Kreis Darkehmen

WappenLage in Ostpreußen
Wappen des Kreises AngerappLage des Kreises Darkehmen in Ostpreußen
Basisdaten
Bestandszeitraum1818–1945
LandPreußen
Deutsches Reich
ProvinzOstpreußen
RegierungsbezirkGumbinnen
VerwaltungssitzDarkehmen
Fläche759,54 km²
Einwohner31.549 (17. Mai 1939)
Bevölkerungsdichte42 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen:IC
1953 vorgesehen: DAR für Darkehmen
Kreisgliederung (1945)163 Gemeinden
2 Gutsbezirke
in 34 Amtsbezirken
Kreis Darkehmen 1818 bis 1945
Karte des Kreises Darkehmen

Der Kreis Darkehmen (ab 1938 Kreis Angerapp) in Ostpreußen bestand in der Zeit von 1818 bis 1945. Sein ehemaliges Gebiet gehört heute zur polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren bzw. zur russischen Oblast Kaliningrad.

Verwaltungsgeschichte

Königreich Preußen

Ruine eines Gutshauses von 1862 in Dąbrówka (Dombrowken, 1938 bis 1945 Eibenburg), 2010

Das Gebiet des Kreises Darkehmen gehörte seit der Einteilung Ostpreußens in landrätliche Kreise von 1752 zu dem damaligen Kreis Insterburg.[1][2] Im Rahmen der preußischen Verwaltungsreformen ergab sich mit der „Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzialbehörden“ vom 30. April 1815 die Notwendigkeit einer umfassenden Kreisreform in ganz Ostpreußen, da sich die 1752 eingerichteten Kreise als unzweckmäßig und zu groß erwiesen hatten. Zum 1. September 1818 wurde im Regierungsbezirk Gumbinnen aus Teilen des alten Kreises Insterburg der neue Kreis Darkehmen gebildet. Dieser umfasste die Kirchspiele Ballethen, Darkehmen, Dombrowken, Groß Karpowen (ein Teil des Kirchspiels gehörte zum Kreis Gerdauen), Kleszowen, Rogahlen, Szabienen, Trempen und Wilhelmsberg. Das Landratsamt war in Darkehmen.

Seit dem 3. Dezember 1829 gehörte der Kreis nach dem Zusammenschluss der Provinzen Preußen und Westpreußen zur neuen Provinz Preußen mit dem Sitz in Königsberg i. Pr.

Norddeutscher Bund und Deutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und seit dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich.

Am 21. Juli 1875 wurde die Landgemeinde Grünheide aus dem Kreis Darkehmen in den Kreis Gumbinnen umgegliedert. Am 10. August 1876 wurden die Landgemeinden Alt Gurren und Neu Gurren und der Gutsbezirk Gurren aus dem Kreis Darkehmen in den Kreis Angerburg umgegliedert, während der Gutsbezirk Broszeitschen vom Kreis Angerburg zum Kreis Darkehmen wechselte. Nach der Teilung der Provinz Preußen in die Provinzen Ostpreußen und Westpreußen wurde der Kreis Darkehmen am 1. April 1878 Bestandteil Ostpreußens.

Zum 30. September 1928 fand im Kreis Darkehmen wie im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bewohnten Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden.

Am 7. September 1938 wurde der Kreis in Angerapp umbenannt. Zum 1. April 1941 wurde aus Teilen verschiedener Gemeinden der neue Heeresgutsbezirk Gudwallen gebildet.

Unter polnischer und sowjetischer Verwaltung

Durch die polnisch-russische Grenze unterbrochene ehemalige Straße zwischen Rapa (Angerapp, 1938 bis 1945 Kleinangerapp) im polnischen Powiat Gołdapski und Osjorsk (Darkehmen, 1938 Darkeim, 1938 bis 1945: Angerapp) in der russischen Oblast Kaliningrad, 2010

Mit der Mitte Januar 1945 beginnenden Offensive der sowjetischen Truppen in Ostpreußen wurde das Kreisgebiet schrittweise durch die Rote Armee besetzt. Nach der vollständigen Besetzung im Winter 1945 wurde das gesamte Kreisgebiet zunächst der polnischen Zivilverwaltung unterstellt. Kreis und Kreisstadt erhielten den Namen Darkiejmy, die polonisierte (und in Polen auch schon zuvor gebräuchliche) Bezeichnung für Darkehmen.

