Laodike (Tochter des Priamos)
Laodike (altgriechisch ΛαοδίκηLaodíkē) ist in der griechischen Mythologie eine Tochter von Priamos und Hekabe.
Sie ist die Gattin des Helikaon, durch den ihr eine Versklavung nach der Eroberung Trojas erspart bleibt.[1] An anderer Stelle ist sie mit Telephos verheiratet,[2] der jedoch als Mann von Astyoche gilt, der Schwester von Priamos.[3]
Nach späterer Überlieferung[4] verliebte Laodike sich als Jungfrau in Theseus’ Sohn Akamas (oder dessen Bruder Demophon[5]), der als Gesandter mit Diomedes wegen der Rückgabe Helenas nach Troja gekommen war, und hatte mit ihm einen Sohn, Munitos (oder Munichos), der von Aithra, Akamas’ Großmutter und damaliger Dienerin Helenas, aufgezogen und nach der Eroberung Trojas Akamas übergeben wurde.[6]
In der Lesche der Knidier in Delphi erscheint sie unter den gefangenen Troerinnen.[7] Nach anderer Lesart wurde Laodike selbst aber bei der Zerstörung der Stadt auf ihr Flehen hin von einer Erdspalte verschlungen[8] oder sie starb später aus Verzweiflung über den Verlust ihres Sohns, der zu Olynthos durch den Biss einer Schlange umgekommen war.
Literatur
- Wilhelm Kroll: Laodike 1). In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,1, Stuttgart 1924, Sp. 699 f.
- Heinrich Wilhelm Stoll: Laodike 6. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 1829 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- ↑ Homer Ilias 3,124; 6,252; Hyginus Mythographus Fabulae 90; Bibliotheke des Apollodor 3,12,5
- ↑ Hyginus Fabulae 101
- ↑ Scholion zu Homer, Odyssee 11,220
- ↑ Ältester fassbarer Gewährsmann ist Hegesippos von Mekyberna, 4. Jahrhundert v. Chr.
- ↑ Plutarch Theseus 34
- ↑ Parthenios von Nicaea, Erotika parthemata 16; Johannes Tzetzes, Ad Lycophronem 314; 447; 495
- ↑ Johannes Tzetzes, Ad Lycophronem 495; Pausanias 10,26,3; Plutarch, Kimon 4
- ↑ Bibliotheke des Apollodor E 5,23; Quintus Smyrnaeus, Posthomerica 13,544–551;Tryphiodorus, Excidium Ilii 660-663; Johannes Tzetzes, Posthomerica 736; Scholien zu Lycophron 314