Kreis Reichenbach

Basisdaten
Bezirk:Karl-Marx-Stadt
Verwaltungssitz:Reichenbach
Fläche:155 km²
Einwohner:54.605 (1989)
Bevölkerungsdichte:352 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:T, X (1953–1990)
TS, XS (1974–1990)
RC (1991–1996)
Lage des Kreises in der DDR
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Der Kreis Reichenbach war ein Landkreis im Bezirk Karl-Marx-Stadt der DDR. Von 1990 bis 1995 bestand er als Landkreis Reichenbach im Freistaat Sachsen fort. Sein Gebiet liegt heute im Vogtlandkreis in Sachsen. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Reichenbach.

Geographie

Lage

Der Kreis Reichenbach lag zwischen Plauen und Zwickau im Vogtland.

Nachbarkreise

Der Kreis Reichenbach grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Werdau, Zwickau-Land, Auerbach, Plauen-Land und Greiz.

Geschichte

Der Kreis Reichenbach entstand am 25. Juli 1952 im Rahmen der Auflösung der Länder und Bildung von 14 Bezirken der DDR. Er hatte als komplette Neugründung keine Verwaltungseinheit als Vorbild. Gebildet wurde der neue Kreis aus Gemeinden der bis dahin bestehenden Landkreise Auerbach, Plauen-Land und Zwickau-Land, die in etwa den vorherigen namensgleichen Amtshauptmannschaften entsprachen. Der Kreis wurde dem Bezirk Karl-Marx-Stadt zugeordnet.[1] Kreisstadt wurde Reichenbach/Vogtl.

Folgende 32 Gemeinden bildeten den Kreis:

  • aus dem Kreis Auerbach (7):
Irfersgrün, Lengenfeld, Pechtelsgrün, Schönbrunn, Waldkirchen, Weißensand und Wolfspfütz.
  • aus dem Kreis Plauen (22):
Brockau, Brunn, Buchwald, Coschütz, Foschenroda, Friesen, Hauptmannsgrün, Kleingera, Lambzig, Lauschgrün, Limbach, Losa, Mylau, Netzschkau, Oberheinsdorf, Obermylau, Reichenbach/Vogtl., Reimersgrün, Rotschau, Schneidenbach, Scholas und Unterheinsdorf.
  • aus dem Kreis Zwickau (3):
Neumark, Reuth und Schönbach.

Durch Gemeindegebietsänderungen und Umgliederungen über Kreisgrenzen hinweg schrumpfte die Zahl der Gemeinden von anfänglich 32 auf 27 am Tag der Wiedervereinigung und danach weiter auf 13 bis zu seiner Auflösung.[1]

  • 1. Juli 1953 – Eingemeindung von Wolfspütz in die Stadt Lengenfeld
  • 1. Januar 1956 – Umgliederung des Kleingeraer Ortsteils Göltzschhammer nach Greiz im Kreis Greiz
  • 1. April 1974 – Eingemeindung von Buchwald in Limbach
  • 1. April 1974 – Eingemeindung von Foschenroda in die Stadt Netzschkau
  • 1. April 1974 – Eingemeindung von Losa nach Coschütz
  • 1. Januar 1979 – Eingemeindung von Scholas nach Coschütz
  • 1. April 1992 – Eingemeindung von Lambzig in die Stadt Netzschkau
  • 1. Juli 1993 – Eingemeindung von Plohn (Kreis Auerbach) in die Stadt Lengenfeld
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Weißensand in die Stadt Lengenfeld
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Lauschgrün und Reimersgrün in Limbach
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Reuth und Schönbach in Neumark
  • 1. Januar 1994 – Eingemeindung von Coschütz und Kleingera in die Stadt Elsterberg
Die Stadt Elsterberg, seit dem 25. Juli 1952 zum Kreis Greiz gehörend, war bereits am 1. April 1992 in den Kreis Plauen gewechselt. Die Gemeinden Coschütz und Kleingera wurden (kreisüberschreitend) in die Stadt Elsterberg eingemeindet.
  • 1. März 1994 – Eingemeindung von Irfersgrün und Pechtelsgrün in die Stadt Lengenfeld
  • 1. März 1994 – Eingemeindung von Brunn und Friesen in die Stadt Reichenbach/Vogtl.
  • 1. Januar 1994 – Zusammenschluss von Oberheinsdorf, Unterheinsdorf und Hauptmannsgrün zur Gemeinde Heinsdorf(ergrund)