Im Spätsommer bzw. Frühherbst des Jahres 1945 revidierte die sowjetische Besatzungsmacht die von ihr zuvor vorgenommene Zonenaufteilung und verschob die Grenze erheblich in Richtung Süden, so dass der deutlich größere Nordteil des Kreises einschließlich der Kreisstadt Darkehmen / Angerapp (Darkiejmy) unter sowjetische Verwaltung kam. Die nach Kriegsende zugewanderten polnischen Migranten, die mit der Verdrängung und Vertreibung der Einheimischen begonnen hatten, wurden einschließlich der polnischen Zivilverwaltung kurzfristig spätestens Anfang 1946 aus dem nunmehr sowjetisch verwalteten Nordteil wieder ausgewiesen.[3]

Nur ein kleinerer Teil des Kreises südlich der Demarkationslinie verblieb unter polnischer Verwaltung und wurde dem Powiat Węgorzewski (Angerburg) angeschlossen.[4] Die ansässige deutsche Bevölkerung wurde, sofern sie nicht bereits geflüchtet war, in der Folgezeit von den örtlichen polnischen Verwaltungsbehörden vertrieben.

Seit der Aufteilung Ostpreußens nach dem Zweiten Weltkrieg in Verwaltungszonen befindet sich die 1946 in Osjorsk (russisch Озёрск für „Stadt am See“) umbenannte frühere Kreisstadt Darkehmen in der russischen Oblast Kaliningrad.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
181820.283[5]
184632.508[6]
187136.719[7]
189034.207[8]
190032.782[8]
191031.485[8]
192532.635[8]
193331.445[8]
193931.177[8]

Politik

Landräte

Marktplatz von Darkehmen mit dem Rathaus und der Post

Wahlen

Im Deutschen Kaiserreich bildete der Kreis Darkehmen zusammen mit den Kreisen Goldap und Stallupönen den Reichstagswahlkreis Gumbinnen 4.[10]

Kommunalverfassung

Der Kreis Darkehmen gliederte sich in die Stadt Darkehmen (am 3. Juni 1938 in „Darkeim“, am 16. Juli 1938 in „Angerapp“ umbenannt), in Landgemeinden und – bis zu deren nahezu vollständigem Wegfall – in Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 sowie der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Gemeinden

Nach der Gemeindereform von 1928 umfasste der Kreis Darkehmen die Stadt Darkehmen, 162 weitere Gemeinden sowie einen Forstgutsbezirk. Am 1. April 1941 wurde die Gemeinde Gudwallen aufgelöst; gleichzeitig wurde der neue Heeresgutsbezirk Gudwallen eingerichtet.[8][11]

