Landgericht Münchberg

Das Landgericht Münchberg war ein von 1812 bis 1879 bestehendes bayerisches Landgericht älterer Ordnung mit Sitz in Münchberg im heutigen Landkreis Hof.

Geschichte

Im Jahr 1812 wurde im Verlauf der Verwaltungsneugliederung Bayerns das Landgericht Münchberg errichtet. Dieses wurde dem Mainkreis zugeschlagen. Es umfasste die Orte des ehemals preußischen Justiz- und Kammeramtes Münchberg und des Justizamtes Kupferberg und Kammeramtes Marktschorgast. 1827 hatte das Landgericht eine Fläche von 734 Quadratmeilen (≙ 434 km²). Es gab 2 Städte, 4 Marktflecken und 95 weitere Orte mit etwa 24.000 Einwohnern. Die weitere Gliederung umfasst das Herrschaftsgericht Guttenberg, für das es mittelbar zuständig war, und den Patrimonialgerichten Bug, Grossenau, Guttenberg, Plösen und Weißdorf, die lediglich in der freiwilligen Gerichtsbarkeit Befugnisse hatten.[1][2]

1853 hatte Landgericht eine Fläche von 414 Quadratmeilen (≙ 238 km²). Es gab 23 Gemeinden mit insgesamt 22.264 Einwohnern.[3]

Das Landgericht Münchberg gehörte von 1857 bis 1879 zum Bezirksgericht Hof.

Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes am 1. Oktober 1879 wurde das Amtsgericht Münchberg eingerichtet, dessen Sprengel deckungsgleich mit dem vorherigen Landgerichtsbezirk Münchberg war. Es umfasst die Gemeinden Ahornberg, Bug, Fleisnitz, Förstenreuth, Friedmannsdorf, Grossenau, Gundlitz, Hallerstein, Helmbrechts, Kleinlosnitz, Kleinschwarzenbach, Markersreuth, Mechlenreuth, Meierhof, Münchberg, Oberweißenbach, Poppenreuth, Sauerhof, Seulbitz, Sparneck, Stammbach, Straas, Weißdorf, Wüstenselbitz und Zell.[4]

Struktur

Steuerdistrikte

Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1812 das Landgericht in 19 Steuerdistrikte untergliedert, die dem Rentamt Münchberg unterstanden:

Gemeinden

Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden 36 Ruralgemeinden gebildet:

Weitere Entwicklung

Gemeindeneubildungen

Abgaben

Zugänge

  • 1857 wurden die Gemeinden Fleisnitz und Sauerhof wieder an das Landgericht Münchberg abgegeben.[11]

Literatur

Fußnoten

  1. K. F. Hohn (Hrsg.): Geographisch-statistische Beschreibung des Ober-Mainkreises, S. 212f.
  2. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 465ff.
  3. P. Stumpf: Bayern. Ein geographisch-statistisch-historisches Handbuch des Königreiches, Bd. 2, S. 613.
  4. Königlich Allerhöchste Verordnung vom 2. April 1879, die Bestimmung der Gerichtssitze und die Bildung der Gerichtsbezirke betreffend (GVBl. S. 370)
  5. A. Haberlah-Pohl: Weißdorf, S. 503.
  6. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 488.
  7. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 492f.
  8. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 486.
  9. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 496f.
  10. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 488.
  11. a b E. F. v. Guttenberg, H. H. Hofmann: Stadtsteinach, S. 130.
  12. A. Haberlah-Pohl: Münchberg, S. 499f.