Landtag von Sachsen-Anhalt

Landtag von Sachsen-Anhalt
Logo
Basisdaten
Sitz:Landtagsgebäude in Magdeburg
Legislaturperiode:fünf Jahre
Abgeordnete:97
Aktuelle Legislaturperiode
Letzte Wahl:6. Juni 2021
Nächste Wahl:2026
Vorsitz:Landtagspräsident
Gunnar Schellenberger (CDU)
Vizepräsidenten
Anne-Marie Keding (CDU)
Wulf Gallert (Linke)
Sitzverteilung:Regierung (56)
  • CDU 40
  • SPD 9
  • FDP 7
  • Opposition (41)
  • AfD 22
  • Linke 11
  • Grüne 6
  • Fraktionslose 2
  • Website
    www.landtag.sachsen-anhalt.de
    Das Gebäude des Landtages Sachsen-Anhalt
    Das Gebäude des Landtages Sachsen-Anhalt
    (c) "Axel Tschentscher", CC BY-SA 4.0

    Der Landtag von Sachsen-Anhalt ist das Landesparlament des deutschen Landes Sachsen-Anhalt. Er hat seinen Sitz in der Landeshauptstadt Magdeburg.

    Zusammensetzung

    Der Landtag hat in der aktuellen Legislaturperiode 97 Mitglieder (Liste der Mitglieder des Landtages). Die Zahl der Mindestmandate beträgt 83.[1]

    Geschichte

    Am 22. Juli 1990 verabschiedete die Volkskammer das Ländereinführungsgesetz, wodurch aus den beiden Bezirken Magdeburg und Halle das Land Sachsen-Anhalt neu gegründet wurde. Aus den zentralstaatlich aus Ost-Berlin verwalteten Bezirken wurde nun also ein föderales, eigenständiges Bundesland. Bis auf geringe territoriale Unterschiede wurde das Gebiet jener beiden Bezirke übernommen. Diese hatten sich wiederum am Land Sachsen-Anhalt, vorher die preußische Provinz Sachsen, orientiert, das von 1945 bis 1949 in der SBZ und bis zur Verwaltungsreform von 1952 in der DDR existierte. Tatsächlich wurden in diesen Jahren bereits zwei sachsen-anhaltische Landtage gewählt, und zwar 1946 und 1950. Die Landtagswahl 1946 war dabei die einzige demokratische Wahl in ganz Ostdeutschland in der Zeit zwischen 1933 und 1990, allerdings mit ungleichen Chancen der Parteien durch Einflussnahmen der Besatzungsbehörden zugunsten der SED. Der erste Landtag wurde am 14. Oktober 1990 gewählt. Es folgte eine „verfassungslose“ Zeit von ungefähr zwei Jahren, bis der Landtag 1992 die sachsen-anhaltische Verfassung verabschiedete. In der Zwischenzeit wurde in der allerersten Sitzung am 28. Oktober 1990 eine vorläufige Ordnung verabschiedet, die das Zusammenspiel zwischen den Abgeordneten und der Regierung regelte.[2]

    Stimmenanteile der Parteien in Prozent

    WahltagWahlbeteiligungCDUSPDFDPLinke 1GrüneDVUAfDAndere
    15.10.199065,139,026,013,512,0 25,3 2
    26.06.199454,834,434,003,619,95,1
    26.04.199871,722,035,904,219,63,212,9
    21.04.200256,537,320,013,320,42,0Schill 4,5
    26.03.200644,436,221,406,724,13,603,0
    20.03.201151,232,521,503,823,77,1NPD 4,6, FW 2,8
    13.03.201661,129,810,604,916,35,224,3FW 2,2
    06.06.202160,337,108,406,411,05,920,8FW 3,1
    1 
    bis 2002: PDS, 2006: Linkspartei.PDS
    2 
    1990: Grüne Liste/Neues Forum


    Sitzverteilung

    JahrGesamtCDUSPDFDPLinke 1GrüneAfDDVU
    1990106482714125
    19940993736215
    199811628472516
    200211548251725
    200609740240726
    20111054126299
    2016087301116525
    202109740090712623
    Sitzung im Plenarsaal des Landtagsgebäudes (2012)

    Präsidenten des Landtages von Sachsen-Anhalt

    Magdeburger Modell

    Zwischen 1994 und 2002 führte die SPD mit Ministerpräsident Reinhard Höppner eine bis dato in Deutschland nicht übliche Minderheitsregierung an.

    Landtagsgebäude

    (c) "Axel Tschentscher", CC BY-SA 4.0
    Fassade des Landtages von Sachsen-Anhalt am Domplatz in Magdeburg

    Der nach der Wiederherstellung des Landes Sachsen-Anhalt gewählte erste Landtag hielt seine ersten sechs Sitzungen vom 28. Oktober 1990 bis zum 20. Dezember 1990 provisorisch in Dessau in der Johann-Philipp-Becker-Kaserne ab. Dort wurde mit knapper Mehrheit Magdeburg und nicht Halle als Landtagssitz bestimmt. Seit dem 17. Januar 1991 tagt der Landtag im Gebäudekomplex „Domplatz 6–9“ in Magdeburg, der zuvor Sitz der Ingenieurschule für Wasserwirtschaft war. In knapp zwei Jahrzehnten und nach Umbauarbeiten für 44,89 Millionen Euro hat sich das Ensemble des Landtagsgebäudes in mehreren Bauphasen zum heutigen modernen und barrierefreien Parlamentssitz entwickelt, der hinter bürgerlich-barocker Fassade ein modernes, in der Tradition des Bauhauses stehendes funktionales Design aufweist.

    Siehe auch

    Literatur

    • Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Landtag Sachsen-Anhalt – Modernes Parlament mit Geschichte. Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale), 2013, ISBN 978-3-89812-747-9.
    Commons: Landtag Sachsen-Anhalt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Einzelnachweise

    1. Wahlsystem Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 17. März 2021.
    2. Siegfried Mielke, Petra Dobner: Länderparlamentarismus in Deutschland. 2004, ISBN 3-8100-3893-8, S. 426.

    Koordinaten: 52° 7′ 35,4″ N, 11° 38′ 9,6″ O

    Auf dieser Seite verwendete Medien