Amtsbezirke und Gemeinden[12][13]Bevölkerung (1939)[12]Bemerkung[11]heute zu
Stadt Darkehmen
1. Darkehmen, amtsfreie Stadt4.376am 16. Juli 1938 umbenannt in AngerappRUS
Amtsbezirk Abschermeningkenab dem 30. Juli 1933 Amtsbezirk Almental
1. Abschermeningken256am 11. Februar 1932 umbenannt in AlmentalPL
2. Jagotschen270am 16. Juli 1938 umbenannt in GleisgarbenPL
3. Krugken69am 16. Juli 1938 umbenannt in KruckenPL
4. Masutschen82am 16. Juli 1938 umbenannt in Oberhofen (Ostpr.)PL
5. Petrelskehmen82am 16. Juli 1938 umbenannt in PeterkeimPL
Amtsbezirk Adamsheide
1. Adamsheide262RUS
2. Rogalwalde214RUS
3. Schidlack146am 16. Juli 1938 umbenannt in SchiedelauRUS
Amtsbezirk Angerappab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Kleinangerapp
1. Angerapp388am 16. Juli 1938 umbenannt in KleinangerappPL
Amtsbezirk Ballethen
1. Ballethen447RUS
2. Groß und Klein Menturren81am 16. Juli 1938 umbenannt in MentauRUS
3. Illgossen185am 16. Juli 1938 umbenannt in IlgenauRUS
4. Loppinnen48RUS
5. Missen69RUS
6. Neu Ragaischen114am 16. Juli 1938 umbenannt in KuppenwieseRUS
Amtsbezirk Ballupönenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Schanzenhöh
1. Alt Ballupönen124am 16. Juli 1938 umbenannt in SchanzenhöhPL
2. Alt und Neu Kermuschienen77am 16. Juli 1938 umbenannt in KermenauPL
3. Eszerienen50am 16. Juli 1938 umbenannt in Seehagen (Ostpr.)PL
4. Griesgirren196am 16. Juli 1938 umbenannt in GrieswaldePL
5. Stobrigkehlen180am 16. Juli 1938 umbenannt in StillheidePL
Amtsbezirk Dombrowkenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Eibenburg
1. Dombrowken296am 16. Juli 1938 umbenannt in EibenburgPL
Amtsbezirk Ernstburg
1. Abscherningken208am 16. Juli 1938 umbenannt in DachshausenRUS
2. Ernstburg320RUS
3. Eszerischken168am 16. Juli 1938 umbenannt in SchönfelsRUS
4. Grieben198RUS
5. Neu Pillkallen147am 16. Juli 1938 umbenannt in RüttelsdorfRUS
Amtsbezirk Eszerningkenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Eschingen
1. Eszerningken287am 16. Juli 1938 umbenannt in EschingenRUS
2. Grasgirren235am 16. Juli 1938 umbenannt in DingelauRUS
3. Groß Kolpacken112am 16. Juli 1938 umbenannt in GroßbachrodeRUS
4. Ischdaggen145am 16. Juli 1938 umbenannt in BrenndenwaldeRUS
5. Karteningken74am 16. Juli 1938 umbenannt in Kleedorf (Ostpr.)RUS
Amtsbezirk Gailboden
1. Endruschen107am 16. Juli 1938 umbenannt in MaidenRUS
2. Groß Grobienen181RUS
3. Kamanten106RUS
4. Mallenuppen257am 16. Juli 1938 umbenannt in GembernRUS
5. Menturren70RUS
6. Muldszehlen60am 16. Juli 1938 umbenannt in Finkenwalde (Ostpr.)RUS
Amtsbezirk Groß Ragauenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Ragauen
1. Degelgirren122am 16. Juli 1938 umbenannt in RaubenRUS
2. Eszergallen88am 16. Juli 1938 umbenannt in SeehügelRUS
3. Groß Bretschkehmen103am 16. Juli 1938 umbenannt in BrettkenRUS
4. Groß Ragauen204RUS
5. Klein Ragauen58RUS
6. Notrienen73RUS
7. Oszeningken121am 16. Juli 1938 umbenannt in HasenbrückRUS
Amtsbezirk Gudwallen
1. Alt Thalau63RUS
2. Auerfluß374RUS
