Laser-TV

Laser-TV ist eine alternative Bildschirmtechnik, die 1963 – bald nach der Erfindung des Lasers – von Helmut K.V. Lotsch vorgeschlagen wurde. Erste Anläufe in diese Richtung unternahm Sony in den späten 1960ern; in den 1990ern entwickelte und demonstrierte die deutsche Firma Schneider einen Prototyp. Anfang des 21. Jahrhunderts hatte das System Laser-TV Marktreife erlangt und im Jahr 2008 wurde erstmals ein kommerzielles Gerät auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorgestellt.

Charakteristisch für das Bild ist der große Farbraum. Dieser ermöglicht eine besonders realitätsnahe Farbwiedergabe.

Geschichte

Die Grundidee wurde Helmut K.V. Lotsch in dem Deutschen Patent 1 193 166 zugeschrieben.[1] Das Prinzip des Laser-Farbfernsehens wurde 1970 detailliert vorgestellt.[2] In Deutschland präsentierte die Schneider AG Ende 1993 den ersten eigenen Prototyp, der in Zusammenarbeit mit Daimler-Benz und der Jenoptik AG entwickelt wurde. Wegen der Insolvenz der Firma Schneider und ihrer damals extra gegründeten Tochtergesellschaft Schneider Laser Technologies im Jahre 2002 wurde die Entwicklung nicht bis zur Marktreife weitergeführt.

LaserVue hieß das erste Laser-TV-Modell, das seit dem Jahr 2009 im Handel (Stand 2011: nur USA) erhältlich war und von Mitsubishi produziert wurde. Dabei handelte es sich um ein Rückprojektionsgerät – dieser Bildschirmtyp wurde von Flach-Fernsehern verdrängt. Für die direkte Projektion auf eine Leinwand sind für den Konsumentenmarkt derzeit keine Geräte bekannt; mit Lasertechnik ausgestattete Beamer nutzen DLP-Chips als Bildwandler. Der oder die Laser dienen nur als Lichtquelle.

Funktionen

Drei Laserstrahlen in den Farben Rot, Grün und Blau werden über ein Spiegelsystem geleitet und an die gewünschte Stelle des Bildschirms projiziert.[3] Ein neueres System dagegen beruht auf Mikrospiegelaktoren. Das Fernsehbild kann in jedem System durch Frontal- und Rückprojektion betrachtet werden.

Technisches

  • Darstellung von 90 % des durch das menschliche Auge wahrnehmbaren Farbspektrums
  • sehr hohe Bildschärfe
  • Helligkeitswerte von 500 cd/m²
  • Auflösung von 1080p DLP (1920 × 1080 Pixel)
  • 120 Hz Bildwiederholungsrate
  • 3D-Fähigkeit
  • Niedrige Energiekosten
  • Niedrige Herstellungskosten
  • Flache Bauweise von ca. 30 cm
  • Bildschirmdiagonalen ab 165 cm
  • Durch die Verwendung von Kunststoff bei der Bildschirmoberfläche konnte eine enorme Gewichtsreduzierung erzielt werden

Anhang

Belege

  1. Deutsches Patent 1 193 166 mit dem Titel Optischer Sender für mindestens zwei Farbkomponenten, wurde angemeldet am 26. Oktober 1963 von – und erteilt am 20. Januar 1966 an – Fa. Telefunken in Ulm. Helmut K.V. Lotsch wurde als Erfinder genannt
  2. H.K.V. Lotsch, F. Schröter: Das Laser-Farb-Fernsehen, Laser 2 (Dezember 1970) 37-39
  3. H.K.V. Lotsch, F. Schröter: Das Laser Farb-Fernsehen, Laser 2 (Dezember 1970) 37-39

Weblinks

Siehe auch