Lasse Sandberg

Lars Erik Mattias „Lasse“ Sandberg (* 17. Februar 1924 in Stockholm; † 12. November 2008 in Karlstad)[1] war ein schwedischer Illustrator, Zeichner und Schriftsteller.

Leben

Lasse Sandberg wuchs in Stockholm auf. Nach der Schule nahm Sandberg verschiedene Jobs an. Er war unter anderem als Büroknabe, Dekorationsassistent und Kinoleiter tätig. Von 1943 bis 1944 arbeitete er als Pressefotograf bei der Nordisk rotogravyrs bildbyrå und dem Magazin Dagens Nyheter. Von 1944 bis 1945 erfüllte er seinen Militärdienst als Fotograf bei den Luftstreitkräften. Später asphaltierte er Straßen oder war als Forstarbeiter und Hafenarbeiter angestellt. Von 1948 bis 1949 studierte er Design an der Beckmans designhögskola. Bereits kurz nach dem Beginn seines Studiums hatte sich Lasse Sandberg als Cartoonist und Illustrator etabliert. Seine ersten Veröffentlichungen entstanden als Cartoonist in dem Magazin Söndagsnisse-Strix. Es folgten Kollaborationen mit den Zeitschriften Vi, Folket i bild, Perspektiv, Utsikt, Industria, Se, Dagens Arbete und einigen der wichtigsten Stockholmer Zeitungen. In den 1950er Jahren erschienen seine Zeichnungen in verschiedenen Fachzeitschriften. Ab 1962 arbeitete Sandberg hauptsächlich für die Zeitschrift Se und den Kulturbereich des Magazins Expressen. Anfangs wurden seine Zeichnungen von amerikanischen Karikaturisten wie Saul Steinberg inspiriert, aber Mitte der 1950er Jahre entwickelte er seinen eigenen Stil. Seine Cartoons erschienen später in den Büchern Gubbar[2] 1952,Vit man i Afrika[3] 1952, Ritat[4] 1953, TYPER och typer[5] 1954 und Jobbet och jag[6] 1959.

Im Frühjahr 1950 heiratete Sandberg die Grundschullehrerin Inger Eriksson, die nicht nur seine Ehefrau, sondern auch seine Mitautorin wurde. Nach der Geburt ihrer Tochter Lena im Jahr 1952 entschloss sich Sandberg, sich vollständig auf seinen Job als Vater zu konzentrieren und zeichnete meistens nur noch abends oder nachts.

1953 erschien das erste gemeinsame Buch des Paares, Fåret Ullrik får medalj. Zwei Jahre später bekam das Paar sein zweites Kind, Niklas. Beide Kinder wurden zu Hauptfiguren in Büchern, wie Lena und ihr Hund Jassi (Lena berättar, 1963) und Ein Tier ganz für mich allein (Niklas önskedjur, 1972).

Der Durchbruch gelang dem Paar mit dem Buch Vad Anna fick se, dem ersten Buch über Susi (Lilla Anna). Es folgten weitere erfolgreiche Buchreihen, wie die über das Gespenst Laban oder über Däumchen (Tummen). In den 1980er Jahren wurde Sandberg Großvater. Seinem ersten Enkel wurden mehrere Bücher gewidmet. 1995 begann Lasse Sandberg zwei eigene Bücher zu schreiben. Diese trugen die Namen När jag var mindre - en bok för större barn und Från Greta Garbos knä till Bryssel. Von 1995 bis 1997 hatte er einen Lehrstuhl an der schwedischen Kinderbuchakademie inne. Zwischen 2003 und 2005 veröffentlichte Lasse Sandberg zusammen mit Inger Sandberg vier Bücher, die jedoch nicht ins Deutsche übersetzt wurden. Lasse und Inger Sandberg haben zusammen mehr als hundert Kinderbücher geschrieben; ihre Bücher wurden in 33 Sprachen übersetzt (Stand 2020) und sind unter anderem in Japan sehr beliebt.

Als freischaffender Illustrator illustrierte Sanderberg unter anderem Harry Martinsons En bil kommer lastad, das 1950 veröffentlicht wurde, Gustaf Lindwalls Kalle krake och andra kråkfåglar (1951), die von Hemming Sten und Anders Ehnmark herausgegebene Anthologie Bilparaden, sowie Bücher von Erik Roos, Gertrud Zetterholm, Kerstin Malm und Olle Lisberg.

Lasse Sandberg verwendete für seine Illustrationen Tinte, Buntstifte, Pastelle, Acryl und Collagen. Er gilt als derjenige, der die Collagetechnik in Bilderbüchern einführte. 1954 erhielt er den neu gegründeten Oscarpris für Comics. Außerdem bekam er mehrere Stipendien.

Zusammen mit Harry Sandberg und Sven Frödin stellte er seine Werke im 1952 im Värmlands Museum in Karlstad aus. 1952 und 1954 wirkte er bei den Unga tecknare (den Jungen Künstlern) des Nationalmuseums mit. 1956 wurden seine Werke an der Kungliga Konsthögskolan Stockholm unter dem Titel Svart och vitt (Schwarz und Weiß) ausgestellt. Seine Werke wurden außerdem ausgestellt im Kunstnerernes Hus i Oslo (1957), in der Svensk-franska konstgalleriet in Stockholm (1959), in der Galleri Brinken (1957), sowie in Sammlungsausstellungen in Warschau (1964) und Montreal (1965).

