Lasse Kjus

Lasse Kjus
Lasse Kjus
Lasse Kjus im Januar 2006
NationNorwegen Norwegen
Geburtstag14. Januar 1971 (52 Jahre)
GeburtsortSiggerud, Norwegen
Größe180 cm
Gewicht88 kg
Karriere
DisziplinAbfahrt, Super-G, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
VereinBærum Skiklubb
Statuszurückgetreten
Karriereende2006
Medaillenspiegel
Olympische Spiele1 × Goldmedaille3 × Silbermedaille1 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften3 × Goldmedaille8 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Junioren-WM1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Gold1994 LillehammerKombination
Silber1998 NaganoAbfahrt
Silber1998 NaganoKombination
Silber2002 Salt Lake CityAbfahrt
Bronze2002 Salt Lake CityRiesenslalom
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Gold1993 Morioka-ShizukuishiKombination
Silber1996 Sierra NevadaKombination
Silber1997 SestriereSuper-G
Silber1997 SestriereAbfahrt
Silber1997 SestriereRiesenslalom
Gold1999 Vail/Beaver CreekSuper-G
Gold1999 Vail/Beaver CreekRiesenslalom
Silber1999 Vail/Beaver CreekAbfahrt
Silber1999 Vail/Beaver CreekSlalom
Silber1999 Vail/Beaver CreekKombination
Silber2003 St. MoritzKombination
 Alpine Ski-Juniorenweltmeisterschaften
Gold1990 ZinalRiesenslalom
Silber1990 ZinalAbfahrt
Silber1990 ZinalKombination
Bronze1990 ZinalSuper-G
Bronze1990 ZinalSlalom
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupdebüt12. Januar 1990[1]
 Einzel-Weltcupsiege18
 Gesamtweltcup1. (1995/96, 1998/99)
 Abfahrtsweltcup1. (1998/99)
 Super-G-Weltcup3. (1995/96)
 Riesenslalomweltcup3. (1995/96)
 Slalomweltcup13. (1990/91)
 Kombinationsweltcup1. (1993/94, 1998/99,
2000/01)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Abfahrt1076
 Super-G246
 Riesenslalom271
 Slalom001
 Kombination464
 

Lasse Kjus (* 14. Januar 1971 in Siggerud, Viken, Norwegen) ist ein ehemaliger norwegischer Skirennläufer. Er gewann zweimal den Gesamtweltcup, wurde einmal Olympiasieger und dreimal Weltmeister. Bei den Weltmeisterschaften 1999 in Vail gewann er in allen fünf ausgetragenen Disziplinen eine Medaille (zwei goldene, drei silberne) – eine bis dahin und auch seither unerreichte Leistung, vergleichbar allenfalls mit jenen wenigen, die vor Einführung des Super-G in allen vier ausgetragenen Disziplinen Medaillen errungen haben: Toni Sailer 1956 und 1958, Marielle Goitschel 1966, Jean-Claude Killy 1968 und Rosi Mittermaier 1976 (wobei deren Kombinations-Medaille jeweils das automatische Resultat der drei übrigen Medaillen war, Kjus musste dafür ein eigenes Rennen bestreiten). Insgesamt gewann er 16 Medaillen bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften und gehört zu den erfolgreichsten Skirennläufern überhaupt.

Biografie

Der Allrounder gewann 18 Weltcuprennen (10 Abfahrten, 2 Super-G, 2 Riesenslalom, 4 Kombinationen) und 1996 und 1999 den Gesamtweltcup. In Morioka wurde er 1993 Kombinationsweltmeister. Bei den Weltmeisterschaften 1999 in Vail konnte er im Riesenslalom und im Super-G triumphieren und gewann zudem Silber im Slalom, in der Kombination und in der Abfahrt. Fünfmal siegte Kjus beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel und zweimal beim Lauberhornrennen in Wengen.

Bei Olympischen Spielen ist seine Bilanz nicht so überragend wie bei Weltmeisterschaften. Dennoch gelang es ihm bei den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer Gold in der Kombination zu gewinnen. Außerdem gewann er 1998 in Nagano Silber in der Abfahrt und in der Kombination. Bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City konnte er seiner Medaillensammlung wiederum Silber in der Abfahrt und Bronze im Riesenslalom hinzufügen. Sein letztes Weltcup-Rennen, einen Super-G, beendete er am 16. März 2006 in Åre mit einem 13. Rang. Nach zwei Jahren ohne Wettkampf startete Kjus 2008 nochmals bei den norwegischen Meisterschaften und belegte in der Abfahrt den dritten Rang.

