Landgericht Abensberg

Philipp Apian – Bairische Landtafeln von 1568 – Tafel 10 – Landgericht Abensberg

Das Landgericht Abensberg war von 1486 bis 1802 bayerisches Hoch- und Niedergericht für Teile des Gebiets des heutigen Landkreises Kelheim. Von 1802 bis 1862 war es ein Landgericht „älterer Ordnung“ und bestand als Eingangsinstanz der niederen Gerichtsbarkeit bis 1879. Der Sitz des Landgerichts lag in Abensberg.

Geschichte

Das Adelsgeschlecht der Abensberger wurde in ihrer Macht von den bayerischen Herzögen immer mehr eingeengt, und 1485 wurde der letzte Abensberger, Niclas von Abensberg, bei Freising von Seitz dem Frauenberger ermordet. Obwohl die Herrschaft Abensberg als reichsunmittelbares Territorium galt, wurde es von Truppen des bayerischen Teilherzogtums Bayern-München sofort besetzt und gegen Zahlung einer nicht unerheblichen Geldsumme an König Maximilian im Dezember 1493 endgültig durch die Wittelsbacher erworben. Ein bayerisches Landgericht (Pfleggericht) wurde in Abensberg eingerichtet. Vor 1800 gehörte das Pflegamt zum Rentamt Straubing des Kurfürstentums Bayern. Mit einer Verordnung vom 24. März 1802 wurden die Pfleggerichte in Landgerichte („älterer Ordnung“) umgewandelt. 1808 wurde das Landgericht dem Regenkreis zugeordnet. 1838 kamen die Landgerichte Abensberg und Kelheim zu Niederbayern, das bis dahin Unterdonaukreis hieß. Am 8. August 1857 wurden 17 südliche Gemeinden dem Landgericht Mainburg zugeordnet. 1862 gingen die Reste des Landgerichts im Bezirksamt Rottenburg auf. Die verbleibenden Rechtspflegeeinrichtungen in Abensberg behielten zunächst die Bezeichnung Landgericht. Als Eingangsinstanz der niederen Gerichtsbarkeit wurden die bisherigen Landgerichte 1879 durch das Gerichtsverfassungsgesetz reichseinheitlich in Amtsgericht umbenannt.

Literatur

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Philipp Apian - Bairische Landtafeln von 1568 - Tafel 10.jpg
Philipp Apian - Bairische Landtafeln von 1568 (Tafel 10)

ca. 1:140.000, Gesamtgröße des Originals 156 x 159 cm, je Blatt 43 x 33 cm

Auf der Basis der „Großen Karte“ ließ Philipp Apian 1566 von Jost Amman Holzschnitte im kleineren Maßstab von 1:144.000 anfertigen. Diese so genannten Bairischen Landtafeln, aufgeteilt in 24 Holzschnitte, verlegte Apian in seiner eigenen Druckerei. Die Genauigkeit der Landkarten wurde erst im 19. Jahrhundert übertroffen. Noch Napoleon benutzte sie für den Einmarsch in Bayern.

Ein Originaldruck der Karte ist im Stadtmuseum Ingolstadt ausgestellt, die Druckstöcke befinden sich heute im Bayerischen Nationalmuseum in München.

Abraham Ortelius verbreitete kolorierte Kupferstiche dieser Landtafeln in Buchform „ex tabula Philippi Apiani“.