Lange Nacht der Computerspiele

Retro-Konsolen
Fußball-Roboter
Vorträge

Die Lange Nacht der Computerspiele ist ein Spielefest, das jedes Jahr an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig stattfindet. Mit seinen Schwerpunkten auf Indie-Game-Entwicklern einerseits, auf historischen Heimcomputern und Spielkonsolen ist das Festival zur Kultur und Geschichte der Spiele die größte Veranstaltung für Retrocomputing und Retrogaming in Deutschland.[1][2]

Geschichte

Die erste Lange Nacht der Computerspiele 2007 war als Höhepunkt einer Vorlesungsreihe an der HTWK Leipzig für einige Dutzend Studenten gedacht. Ins Leben gerufen wurde sie durch den Informatik-Professor Klaus Bastian und den Journalisten und Sammler René Meyer.[3] Seit 2017 organisiert Medien-Professorin Gabriele Hooffacker mit Team die Computerspielenacht.[4]

Im Laufe der Jahre wuchs die Veranstaltung um Fläche, Inhalte und Besucher. Heute nimmt sie die Gänge und Räume mehrerer Etagen eines Hochschulbaus ein; mit 3.000 Quadratmetern Fläche und rund 4.000 Besuchern aus der ganzen Republik hat sie die Dimension einer kleinen Messe erreicht.[5][6]

Die erste Spielenacht begann um 18 Uhr und endete gegen 4 Uhr. Im Laufe der Jahre wurden die Zeiten mehrfach nach vorn verschoben, um auswärtigen Besuchern und Familien mit Kindern entgegenzukommen. Heute beginnt die Lange Nacht der Computerspiele bereits ab 14 Uhr und schließt gegen 0 Uhr. Vorangestellt ist seit 2015 der Hochschulinformationstag der Einrichtung.

2018 kam ein Gamepodcast der Computerspielenacht hinzu.[7] 2020 fand die 14. Lange Nacht der Computerspiele wegen der Corona-Pandemie erstmals komplett im virtuellen Raum via Discord statt. Neu hinzugekommen ist 2020 ein Symposium, das "Science MashUp", zum Thema "Zukunft der Games", das live gestreamt wird. Die Beiträge werden in Buchform publiziert. Auch 2021 gab es eine virtuelle Computerspielenacht, diesmal realisiert über die Plattform Gather.town.[8][9]

Programm

Im Zentrum stehen aktuelle Themen wie Lasertag oder Virtuelle Realität[10], Indie-Game-Entwickler sowie zahlreiche Heimcomputer und Spielkonsolen aus vier Jahrzehnten, die von privaten Sammlern und Vereinen aufgebaut werden. Traditionell sind das in den siebziger und achtziger Jahren beliebte Geräte wie Atari 2600, Commodore 64, Commodore Amiga und Super Nintendo, aber auch Exoten wie Virtual Boy, Apple Pippin und Vectrex. Zunehmend zum Einsatz kommen betagte PCs mit MS-DOS-Spielen. Neben historischen Exponaten werden auch neue Spiele und Hardware-Lösungen für klassische Systeme gezeigt.

Daneben gibt es Brettspiele, Werkstätten mit Lötkursen und 3D-Druckern, Stände von Indie-Entwicklern, Computer-Pools mit aktuellen PCs, Turniere, Vorträge, Film-Vorführungen, Spielemusik-Konzerte sowie Ausstellungen und Installationen rund um digitale Kunst.

Seit 2020 findet zur Computerspielenacht jährlich ein wissenschaftliches Symposium unter dem Titel "Science MashUp" statt.[11]

Höhepunkte

Inhaltliche Höhepunkte in den vergangenen Jahren waren:

  • die Live-Übertragung der ersten Veranstaltung 2007 in Second Life
  • ein Netzwerk aus 16 Atari ST, um MIDI Maze gegeneinander zu spielen
  • Freundschaftsspiele der Fußballroboter der Hochschule (die regelmäßig beim Robocup vordere Plätze erreichen und 2018 Weltmeister wurden[12]) mit Mannschaften aus anderen Städten
  • die Premiere der deutschen Untertitelung des Dokumentarfilms Moleman 2: Demoscene - The Art Of The Algorithms
  • Gäste wie Computer-Pionier Petro Tyschtschenko und Knut Müller, der Erschaffer der RHEM-Serie
  • Chiptune-Konzerte, u. a. von Tronimal
  • Austragung der Deutschen Mega Drive Meisterschaften
  • ein Turnier der LNC Masters in League of Legends 2021
  • Präsentationen von Indie-Game-Entwicklern.

Literatur

  • Von Retro bis Robo: Lange Nacht der Computerspiele begeistert Besucher der HTWK, Leipziger Volkszeitung 30. April 2017, abgerufen 30. März 2019[13]
  • Acht Jahre Lange Nacht der Computerspiele - Wie aus einer Studentenparty die größte Retro-Veranstaltung Deutschlands wurde (Amiga Future Juli/August 2014)
  • Gabriele Hooffacker, Benjamin Bigl (Hg.): Science MashUp. Zukunft der Games. Leipziger Beiträge zur Computerspielekultur, Wiesbaden: Springer VS 2020[14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Acht Jahre Lange Nacht der Computerspiele - Wie aus einer Studentenparty die größte Retro-Veranstaltung Deutschlands wurde (Amiga Future Juli/August 2014)
  2. https://www.games-guide.de/news/9-lange-nacht-der-computerspiele/
  3. http://www.leipziginfo.de/ratgeber/freizeit/lange-nacht-der-computerspiele-in-leipzig/
  4. https://computerspielenacht.htwk-leipzig.de/impressum-datenschutz/
  5. http://www.schreibfabrik.de/spielenacht/faq.php
  6. http://mephisto976.de/news/lange-nacht-der-computerspiele-49373
  7. https://computerspielenacht.htwk-leipzig.de/podcast/
  8. Quelle: Lange Nacht der Computerspiele erstmals virtuell, Pressemitteilung der HTWK Leipzig vom 24. April 2020, abgerufen 25. April 2020.
  9. Quelle: Pressemitteilung der HTWK Leipzig vom 14. April 2021
  10. Quelle: Plakat 2019, abgerufen 28. Februar 2020
  11. Quelle: Website der Computerspielenacht, abgerufen 28. Februar 2020
  12. https://www.htwk-leipzig.de/hochschule/presse-marketing/pressemitteilungen/detailansicht/artikel/1286/
  13. http://www.lvz.de/Nachrichten/Kultur/Games/Lange-Nacht-der-Computerspiele-begeistert-Besucher-der-HTWK
  14. https://fim.htwk-leipzig.de/forschung/publikationen/science-mashup-zukunft-der-games/

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