3. Gudwallen560am 1. April 1941 aufgelöst, eingegliedert in Bretten, Menturren und den Heeresgutsbezirk GudwallenRUS
4. Klein Pelledauen108am 16. Juli 1938 umbenannt in KreuzsteinRUS
5. Milchbude19RUS
6. Neu Thalau82RUS
7. Schunkarinn98am 16. Juli 1938 umbenannt in Schlieben (Ostpr.)RUS
Ortspolizeibezirk Heeresgutsbezirk Gudwalleneingerichtet am 1. April 1941
1. Heeresgutsbezirk Gudwallenunbek.am 1. April 1941 gebildet aus Teilen von Gudwallen, Angerapp, Auerfluß und SchliebenRUS
Amtsbezirk Jurgaitschen ab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Jürgenfelde
1. Alt Ragaischen216am 16. Juli 1938 umbenannt in KonradshofRUS
2. Bratricken210am 16. Juli 1938 umbenannt in BrahetalRUS
3. Jurgaitschen290am 16. Juli 1938 umbenannt in JürgenfeldeRUS
4. Lenkimmen207am 16. Juli 1938 umbenannt in UhlenhorstRUS
Amtsbezirk Kallnenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Drachenberg
1. Kallnen89am 16. Juli 1938 umbenannt in DrachenbergRUS
2. Koszischken74am 16. Juli 1938 umbenannt in KöskeimRUS
3. Melletschen79am 16. Juli 1938 umbenannt in MeltbachRUS
4. Schaugsten42am 16. Juli 1938 umbenannt in LinnemarkenRUS
5. Scherrewischken155am 16. Juli 1938 umbenannt in BruderhofRUS
6. Schwirgsden179am 16. Juli 1938 umbenannt in KönigsgartenRUS
Amtsbezirk Kandszenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Kanden
1. Kandszen155am 16. Juli 1938 umbenannt in KandenRUS
2. Kuinen134am 16. Juli 1938 umbenannt in GolsaueRUS
3. Lengwetschen68am 16. Juli 1938 umbenannt in TiefenhagenRUS
4. Ragoschen57am 16. Juli 1938 umbenannt in RagenRUS
5. Schuppinnen93am 16. Juli 1938 umbenannt in Wiesenbrunn (Ostpr.)RUS
6. Tarputschen, Kirchspiel Ballethen98am 16. Juli 1938 umbenannt in ErlenfletRUS
Amtsbezirk Kariotkehmenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Karkeim
1. Bindszuhnen63am 16. Juli 1938 umbenannt in BindemarkRUS
2. Gründann35RUS
3. Gudwainen49RUS
4. Jewonischken42am 16. Juli 1938 umbenannt in BrunshöfenRUS
5. Kariotkehmen168am 16. Juli 1938 umbenannt in KarkeimRUS
6. Ramoschkehmen113am 16. Juli 1938 umbenannt in RamfeldeRUS
7. Schakumehlen99am 16. Juli 1938 umbenannt in WildhorstRUS
8. Schudischken66am 16. Juli 1938 umbenannt in SchudauRUS
Amtsbezirk Karpowenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Albrechtau
1. Albrechtau157RUS
2. Jautecken165am 16. Juli 1938 umbenannt in FriedeckRUS
3. Lenkelischken/Lenkehlischken124am 16. Juli 1938 umbenannt in GutbergenRUS
4. Karpowen342am 16. Juli 1938 umbenannt in KarpauenRUS
Amtsbezirk Lingwarowenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Berglingen
1. Adlig Kermuschienen250am 16. Juli 1938 umbenannt in KermenRUS
2. Groß Illmen95RUS
3. Lingwarowen156am 16. Juli 1938 umbenannt in BerglingenPL
4. Marienwalde316PL
5. Piontken156am 16. Juli 1938 umbenannt in WaldkermeRUS
Amtsbezirk Klein Beynuhnenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Kleinbeinuhnen
1. Aussicht162RUS
2. Klein Beynuhnen369am 16. Juli 1938 umbenannt in KleinbeinuhnenRUS
