Landesarchäologe (Niedersachsen)
Der Landesarchäologe ist in Niedersachsen der oberste Repräsentant der staatlichen Archäologie und Bodendenkmalpflege. Seit 2001 ist der Prähistoriker Henning Haßmann niedersächsischer Landesarchäologe, der im Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege die Abteilung Archäologie leitet. Überregional ist der niedersächsische Landesarchäologe im Verband der Landesarchäologen organisiert.
Bisherige Landesarchäologen
Im Gebiet des heutigen Niedersachsens gab es bisher folgende Landesarchäologen:
- 1 Karl Hermann Jacob-Friesen: 1913–1953
- 2 Hermann Hofmeister: 1932–1936 (als Braunschweiger Landesarchäologe)
- 3 Alfred Tode: 1937–1965 (als Braunschweiger Landesarchäologe)
- 4 Wolfgang Dietrich Asmus: 1953–1961
- 5 Martin Claus: 1964–1974
- 6 Hans-Günter Peters: 1974–1979
- 7 Klemens Wilhelmi: 1980–1996
- 8 Hans-Wilhelm Heine (kommissarisch): 1996–2001
- 9 Henning Haßmann: seit 2001
1, 4-5: nur (ehem.) Prov. Hannover. 6: die - in toto lediglich - 4 Bezirksarchäologen direkt bei den 4 Regierungspräsidien (2005 aufgelöst) als obere Denkmalschutzbehörden; dito 1997/98-2005. Seit 2005 nur noch Oberste - Fachministerium - und Untere (Kommunen) Denkmalschutzbehörde(n)!
Braunschweiger Landesarchäologe
Im Freistaat Braunschweig gab es ab 1932 einen Landesarchäologen.[1] Die Stelle schuf der damalige, an Vorgeschichtsforschung interessierte Innenminister Dietrich Klagges (NSDAP). Das Amt bekleidete zunächst ein Parteifreund, der Prähistoriker Hermann Hofmeister. Nach seinem Tod wurde der Prähistoriker Alfred Tode Nachfolger. Organisatorisch gehörte die Stelle zum 1942 gegründeten Amt für ur- und frühgeschichtliche Bodendenkmalpflege im Freistaat Braunschweig. Außerdem gehörte der Landesarchäologe dem 1942 von Dietrich Klagges als Ministerpräsident ins Leben gerufenen Braunschweigischen Kulturverband an.[2] Die Dienststelle des Landesarchäologen umfasste nur wenige Mitarbeiter und war für die Bodendenkmalpflege im Freistaat zuständig. Dazu gehörten nicht nur Ausgrabungstätigkeiten, überwiegend als Notgrabungen, sondern der Aufbau eines Landesfundarchivs und die Inventarisierung der ur- und frühgeschichtlichen Denkmale im Gelände. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Aufgehen des Freistaats im 1946 gegründeten Land Niedersachsen bestand das Amt des Braunschweiger Landesarchäologen weiterhin. Er war für den Verwaltungsbezirk Braunschweig zuständig, bis 1974 (dito der Verwaltungsbezirk Oldenburg).[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Staatsministerium: Kultus im Landesarchiv Wolfenbüttel
- ↑ Gründung des Braunschw. Kulturverbandes in Braunschweigische Heimat, 1942, S. 27
- ↑ Alfred Tode: 50 Jahre ur- und frühgeschichtliche Bodendenkmalpflege im Braunschweigischen in: Festschrift zum 50 jährigen Bestehen des Braunschweigischen Landesvereins für Heimatschutz e.V., Heft 3 der Sonderschriftenreihe Beiträge zur Braunschweigischen Heimatpflege und Heimatforschung, Braunschweig 1958, S. 43–50