Am 17. Mai 1990 erfolgte die Umbenennung des Kreises Reichenbach in Landkreis Reichenbach.[2] Anlässlich der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Landkreis im Oktober 1990 dem wiedergegründeten Land Sachsen zugesprochen. Bei der ersten sächsischen Kreisreform ging er am 1. Januar 1996 im neuen Vogtlandkreis auf.[3]

Einwohnerentwicklung

Kreis Reichenbach[4]
Jahr1960197119811989
Einwohner70.36666.58158.65654.605

Wirtschaft

Bedeutende Betriebe waren unter anderen:

Verkehr

Durch die Autobahn Plauen–Karl-Marx-Stadt war der Kreis an das Autobahnnetz der DDR angeschlossen. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 94 von Rodewisch über Reichenbach nach Greiz sowie die F 173 von Plauen über Reichenbach nach Zwickau.

Das Kreisgebiet wurde durch die Eisenbahnstrecken Leipzig–Reichenbach–Plauen und Zwickau–Lengenfeld–Falkenstein erschlossen.

Bevölkerungsdaten

Bevölkerungsübersicht aller 27 Gemeinden des Kreises, die 1990 in das wiedergegründete Land Sachsen kamen.[6]

AGSGemeindeEinwohnerFläche (ha)
3.10.199031.12.1990
14046010Brockau645637465
14046020Brunn259258253
14046040Coschütz730737766
14046060Friesen422417196
14046070Hauptmannsgrün597590705
14046080Irfersgrün570571515
14046090Kleingera343341435
14046100Lambzig121123202
14046110Lauschgrün207208130
14046120Lengenfeld, Stadt6 6876 5651 223
14046130Limbach1 3111 305962
14046150Mylau, Stadt3 6583 635315
14046160Netzschkau, Stadt4 6564 563584
14046170Neumark2 0252 0041 231
14046180Oberheinsdorf343342787
14046190Obermylau439294165
14046200Pechtelsgrün345344488
14046210Reichenbach/Vogtl., Stadt25 03624 8101 541
14046220Reimersgrün150149327
14046230Reuth743735171
14046240Rotschau828821329
14046250Schneidenbach409408646
14046260Schönbach533521337
14046270Schönbrunn368361538
14046290Unterheinsdorf785770704
14046300Waldkirchen8368421 108
14046310Weißensand260259399
14046000Landkreis Reichenbach53 30652 61015 522

Kfz-Kennzeichen

Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit den Buchstabenpaaren TS und XS begannen, zugewiesen.[7] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war XF 00-01 bis XF 30-00.[8]

Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen RC. Es wurde bis zum 31. März 1996 ausgegeben. Seit dem 9. November 2012 ist es im Vogtlandkreis erhältlich.

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
  4. Statistische Jahrbücher der Deutschen Demokratischen Republik. In: DigiZeitschriften. Abgerufen am 6. Oktober 2009.
  5. VEB Verlag Bild und Heimat (Memento des Originals vom 18. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bild-und-heimat.de
  6. Regionalregister Sachsen
  7. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 303.
  8. Andreas Herzfeld: Die Geschichte der deutschen Kennzeichen. 4. Auflage. Deutsche Gesellschaft für Flaggenkunde e. V., Berlin 2010, ISBN 978-3-935131-11-7, S. 524.

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Lage des Kreises XY (siehe Dateiname) in der Deutschen Demokratischen Republik.