Landkreis Soltau

WappenDeutschlandkarte
Landkreis Soltau
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Soltau hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1977)
Koordinaten:52° 59′ N, 9° 51′ O
Bestandszeitraum:1885–1977
Bundesland:Niedersachsen
Regierungsbezirk:Lüneburg
Verwaltungssitz:Soltau
Fläche:962,7 km2
Einwohner:66.000 (30. Jun. 1977)
Bevölkerungsdichte:69 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen:SOL
Kreisschlüssel:03 3 38
Kreisgliederung:6 Gemeinden

Der Landkreis Soltau war bis 1977 ein Landkreis in Niedersachsen.

Geographie

Der Landkreis grenzte Anfang 1977 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Harburg, Lüneburg, Uelzen, Celle, Fallingbostel und Rotenburg (Wümme).

Geschichte

Lage des Kreises Soltau in der
Provinz Hannover (1905)

Der Landkreis Soltau wurde 1885 aus dem Amt Soltau gebildet.[1] Der Sitz der Kreisverwaltung war in der Stadt Soltau. Vom 1. Oktober 1932 bis zum 1. Oktober 1933 waren die Landkreise Fallingbostel und Soltau vorübergehend unter dem Namen Landkreis Fallingbostel zusammengeschlossen. Am 1. August 1938 wurde die Gemeinde Bockel aus dem Landkreis Fallingbostel in den Landkreis Soltau umgegliedert.

Die Gebietsreform in Niedersachsen begann im Landkreis Soltau am 1. Februar 1971, als Alvern, Ilster, Oerrel, Töpingen und Trauen in die Stadt Munster eingemeindet wurden.[2] Am 1. Juli 1972 wurden Breloh sowie die Gemeinde Lopau aus dem Landkreis Uelzen ebenfalls in die Stadt Munster eingemeindet.[3] Durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Soltau/Fallingbostel sowie die Verordnung über die Neubildung der Gemeinde Bispingen wurden im März 1974 zahlreiche Gemeinden des Landkreises zusammengeschlossen. Dabei kam außerdem die Gemeinde Woltem aus dem Landkreis Fallingbostel zur Stadt Soltau. Insgesamt verringerte sich durch die Gebietsreform die Zahl der Gemeinden des Landkreises von 58 im Jahre 1970 auf sechs im Jahre 1974.

Bei der niedersächsischen Kreisreform wurde der Landkreis am 1. August 1977 zusammen mit dem Landkreis Fallingbostel Teil des Landkreises Soltau-Fallingbostel, der seit dem 1. August 2011 Heidekreis heißt.[4]

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
188516.078
190521.066
192525.275
193326.918
193933.817
194657.485
JahrEinwohner
195064.480
195657.946
196159.335
197065.113
1977[5]66.000

Landräte

Gemeinden

Die folgende Liste enthält alle Gemeinden, die jemals dem Landkreis Soltau angehörten, sowie alle Eingemeindungen:[7][8][9][10]

Gemeindeeingemeindet
nach
Datum der
Eingemeindung
AhlftenSoltau1. März 1974
AlvernMunster1. Februar 1971
BehningenNeuenkirchen1. März 1974
BehringenBispingen16. März 1974
Bispingen
Bockel (seit 1938 im Landkreis)Wietzendorf1. März 1974
Borstel in der KuhleBispingen1. März 1974
BrelohMunster1. Juli 1972
BrochdorfNeuenkirchen1. März 1974
BrockSoltau1. März 1974
DeimernSoltau1. März 1974
DelmsenNeuenkirchen1. März 1974
DittmernSoltau1. März 1974
EhrhornSchneverdingen1. März 1974
GilmerdingenNeuenkirchen1. März 1974
GrauenNeuenkirchen1. März 1974
GroßenwedeSchneverdingen1. März 1974
HarberSoltau1. März 1974
HeberSchneverdingen1. März 1974
HörpelBehringen1. März 1974
HötzingenSoltau1. März 1974
HützelBispingen16. März 1974
IlhornNeuenkirchen1. März 1974
IlsterMunster1. Februar 1971
InselSchneverdingen1. März 1974
LangelohSchneverdingen1. März 1974
LeitzingenSoltau1. März 1974
LünzenSchneverdingen1. März 1974
Marbostel bei SoltauSoltau1. März 1974
Marbostel bei WietzendorfWietzendorf1. März 1974
MeinernSoltau1. März 1974
MeinholzWietzendorf1. März 1974
MittelstendorfSoltau1. März 1974
MoideSoltau1. März 1974
Munster, Stadt
Neuenkirchen
OeningenSoltau1. März 1974
OerrelMunster1. Februar 1971
ReddingenWietzendorf1. März 1974
Schneverdingen, Stadt
SchülernSchneverdingen1. März 1974
SchwalingenNeuenkirchen1. März 1974
Soltau, Stadt
SprengelNeuenkirchen1. März 1974
Steinbeck (Luhe)Bispingen16. März 1974
SuroideWietzendorf1. März 1974
TetendorfSoltau1. März 1974
TewelNeuenkirchen1. März 1974
TöpingenMunster1. Februar 1971
TrauenMunster1. Februar 1971
VolkwardingenBehringen1. März 1974
WesselohSchneverdingen1. März 1974
WiedingenSoltau1. März 1974
Wietzendorf
WilsedeBehringen1. März 1974
WintermoorSchneverdingen1. März 1974
WolterdingenSoltau1. März 1974
ZahrensenSchneverdingen1. März 1974

Bis zu ihrer Auflösung in den 1920er Jahren bestanden im Landkreis Soltau außerdem die unbewohnten Forstbezirke Druhwald und Wintermoor.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen SOL zugewiesen. Es wurde bis zum 4. April 1978 ausgegeben.

Einzelnachweise

  1. Kreisordnung für die Provinz Hannover (1884)
  2. Gesetz über eine Gebietserweiterung der Stadt Munster, 25. Januar 1971
  3. Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Uelzen und im Bereich der Stadt Munster, 10. Mai 1972
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 236 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  5. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978
  6. Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums, Bd. 12/II, S. 552
  7. Gemeindeverzeichnis 1910: Kreis Soltau
  8. territorial.de: Landkreis Soltau
  9. Michael Rademacher: Soltau. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  10. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindestatistik Niedersachsen 1960/61. Teil 1: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Hannover 1964, S. 158–164.

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