1999 gewann er die Wahl zu Norwegens Sportler des Jahres, im selben Jahr wurde er mit der Aftenposten-Goldmedaille geehrt und von der Internationalen Vereinigung der Ski-Journalisten (AIJS) mit dem Skieur d’Or ausgezeichnet. Aus dem Jahr 1999 stammt auch sein bestes Slalom-Resultat im Weltcup, ein dritter Platz im Slalom von Wengen, an dem besonders bemerkenswert ist, wie er ihn erzielt hat: Er blieb beim Start mit seinem Ski hängen und fuhr rückwärts durch das erste Tor.[2]

Kjus ist Athletenbotschafter der Entwicklungshilfeorganisation Right To Play.

Erfolge

Olympische Winterspiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Kjus hat zweimal den Gesamtweltcup gewonnen (1996, 1999), dazu kommen vier weitere Siege in Disziplinenwertungen.

SaisonGesamtAbfahrtSuper-GRiesenslalomSlalomKombination
PlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunkte
1989/9068.14--29.429.941.1--
1990/919.10333.523.611.3013.422.20
1991/9260.108----35.4330.65--
1992/9312.452--37.324.25419.969.70
1993/947.65127.837.19421.7615.1181.180
1994/956.6659.22726.479.21224.543.125
1995/961.12164.3433.2643.47514.134--
1996/9713.62516.1736.20322.10132.482.100
1997/9810.57811.27516.9629.4820.127--
1998/991.14651.7607.20814.16314.1541.180
1999/0053.14633.3622.6032.3651.14--
2000/013.8665.3018.1438.24123.811.100
2001/026.68015.2159.17625.4818.1012.140
2002/0331.28337.3011.14035.3944.147.60
2003/048.8249.3167.23014.14148.173.120
2004/057.58018.16322.707.25853.92.80
2005/0643.16941.1622.9457.3--12.56

Weltcupsiege

Kjus gewann 18 Weltcuprennen (10 × Abfahrt, 2 × Super-G, 2 × Riesenslalom, 4 × Kombination) und erzielte weitere 42 Podestplätze.

DatumOrtLandDisziplin
16. Januar 1994KitzbühelÖsterreichKombination
2. Dezember 1995VailUSASuper-G
21. Dezember 1995Kranjska GoraSlowenienRiesenslalom
29. Dezember 1995BormioItalienAbfahrt
6. März 1996KvitfjellNorwegenAbfahrt
26. Januar 1997KitzbühelÖsterreichKombination
2. März 1997KvitfjellNorwegenAbfahrt
12. Dezember 1998Val-d’IsèreFrankreichAbfahrt
18. Dezember 1998GrödenItalienAbfahrt
16. Januar 1999WengenSchweizAbfahrt
17. Januar 1999WengenSchweizKombination
22. Januar 1999KitzbühelÖsterreichAbfahrt
10. März 1999Sierra NevadaSpanienAbfahrt
21. Januar 2001KitzbühelÖsterreichKombination
19. Dezember 2003GrödenItalienSuper-G
22. Januar 2004KitzbühelÖsterreichAbfahrt
4. Dezember 2004Beaver CreekUSARiesenslalom
10. März 2005LenzerheideSchweizAbfahrt

Juniorenweltmeisterschaften

  • Madonna di Campiglio 1988: 6. Super-G, 9. Abfahrt
  • Aleyska 1989: 9. Abfahrt, 21. Slalom, 37. Super-G, 37. Riesenslalom
  • Zinal 1990: 1. Riesenslalom, 2. Abfahrt, 2. Kombination, 3. Super-G, 3. Slalom

Norwegische Meisterschaften

Kjus ist sechsfacher Norwegischer Meister:

  • 1 × Abfahrt (1995)
  • 3 × Super-G (1996, 1998, 2005)
  • 1 × Slalom (1992)
  • 1 × Kombination (1995)

Auszeichnungen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Robert Seeger: Ski World Cup Guide 97. Biorama, Basel 1996, S. 179.
  2. YouTube-Video in norwegischer Sprache mit englischen Untertiteln.

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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Licence: CC-BY-NC
Auteur: clash

Description: Lasse Kjus peu avant la cérémonie du podium au supercombiné de Wengen, 13 janvier 2006. Photo personnelle.