Amtsbezirk Kleszowenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Kleschauen
1. Jodszuhnen108am 16. Juli 1938 umbenannt in JodanenRUS
2. Kleszowen163am 16. Juli 1938 umbenannt in KleschauenRUS
3. Kuddern135am 16. Juli 1938 umbenannt in KudernRUS
4. Tautschillen69am 16. Juli 1938 umbenannt in AltentriftRUS
5. Uszballen69am 16. Juli 1938 umbenannt in LangenrückPL
6. Worellen159am 16. Juli 1938 umbenannt in RundenRUS
Amtsbezirk Kunigehlenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Stroppau
1. Alt Sauskoyen142am 16. Juli 1938 umbenannt in AltsauswaldeRUS
2. Groß Beynuhnen215am 16. Juli 1938 umbenannt in GroßbeinuhnenRUS
3. Kundschicken126am 16. Juli 1938 umbenannt in SandeckRUS
4. Kunigehlen292am 16. Juli 1938 umbenannt in StroppauRUS
5. Neu Beynuhnen92am 16. Juli 1938 umbenannt in NeubeinuhnenRUS
6. Neu Sauskoyen82am 16. Juli 1938 umbenannt in NeusauswaldeRUS
Amtsbezirk Launingkenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Sanden
1. Launingken500am 16. Juli 1938 umbenannt in SandenPL
2. Neu Eszergallen102am 16. Juli 1938 umbenannt in WehrwaldeRUS
Amtsbezirk Rogahlenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Gahlen
1. Audinischken84am 16. Juli 1938 umbenannt in HilpertswerderPL
2. Groß Jahnen180PL
3. Gruneyken78am 16. Juli 1938 umbenannt in GruneikenPL
4. Matzwolla144am 16. Juli 1938 umbenannt in BalschdorfPL
5. Ostkehmen67PL
6. Rogahlen344am 16. Juli 1938 umbenannt in Gahlen (Ostpr.)PL
7. Skallischkehmen127am 16. Juli 1938 umbenannt in GroßsteinauPL
8. Wittgirren201am 16. Juli 1938 umbenannt in WittbachPL
Amtsbezirk Schillehlenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Sillenfelde
1. Dumbeln199am 16. Juli 1938 umbenannt in KranichfeldeRUS
2. Groß Albrechtshof228am 16. Juli 1938 umbenannt in AlbrechtshofRUS
3. Grünblum73RUS
4. Karklienen180am 16. Juli 1938 umbenannt in WiesenhausenRUS
5. Kruschinnen92am 16. Juli 1938 umbenannt in AltlindeRUS
6. Kurschen131RUS
7. Schillehlen234am 16. Juli 1938 umbenannt in SillenfeldeRUS
Amtsbezirk Skallischenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Altheide
1. Skallischen324am 16. Juli 1938 umbenannt in Altheide (Ostpr.)PL
2. Forst Skallischen, gemeindefreier Gutsbezirk0am 16. Juli 1938 umbenannt in Forst AltheidePL
Amtsbezirk Skirlack
1. Groß Skirlack229RUS
2. Kannehlen205am 16. Juli 1938 umbenannt in KannenRUS
3. Klein Skirlack189RUS
4. Potkehmen54am 16. Juli 1938 umbenannt in PuttkammerRUS
Amtsbezirk Sobrost
1. Groß Medunischken280am 16. Juli 1938 umbenannt in GroßmedienPL
2. Groß Sobrost221PL
3. Klein Sobrost139RUS
Amtsbezirk Sodehnen
1. Auxinnen176am 16. Juli 1938 umbenannt in AmmerauRUS
2. Didwischken66am 16. Juli 1938 umbenannt in DittwieseRUS
3. Groß Kallwischken104am 16. Juli 1938 umbenannt in GroßkallwenRUS
4. Labowischken184am 16. Juli 1938 umbenannt in LabonenRUS
5. Rosenberg50RUS
6. Sodehnen422RUS
Amtsbezirk Szabienenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Lautersee
1. Alt Szabienen135am 16. Juli 1938 umbenannt in AltlauterseePL
2. Antmeschken93am 16. Juli 1938 umbenannt in MeßkenPL
