Landgericht Regensburg

Gebäude des Amt- und des Landgerichts Regensburg (Kumpfmühler Straße 4, Augustenstraße 3)
Sitzungsgebäude des Landgerichts Regensburg (Augustenstraße 5)

Das Landgericht Regensburg (LG Regensburg) ist ein Gericht der ordentlichen Gerichtsbarkeit. Es ist eines von 22 Landgerichten im Freistaat Bayern.

Geschichte

Von 1802 bis 1862 wurde in Bayern die Bezeichnung „Landgericht“ für eine 1802 neugeschaffene, staatliche Verwaltungseinheit der unteren Ebene verwendet, welche Verwaltungsaufgaben ähnlich den heutigen Landkreisen ausübte. Zugleich war dieses neue „Landgericht“ auch Justizorgan der niederen Gerichtsbarkeit und damit die Eingangsinstanz der ordentlichen Gerichtsbarkeit, vergleichbar mit dem heutigen Amtsgericht. Es nahm aber auch Aufgaben der höheren Gerichtsbarkeit wahr (wie heutige Landgerichte) und verrichtete notarielle Tätigkeiten. Zur Unterscheidung von den herzoglichen und später kurfürstlichen bayrischen Land- und Pfleggerichten und zu den Landgerichten im heutigen Sinn werden diese bayrischen Landgerichte des späteren Königreichs in der neueren Literatur als „Landgericht älterer Ordnung“ bezeichnet.

Das Landgericht Regensburg wurde erst 1857 aus Teilen des übergroßen Landgerichtes Stadtamhof neugebildet. Es umfasste Alteglofsheim, Auburg, Aufhausen, Barbing, Dengling, Ehring, Eltheim, Friesheim, Gailsbach, Gebelkofen, Geisling, Gmünd, Griesau, Hagelstadt, Haidenkofen, Haimbuch, Illkofen, Irnkofen, Köfering, Langenerling, Luckenpaint, Mangolding, Mintraching, Mötzing, Moosham, Sanding, Sarching, Schönach, Sengkofen, Sünching, Taimering, Thalmassing, Tiefbrunn, Weillohe und Wolkering.[1] 1879 wurden im Zuge der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes aus den bisher bestehenden Landgerichten älterer Ordnung die Amtsgerichte Regensburg I und Regensburg II gebildet.

Das neue Landgericht Regensburg als Mittelinstanz wurde zeitgleich aus dem 1857 entstandenen Bezirksgericht Regensburg gebildet und umfasste die Sprengel der bisherigen Landgerichte älterer Ordnung Regensburg, Burglengenfeld, Hemau, Regenstauf, Riedenburg, Schwandorf und Stadtamhof sowie des Stadtgerichts Regensburg.[2] Eine Anpassung des Zuständigkeitsbereichs erfolgte zum 1. Juli 1973 im Zuge der Gebietsreform in Bayern.

Landgerichtsbezirk

Der Bezirk des LG Regensburg erstreckt sich auf die kreisfreien Städte Regensburg und Straubing und auf die Landkreise Cham, Kelheim, Regensburg und Straubing-Bogen.

Im Landgerichtsbezirk Regensburg sind 1.121 Rechtsanwälte (Stand: 31. Dezember 2018[3]) zugelassen.

Gerichtsgebäude

Das Gericht befindet sich in der Augustenstraße 5 in Regensburg. Der Zugang für Besucher erfolgt über das Amtsgerichtsgebäude in der Augustenstraße 3.

Über- und nachgeordnete Gerichte

Das Landgericht Regensburg ist eines von fünf Landgerichten, denen das Oberlandesgericht Nürnberg übergeordnet ist; nachgeordnet sind die Amtsgerichte in Cham, Kelheim, Regensburg und Straubing.

Leitung

Seit Juli 2023 ist Clemens Prokop der Präsident des Landgerichts Regensburg.[4][5]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Königreich Bayern: Bekanntmachung die Landgerichtsformation den Kreis Oberpfalz und Regensburg betr. Hrsg.: Regierungsblatt für das Königreich Bayern: 1857. 1857 (google.com [abgerufen am 11. April 2023]).
  2. Königlich Allerhöchste Verordnung, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend, vom 2. April 1879, Bayerisches Gesetz- und Verordnungsblatt S. 355
  3. Rechtsanwaltskammer Nürnberg: Bericht des Vorstands gem. § 81 Abs. 1 BRAO für das Geschäftsjahr 2018. (PDF; 2,1 MB) Wissenswerte Informationen der Rechtsanwaltskammer, Ausgabe 2/2019. März 2019, S. 67, abgerufen am 14. August 2019.
  4. Isolde Stocker-Gietl, Clemens Prokop wird Präsident am Landgericht Regensburg, mittelbayerische.de vom 14. Juni 2023
  5. Landgericht Regensburg, Historie des Landgerichts

Koordinaten: 49° 0′ 50,9″ N, 12° 5′ 16,6″ O

Auf dieser Seite verwendete Medien