Sandbergs Werke sind unter anderem im Värmlands Museum, im Nationalmuseum in Stockholm[7], im Postmuseum, im Moderna Museet[8], in der Stadtbibliothek von Enköping, im Gemeinderat von Värmland, in der Gemeinde Karlstad und an der University of Virginia zu sehen.

Werke (Auswahl)

Jahr (Schweden)Schwedischer OriginaltitelJahr (Deutschland)Deutscher TitelDeutscher ÜbersetzerAnmerkungen
1952Gubbar
1952Vit man i Afrika
1953Ritat
1953Stefan och Stej
1953Fåret Ullrik får medaljzusammen mit Inger Sandberg
1954Typer och typer
1955Jag målar en...
1963Lena berättar1973Lena und ihr Hund JassiAnne Buschzusammen mit Inger Sandberg
1964Vad Anna fick se1965Was Susi alles siehtzusammen mit Inger Sandberg
1965Lilla Anna och trollerihatten1965Susi und der Zauberhutzusammen mit Inger Sandberg
1965Johan1968Gleich kommt JohanHanna Köster-Ljungzusammen mit Inger Sandberg
1965Lilla spöket Laban1968Laban will nicht geisternGertrud Rukschciozusammen mit Inger Sandberg
1965Vad lilla Anna sparade på1965Susi und das Flugzeugzusammen mit Inger Sandberg
1966Pojken med de hundra bilarna1967Ein Junge und hundert AutosManfred Hausmannzusammen mit Inger Sandberg
1967Niklas önskedjur1969Ein Tier ganz für mich alleinGertrud Rukschciozusammen mit Inger Sandberg
1968Pojken med de många husen1970Der Junge mit den vielen HäusernGertrud Rukschciozusammen mit Inger Sandberg
1968Herr Sandberg ser på England
1969Herr Sandberg ser på sig själv
1969Pappa kom ut1970Vati, komm doch!Merete Mezgerzusammen mit Inger Sandberg
1969Johan i 2:an1974Ein Leopardenfell macht noch keinen Tarzan: Johans aufregendes SchuljahrUrsula Dotzlerzusammen mit Inger Sandberg
1970Brottsbalken
1970Gågatan Sverige
1970Buffalo Bengt och indianerna1971Häuptling Schwarze Zehe und seine IndianerGertrud Rukschciozusammen mit Inger Sandberg
1971Vad är det som ryker1972Rauch nicht, Drache!Gertrud Rukschciozusammen mit Inger Sandberg
1971Lilla Anna och långa farbrorn på havet1972Susi fährt zur SeeEllen Jacobsenzusammen mit Inger Sandberg
1972Fred Strid krymper1973Grosser Mann ganz kleinzusammen mit Inger Sandberg
1972Var är lilla Annas hund?1973Wo ist Susis Hund?Waltraude Callsenzusammen mit Inger Sandberg
1973Lilla Anna leker med bollar1973Susi hat zwei BälleEllen Jacobsenzusammen mit Inger Sandberg
1973Lilla Anna – kom och hjälp1974Susi, Susi, hilf mir bitte!Ellen Jacobsenzusammen mit Inger Sandberg
1973Vi leker öken, fröken1974Wir spielen WüsteEllen Jacobsenzusammen mit Inger Sandberg
1974Hej, välkommen till mej1973Herzlich willkommen!zusammen mit Inger Sandberg
1978Tummens resa1981Däumchen geht auf ReisenFriedl Hofbauerzusammen mit Inger Sandberg
1980Glad spökjul1980Fröhliche Gespenster-Weihnacht!Karl H. Bolayzusammen mit Inger Sandberg
1988Pojken, prinsessan och grönt1990Die Prinzessin, der Junge und das GrünMarianne Vittinghoffzusammen mit Inger Sandberg
1989Bilder från klotet
1990Affärslivet
1996När jag var mindre
2000Från Greta Garbos knä till Bryssel
2002Herr S som...
2008Lilla Anna och lilla Långa Farbrornzusammen mit Inger Sandberg

Verfilmungen

  • 1972: Niklas önskedjur (Fernsehserie)
  • 1974: Lilla Anna och Långa Farbrorn (Fernsehserie)
  • 2006–2013: Laban, das kleine Gespenst (Lilla spöket Laban, Fernsehserie)
  • 2012: Lilla Anna och Långa farbrorn

Auszeichnungen und Nominierungen

Literatur

  • Svenskt konstnärslexikon del V, sid 32, Allhems Förlag, Malmö.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Lasse Sandberg död.
  2. Libris
  3. Libris
  4. Libris
  5. Libris
  6. Libris
  7. Nationalmuseum
  8. Moderna museet
  9. Biblioteksföreningen: Elsa Beskow-plaketten, abgerufen am 1. Dezember 2015.
  10. Svenska barnboksinstitutet: Expressens Heffaklump (Memento des Originals vom 10. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sbi.kb.se