Landkreis Grafschaft Diepholz

WappenDeutschlandkarte
Landkreis Grafschaft Diepholz
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Grafschaft Diepholz hervorgehoben

Koordinaten: 52° 36′ N, 8° 37′ O

Basisdaten (Stand 1977)
Bestandszeitraum:1932–1977
Bundesland:Niedersachsen
Regierungsbezirk:Hannover
Verwaltungssitz:Diepholz
Fläche:1.207,45 km2
Einwohner:76.100 (30. Jun. 1977)
Bevölkerungsdichte:63 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen:DH
Kreisschlüssel:03 1 31
Kreisgliederung:36 Gemeinden

Der Landkreis Grafschaft Diepholz war bis 1977 ein Landkreis in Niedersachsen. Sein Verwaltungssitz lag in Diepholz.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1977 im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Landkreise Grafschaft Hoya und Nienburg/Weser in Niedersachsen, an den Kreis Minden-Lübbecke in Nordrhein-Westfalen sowie an die Landkreise Osnabrück und Vechta, beide wiederum in Niedersachsen.

Geschichte

Der Landkreis Grafschaft Diepholz entstand am 1. Oktober 1932 aus der Vereinigung des Kreises Diepholz mit dem Kreis Sulingen bei der Kreisgebietsreform in Preußen.

Die Gebietsreformen im Raum Diepholz begannen am 1. Januar 1967 mit dem Zusammenschluss der vier Wagenfelder Gemeinden. Am 1. März 1974 wurde der Landkreis durch das Hannover-Gesetz um die Gemeinden Borstel und Staffhorst aus dem Landkreis Nienburg/Weser erweitert. Außerdem wurde durch eine Reihe von Gemeindefusionen die Zahl der Gemeinden von ursprünglich 71 auf 36 reduziert.

Im Zuge einer Kreisreform ging der Landkreis Grafschaft Diepholz am 1. August 1977 zusammen mit dem westlichen Teil des Landkreises Grafschaft Hoya im heutigen Landkreis Diepholz auf.[1] Die Gebietskörperschaft „Landkreis Grafschaft Diepholz“ war damit nach 45 Jahren aufgelöst.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
193348.261[2]
193949.143[2]
195081.349[2]
196072.500[2]
197075.800[3]
197776.100[4]

Politik

Landräte

Verwaltung

Die Kreisverwaltung mit ihren verschiedenen Fachämtern war im Kreishaus in Diepholz untergebracht. Chef der Verwaltung war bis 1945 der jeweilige Landrat (s. o.) und ab 1946 der jeweilige Oberkreisdirektor.

Oberkreisdirektoren

Gemeinden

Der Landkreis Grafschaft Diepholz in der Abgrenzung von 1932 bis 1974

Die folgende Tabelle enthält alle Gemeinden, die jemals dem Landkreis Grafschaft Diepholz angehörten, und alle Eingemeindungen:[6][2]

Gemeindeeingemeindet
nach
Datum der
Eingemeindung
Anmerkung
Affinghausen
AldorfBarnstorf1. März 1974
AnstedtScholen1. März 1974
AschenDiepholz1. März 1974
Bahrenborstel
Barenburg, Flecken
Barnstorf
Barver
BensenSudwalde1. März 1974
BockstedtDrentwede1. März 1974
Borstelbis zum 1. März 1974 im Landkreis Nienburg/Weser
BrakeMellinghausen1. März 1974
Brockum
CantrupNeuenkirchen1. März 1974
Cornau, FleckenDrebber1. März 1974
Dickel
Diepholz, Stadt
DonstorfEydelstedt1. März 1974
DörpelEydelstedt1. März 1974
DörrielohVarrel1. März 1974
Drebberneu gebildet am 1. März 1974
DreekeBarnstorf1. März 1974
Drentwede
DüsteEydelstedt1. März 1974
Ehrenburgneu gebildet am 1. März 1974
Eydelstedt
Freistatt
Groß LessenSulingen1. März 1974
HeedeDiepholz1. März 1974
Hemsloh
HolzhausenBahrenborstel1. März 1974
Hüde
JacobidrebberDrebber1. März 1974
Kirchdorf
Klein LessenSulingen1. März 1974
KuppendorfKirchdorf1. März 1974
Lembruch
Lemförde, Flecken
LindernSulingen1. März 1974
Maasen
MallinghausenSchwaförden1. März 1974
MariendrebberDrebber1. März 1974
Marl
Mellinghausen
MenninghausenSudwalde1. März 1974
Neuenkirchen
NordsulingenSulingen1. März 1974
OhlendorfMellinghausen1. März 1974
PäpsenSiedenburg1. März 1974
Quernheim
RathlosenSulingen1. März 1974
RechternBarnstorf1. März 1974
Rehden
Sankt HülfeDiepholz1. März 1974
ScharringhausenKirchdorf1. März 1974
SchmalfördenEhrenburg1. März 1974
Scholen
Schwaförden
SchweringhausenEhrenburg1. März 1974
Siedenburg, Flecken
Staffhorstbis zum 1. März 1974 im Landkreis Nienburg/Weser
Stemshorn
StocksdorfEhrenburg1. März 1974
StröhenWagenfeld1. März 1974
Sudwalde
Sulingen, Stadt
Varrel
Wagenfeldneu gebildet am 1. Januar 1967
Wagenfeld-BockelWagenfeld1. Januar 1967
Wagenfeld-FörlingenWagenfeld1. Januar 1967
Wagenfeld-HaßlingenWagenfeld1. Januar 1967
Wagenfeld-NeustadtWagenfeld1. Januar 1967
Wehrbleck
WesenstedtEhrenburg1. März 1974
Wetschen
WohlstreckEydelstedt1. März 1974

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen DH zugewiesen. Es wird bis heute für den Landkreis Diepholz ausgegeben.

Literatur

  • Hans Gerke: Regionalgeschichtliche Entwicklung. In: Landkreis Diepholz. Lebensraum, Verwaltungseinheit I. (Redaktion: Hans Gerke; Hrsg.: Landkreis Diepholz), Diepholz 1984, S. 20–26
  • Hermann Greve: Bibliographie des Landkreises Diepholz unter Einschluss der Samtgemeinden Harpstedt (Landkreis Oldenburg), Eystrup und Grafschaft Hoya (Landkreis Nienburg) sowie Riede (Samtgemeinde Thedinghausen, Landkreis Verden). (Hrsg.: Landkreis Diepholz), Syke und Diepholz, 1984, XXXVIII und 453 S. (mit 3505 Titeln) m. Abb.
  • Gerhard Lutosch: Die Siedlungsnamen des Landkreises Diepholz. Ihr Alter und ihre Bedeutung. (Hrsg.: Landkreis Diepholz), Syke 1983, 245 S. m. 1 Foto (des Verfassers) und 1 Topographischen Übersichtskarte

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 190.
  2. a b c d e Michael Rademacher: Landkreis Grafschaft Diepholz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 14. Mai 2023.
  3. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1972 S. 26
  4. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1978 S. 52
  5. Walter Habel (Hrsg.): Wer ist wer? Das deutsche Who’s who. 24. Ausgabe. Schmidt-Römhild, Lübeck 1985, ISBN 3-7950-2005-0, S. 361.
  6. territorial.de: Landkreis Grafschaft Diepholz

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