der Stadt Bad Liebenwerda
Nebelsieck Greischel 1910 (Kreiskarte) Möglenz IMG 7352.JPG
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Gustav Reischel (1858–1932)

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Geschichtliche Karte des Kreises Liebenwerda (Ausschnitt)

Lausitz Luft.jpg
Autor/Urheber: S. John, Elsterwerda, Lizenz: CC BY 2.5
Der Ort Lausitz aus der Luft.
Lausitz bei Liebenwerda Schule.JPG
Lausitz bei Liebenwerda