3. Brassen67RUS
4. Christiankehmen222RUS
5. Groß Szabienen53am 16. Juli 1938 umbenannt in GroßlauterseePL
6. Jaggeln69am 16. Juli 1938 umbenannt in KleinzedmarPL
7. Klein Szabienen211am 16. Juli 1938 umbenannt in KleinlauterseePL
8. Jodszinn251am 16. Juli 1938 umbenannt in SausreppenRUS
9. Stumbrakehmen91am 16. Juli 1938 umbenannt in UrsfeldeRUS
10. Uszblenken117am 16. Juli 1938 umbenannt in BlinkerseePL
Amtsbezirk Tarputschenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Kreuzhausen
1. Elkinehlen187am 16. Juli 1938 umbenannt in ElkenRUS
2. Julienfelde150RUS
3. Szallgirren203am 16. Juli 1938 umbenannt in KreuzhausenRUS
4. Tarputschen, Kirchspiel Trempen208am 16. Juli 1938 umbenannt in SauckenhofRUS
5. Tatarren267RUS
Amtsbezirk Trempen
1. Trempen872RUS
Amtsbezirk Weedern
1. Balschkehmen133am 16. Juli 1938 umbenannt in BalskenRUS
2. Bidszuhnen173am 16. Juli 1938 umbenannt in BidenteichRUS
3. Groß Pelledauen67am 16. Juli 1938 umbenannt in JungferngrundRUS
4. Hallwischken338am 16. Juli 1938 umbenannt in HallwegRUS
5. Klein Darkehmen90am 16. Juli 1938 umbenannt in SchimmelhofRUS
6. Klein Grobienen69RUS
7. Puikwallen70am 16. Juli 1938 umbenannt in SchönwallRUS
8. Ströpken259RUS
Amtsbezirk Wikischkenab dem 12. Januar 1939 Amtsbezirk Wiecken
1. Astrawischken108am 16. Juli 1938 umbenannt in GroßzedmarRUS
2. Auxkallen111am 16. Juli 1938 umbenannt in RoßkampRUS
3. Klein Kolpacken90am 16. Juli 1938 umbenannt in KleinbachrodeRUS
4. Wantischken94am 16. Juli 1938 umbenannt in GrünsiedelRUS
5. Wikischken268am 16. Juli 1938 umbenannt in WieckenRUS
Amtsbezirk Wilhelmsberg
1. Friedrichsberg310RUS
2. Kermuschienen132am 16. Juli 1938 umbenannt in FritzenauRUS
3. Pogrimmen266am 16. Juli 1938 umbenannt in Grimmen (Ostpr.)RUS
4. Raudohnen105am 16. Juli 1938 umbenannt in Raunen (Ostpr.)RUS
5. Wilhelmsberg578RUS
Eingemeindungen bis 1930[11]
  • Adamischken, am 17. Oktober 1928 zu Jodßinn
  • Awiszen, am 27. April 1927 zu Darkehmen
  • Babbeln, am 30. September 1928 zu Adamsheide
  • Bagdohnen, am 17. Oktober 1928 zu Jodßinn
  • Daubischken, am 17. Oktober 1928 zu Szallgirren
  • Demildszen, am 15. Januar 1930 zu Kamanten
  • Friedrichsdorf, am 30. September 1928 zu Kannehlen
  • Groß Karpowen, am 30. September 1928 Karpowen
  • Grünwalde, am 28. Januar 1924 zum Gutsbezirk Röseningken
  • Kellmienen, 1895 zum Gutsbezirk Pogrimmen
  • Klein Albrechtshof, am 30. September 1928 zu Groß Albrechtshof
  • Klein Notrienen, am 15. Januar 1930 zu Notrienen
  • Kowarren, am 30. September 1928 zu Jautecken
  • Lasdienen, am 30. September 1928 zu Lenkimmen
  • Naujeningken, am 30. September 1928 zu Gudwallen
  • Naujoken, am 30. September 1928 zu Auerfluß
  • Schniepseln, am 15. Januar 1930 zu Notrienen
  • Szameitschen, Kirchspiel Trempen, am 30. September 1928 zu Elkinehlen
  • Szameitschen, Kirchspiel Wilhelmsberg, am 17. Oktober 1928 zu Wilhelmsberg
  • Waldhorst (bis 1923 Szameitschen, Kirchspiel Darkehmen), am 30. September 1928 zu Auerfluß

