Ortsteile sind die Weiler Obersehr, Niedersehr und Geisemerich. Zu Lampaden gehören zudem die Wohnplätze Buchenhof, Hubertushof, Kredenfelderhaus, Lampadenermühle, Lindenhof, Schiffbrunnenhof und Wernerhof.[2]
Geschichte
Überreste einer keltischen Fliehburg[3] und Schutt aus römischer Zeit legen eine Besiedlung des Ortes seit vor- bzw. frühgeschichtlicher Zeit nahe.[4] Der fränkische König Zwentibold vermachte das Gebiet um 900 der Benediktinerabtei St. Matthias in Trier.[5]
Bei Lampaden standen im Zweiten Weltkrieg die einzigen zwei V3, die gegen ein Ziel eingesetzt wurden: Von hier aus wurde von Dezember 1944 bis Januar 1945 die Stadt Luxemburg beschossen. Die Geschütze waren an der Ruwer, entlang eines heutigen Forstwirtschaftswegs installiert. Schwere Kämpfe im Ausklang des Weltkrieges kosteten hier unzähligen Soldaten das Leben.
Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Lampaden, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[6]
Martin Marx wurde am 9. Juli 2014 Ortsbürgermeister von Lampaden.[9] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 52,00 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[10]
Der Vorgänger von Martin Marx, Ewald Hermesdorf (CDU), hatte das Amt 20 Jahre ausgeübt, war 2014 aber nicht erneut angetreten.[11]
Wappen
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin ein rotes Balkenkreuz, in Schwarz ein goldener Abtstab und eine goldene Axt gekreuzt, belegt mit einer silbernen Ölleuchtenkanne.“[12]
Das Wappen wurde von Karl Heinz Brust entworfen und am 10. Februar 1983 genehmigt. Das Schildhaupt referenziert auf die ehemalige Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier. Der Abtstab und die Axt sind an Motive in einem alten Siegel angelehnt, das bis dato von der Abtei S. Matthias in Trier geführt wird. Die Ölleuchtenkanne („Lampe“) verweist redend auf den Ortsnamen „Lampaden“. Sie steht sinnbildlich für die ehemalige Abgabe von Lampenöl zum Unterhalt der Kirchenleuchten.
Gemeindepartnerschaft
Seit 1985 besteht eine Partnerschaft mit der Gemeinde Cocheren in Frankreich.
Sehenswürdigkeiten
Die in den 1950er Jahren errichtete katholische Pfarrkirche St. Quintin geht auf eine 1148 genannte romanische Vorgängerkirche zurück, von der im westlichen Bereich Teile erhalten sind.[13]
In einem Waldstück oberhalb der Ruwer befindet sich heute als Überrest der Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg eine Bunkeranlage. Teile des Waldstücks werden im Volksmund Minenwald genannt.
Während einer Straßenerweiterung von 2007 bis 2008 wurde der Dorfplatz mit einem Dorfbrunnen ausgestattet.
Der ehemalige Bahnhof Lampaden an der stillgelegten Ruwertalbahn lag auf der Gemarkung von Schillingen in der Nähe der Burg Heid. Auf der ehemaligen Bahntrasse verläuft heute der Ruwer-Hochwald-Radweg.
Im Ortszentrum befindet sich die Landbäckerei Jakobs, die auch einen kleinen Lebensmittelladen betreibt. Die Bäckerei dient auch der Nahversorgung vieler umliegender Gemeinden und verfügt über einen lokalen Lieferservice.
Persönlichkeiten
In Lampaden lebte der Schriftsteller und Journalist Hans Muth (1944–2022), der unter seinem Pseudonym Hannes Wildecker auch Kriminalromane, unter anderem in der Reihe „Tatort Hunsrück“ schrieb.[14]
↑Heribert Scholer: Familienbuch Lampaden – Pfarrei St. Quintus 1700-1900. Veröffentlichungen der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde. Band 306. Köln, 2016. S. 6