Landkreis Duderstadt

WappenDeutschlandkarte
Landkreis Duderstadt
Deutschlandkarte, Position des Landkreises Duderstadt hervorgehoben
Basisdaten (Stand 1972)
Koordinaten:51° 31′ N, 10° 15′ O
Bestandszeitraum:1885–1972
Bundesland:Niedersachsen
Regierungsbezirk:Hildesheim
Verwaltungssitz:Duderstadt
Fläche:224,46 km2
Einwohner:41.200 (31. Dez. 1971)
Bevölkerungsdichte:184 Einwohner je km2
Kfz-Kennzeichen:DUD
Kreisschlüssel:03 2 32
Kreisgliederung:30 Gemeinden
Lage des Landkreises Duderstadt in Niedersachsen
Karte
Karte
Der Landkreis Duderstadt im nördlichen Eichsfeld um 1900

Der Landkreis Duderstadt war ein Landkreis mit Duderstadt als Kreisstadt, der am 1. Januar 1973 in den Landkreisen Göttingen und Northeim aufging.

Geographie

Lage

Der 220 km² große Landkreis lag im südlichen Niedersachsen und umfasste den größten Teil des Untereichsfeldes.

Nachbarkreise

Der Landkreis grenzte 1972 im Uhrzeigersinn im Nordwesten beginnend an die Landkreise Northeim und Osterode (beide in Niedersachsen), an den Kreis Worbis (in der DDR) sowie an den Landkreis Göttingen (wiederum in Niedersachsen).

Geschichte

Der Kreis Duderstadt wurde am 1. April 1885 aus dem seit 1867 zu Preußen gehörenden, vormals hannoverschen Amt Gieboldehausen und der Stadt Duderstadt gebildet.[1] Der Kreis wurde Teil des Regierungsbezirks Hildesheim. In Niedersachsen hieß der Kreis Landkreis Duderstadt. Er umfasste 28 Gemeinden, besaß eine Gesamtfläche von 224 km² und hatte im Jahre 1972 44.184 Einwohner. Als Landräte fungierten bis 1945 preußische Staatsbeamte, die Aufgaben wie beispielsweise die Aufsicht über die kommunale Verwaltung wahrnahmen. Die kommunale Selbstverwaltung übernahm der Kreisausschuss. Landrat und Kreisausschuss waren bis in das Jahr 1946 eigenständige Behörden. Als Verwaltungssitz diente bis 1914 ein Teil des Amtsgerichts, danach wurde der Neubau an der Worbiser Straße 9 für selbige Zwecke in Anspruch genommen. 1946 übernahm man, nach englischem Vorbild, eine neue Kreisverfassung, indem eine Doppelspitze, mit dem Oberkreisdirektor als Wahlbeamten und dem Landrat als Repräsentanten des Kreistages, die Geschäfte führten.

Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Niedersachsen wurde am 1. Januar 1973 der Landkreis Duderstadt bis auf die Ortschaft Lindau, die in den Landkreis Northeim eingegliedert wurde, mit den Landkreisen Göttingen und Münden zum neu gebildeten Landkreis Göttingen zusammengefasst.[2]

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
188525.115
190525.380
192527.439
193329.022
193928.444
194640.091
JahrEinwohner[3]
195043.102
195638.158
196138.713
197041.266
197141.200

Politik

Landräte

Landräte/Oberkreisdirektoren als Leiter der Kreisverwaltung

  • 1885–1900 Karl von Oven
  • 1900–1917 Christian Karl von Byla
  • 1917–1927 Hans von Oldershausen
  • 1927–1933 Reinhold Schuster
  • 1933–1944 Max Heinemann
  • 1944–1945 Hermann Kratzin
  • 1945–1946 Carl Goldmann
  • 1946–1947 Wilhelm Schell, Oberkreisdirektor
  • 1948–1967 Matthias Gleitze, Oberkreisdirektor
  • 1968–1972 Walter Thöne, Oberkreisdirektor

Landräte nach 1946 als Vorsitzende des Kreistages

  • 1946 Carl Goldmann
  • 1946–1963 Karl Diedrich
  • 1963–1972 Willi Döring

Wappen

Wappen von Landkreis Duderstadt
Wappen von Landkreis Duderstadt
Blasonierung: „Geteilt von Rot und Silber (Weiß); oben ein springendes silbernes (weißes) Pferd, unten ein sechsspeichiges rotes Rad, begleitet von je einem grünen Tabakblatt.“
Wappenbegründung: Das vom Heraldiker Otto Rössler entworfene und vom niedersächsischen Ministerium des Inneren am 27. Mai 1950 genehmigte Wappen zeigt das Niedersachsenross und das Kurmainzer Rad. Beide Symbole stehen für früheren Zugehörigkeiten. Die Tabakblätter erinnern an den Tabakanbau im 19. Jahrhundert im Kreisgebiet.[4]
Grenzstein an der ehemaligen Landkreisgrenze

Gemeinden

Die Gemeinden des Landkreises Duderstadt waren (Einwohner am 6. Juni 1961):[5]

Westerode wurde am 1. Februar 1971 in die Stadt Duderstadt eingegliedert.

Kfz-Kennzeichen

Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen DUD zugewiesen. Es wurde bis zum 7. März 1973 ausgegeben. Aufgrund der Kennzeichenliberalisierung ist es seit dem 15. November 2012 im Landkreis Göttingen erhältlich. Ausgenommen ist die Kreisstadt, welche über eine eigene Zulassungsstelle verfügt.

Literatur

  • Dieter Wagner: Beschreibung der landwirtschaftl. und wirtschaftl. Verhältnisse im Landkr. Duderstadt 1972. In: Eichsfelder Heimatzeitschrift. 55 Jg. (2011), Heft 7/8, Seite 266
  • Alfons Merten: Das Untereichsfeld und Obereichsfeld. Der Landkreis Duderstadt in Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Hrsg. CDU-Kreisverband Duderstadt, Buchdruckerei Hövener, Duderstadt 1968
  • H.-H. Körner: Der Kreis Duderstadt in der Gegenwart. Einige aufschlussreiche Statistiken. In: Die Goldene Mark. Duderstadt 11 (1960), S. 1–11

Einzelnachweise

  1. Kreisordnung für die Provinz Hannover (1885)
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 206.
  3. Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1973
  4. Wappenbuch Landkreis Duderstadt, 1960, S. 17 + 23
  5. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindestatistik Niedersachsen 1960/61. Teil 1: Bevölkerung und Erwerbstätigkeit, Hannover 1964, S. 92.

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Positionskarte der Bundesrepublik Deutschland. Diese Karte zeigt die Bundesrepublik im Gebietsstand zwischen Januar 1957 bis Oktober 1990.
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Grenzstein im Suhletal an der L574 an der ehemaligen Kreisgrenze Duderstadt/Göttingen bei Seulingen
Das Eichsfeld um 1900 Dud.jpg
Das Eichsfeld 1900: Der Landkreis Duderstadt von 1885 bis 1973
Duderstadt in Hannover 1905.png
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Wappen von Niedersachsen.
Das weiße Roß (Sachsenross) im roten Felde.