Ortsnamen

Am 3. Juni 1938 – mit amtlicher Bestätigung vom 16. Juli 1938 – fanden aufgrund einer Anordnung des Gauleiters und Oberpräsidenten Ostpreußens Erich Koch auch im Kreis Angerapp (bis 1938 Kreis Darkehmen) umfangreiche Umbenennungen von Ortsnamen statt.[14] Das waren meist lautliche Angleichungen, Übersetzungen oder freie Erfindungen. Nicht nur die Stadt Darkehmen erhielt den neuen Namen Angerapp (wenige Wochen noch: Darkeim), sondern auch 117 von 165 Gemeinden des Kreises wurden umbenannt. Einzelne Umbenennungen hatten auch schon in den Jahren davor stattgefunden.[11]

Umbenannt wurden – neben der Stadt Darkehmen (= Angerapp) – die heute auf russischem bzw. polnischem Staatsgebiet liegenden Orte:[15]

  • Königlich Szabienen, 1931 = Alt Schabienen: Altlautersee
  • Koszischken, 1936 = Kossischken: Köskeim
  • Kowarren: Kleinfriedeck
  • Krugken: Krucken
  • Kruschinnen: Altlinde
  • Kuddern: Kudern
  • Kuinen: Golsaue
  • Kundszicken, 1936 = Kundschicken: Sandeck
  • Kunigehlen: Stroppau
  • Labowischken: Labonen
  • Lasdienen: Mühlenau
  • Launingken: Sanden
  • Lengwetschen: Tiefenhagen
  • Lenkehlischken: Gutbergen
  • Lenkimmen: Uhlenhorst
  • Lingwarowen: Berglingen
  • Mallenuppen: Gembern
  • Masutschen: Oberhofen (Ostpr.)
  • Matzwolla: Balschdorf
  • Melletschen: Meltbach
  • Muldszählen, 1936 = Muldschählen: Finkenwalde (Ostpr.)
  • Naujeningken: Kleingudwallen
  • Naujoken: Kleinauerfluß
  • Neu Beynuhnen: Neubeinuhnen
  • Neu Eszergallen, = 1936: Neu Eschergallen: Wehrwalde
  • Neu Ragaischen: Kuppenwiese
  • Neu Sauskoyen: Neusauswalde
  • Oszeningken, 1936 = Oscheningken: Hasenbrück
  • Osznagorren, 1936 = Oschnagorren: Adlermark
  • Petrelskehmen: Peterkeim
  • Piontken: Waldkerme
  • Progrimmen: Grimmen
  • Potkehmen: Puttkammer
  • Puikwallen: Schönwall
  • Radtkehmen: Wittrade
  • Ragoszen, 1936 = Ragoschen: Ragen
  • Ramoschkehmen: Ramfelde
  • Rauben: Degelgirren
  • Raudohnen: Raunen
  • Rogahlen: Gahlen (Ostpr.)
  • Röseningken: Rößningen
  • Schakumehlen: Wildhorst
  • Schaugsten: Linnemarken
  • Scherrewischken: Bruderhof
  • Schillehlen: Sillenfelde
  • Schniepseln: Schniepen
  • Schudischken: Schudau
  • Schunkarinn: Schlieben
  • Schuppinnen: Wiesenbrunn
  • Schwirgsden: Königsgarten
  • Skallischen: Altheide (Ostpr.)
  • Skallischkehmen: Großsteinau
  • Stobrigkehlen: Stillheide
  • Stumbrakehmen: Ursfelde
  • Szallgirren, 1936 = Schallgirren: Kreuzhausen
  • Szallutschen, 1936 = Schallutschen: Krebswinkel
  • Szameitschen, Ksp. Darkehmen, 1936 = Schameitschen: Waldhorst
  • Szameitschen, Ksp. Wilhelmsberg, 1936 = Schameitschen: Brahmannsdorf
  • Szidlack, 1936 = Schidlack: Schiedlau
  • Tarputschen, Ksp. Ballethen: Erlenflet
  • Tarputschen, Ksp. Trempen: Sauckenhof
  • Tautschillen: Altentrift
  • Uszballen, 1936 = Uschballen: Langenrück
  • Uszblenken, 1936 = Uschblenken: Blinkersee
  • Wantischken: Grünsiedel
  • Wikischken: Wiecken
  • Wittgirren: Wittbach
  • Worellen: Runden

Literatur

  • Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage. Band 2, Berlin 1874, S. 31, Ziffer 9.
  • Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preussen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt. Berlin 1874, S. 274–285.
  • Michael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Darkehmen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
Commons: Landkreis Angerapp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Max Toeppen: Historisch-comparative Geographie von Preussen. Gotha: Perthes 1858, Seite 320.
  2. Ludwig von Baczko: Handbuch der Geschichte, Erdbeschreibung und Statistik Preussens, Band 2. Friedrich Nicolovius, Königsberg und Leipzig 1803, S. 41 (google.de).
  3. historia-wyzynaelblaska.pl
  4. siehe Kartenteil des Buches: Ostdeutschland unter fremder Verwaltung I: Ostpreußen 1945–1955; Alfred Metzner Verlag Frankfurt am Main Berlin, 1955.
  5. Christian Gottfried Daniel Stein: Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Gumbinnen (Digitalisat [abgerufen am 9. September 2020]).
  6. Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Mittheilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, Band 2. Einwohnerzahlen der Kreise. S. 307 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Preußen und ihre Bevölkerung 1871
  8. a b c d e f g Michael Rademacher: Ostpreußen – Kreis Darkehmen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Horst Romeyk: Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816–1945 (= Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde. Band 69). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-7585-4, S. 589.
  10. Datenbank der Reichstagsabgeordneten
  11. a b c d Kreis Darkehmen (territorial.de)
  12. a b Amtliches Gemeindeverzeichnis des Deutschen Reiches 1939, 2. Auflage 1941.
  13. Gemeindelexikon für den Freistaat Preußen, Band 1: Provinz Ostpreußen, Berlin 1931.
  14. Andreas Kossert (2003). „'Grenzlandpolitik' und Ostforschung an der Peripherie des Reiches. Das ostpreußische Masuren 1919–1945“. Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte, 51. Jahrgang, Heft 2, April 2003, S. 141 (PDF)
  15. Liste beim Verein für Computergenealogie

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