Lambaesis

Koordinaten: 35° 29′ 10″ N, 6° 15′ 10″ O

Karte: Algerien
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Lambaesis
Legionslager von Lambaesis: Reste des Torbaus der Principia
Ruine des Praetoriums in Lambaesis, um 1855; Fotografie von Félix-Jacques Moulin

Lambaesis ist ein antiker römischer Ort im heutigen Algerien. Er war neben dem nur etwa 20 Kilometer entfernt liegenden Timgad die wichtigste römische Stadt in Numidien. Lambaesis liegt bei dem modernen Tazoult-Lambèse am Fuße des Aurès-Gebirges im Nordosten von Algerien, 10 Kilometer südlich von Batna an der Straße von Batna nach Timgad.

An der Stelle zweier kleinerer Lager flavischer Zeit wurde hier das große Legionslager der Legio III Augusta angelegt und 129 n. Chr. fertiggestellt. Lambaesis war der militärische Hauptort der römischen Provinz Africa. Im späten 3. Jahrhundert wurde das Lager aufgegeben.

Unter Kaiser Mark Aurel (regierte 161–180 n. Chr.) wurde die Zivilstadt Lambaesis in den Rechtsstatus eines Municipiums erhoben; unter Kaiser Septimius Severus (regierte 193–211 n. Chr.) stieg der Ort zur Hauptstadt der Provinz Numidia auf, was er bis zum Ende des 3. Jahrhunderts blieb. Im mittleren 3. Jahrhundert wurde die Stadt zur Colonia; dies muss nach 248 und vielleicht vor 252, jedenfalls aber vor der Zeit um 270/280 n. Chr. erfolgt sein.

Seit dem 3. Jahrhundert gewann das Christentum in der Stadt an Bedeutung. Ein erster Bischof ist 256 erwähnt. Die Stadt hatte während der byzantinischen Herrschaft im Maghreb als Grenzstadt Bedeutung, zumal in dieser Zeit eine Festung dort erbaut wurde. Nach dem Bistum ist das Titularbistum Lambaesis benannt.

Sehenswürdigkeiten

Der Grundriss der Anlage ist größtenteils erhalten. Ausgrabungen ergaben unter anderem ein Lager mit Praetorium, Kasernen und Amphitheater sowie eine Zivilstadt mit Kapitol, Tempeln und Theater.

Ein monumentaler zweigeschossiger Torbau von 23 × 36 Metern wurde zum Hauptquartiersgebäude (principia) der Legion umgebaut. Die Eingangshalle ist erhalten, außerhalb der Anlage liegt ein Amphitheater.

Literatur

  • René Cagnat: Musée de Lambèse. Leroux, Paris 1895 (Volltext).
  • Werner Huß: Lambaesis. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 6, Metzler, Stuttgart 1999, ISBN 3-476-01476-2, Sp. 1076–1078 (mit Plan).
  • Marietta Horster: Bauinschriften römischer Kaiser. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-515-07951-3, S. 424–429 (A: Civitas/ Municipum / Colonia Lambaesis (Google)).
  • Yvette Duval: Lambèse chrétienne, la gloire et l’oubli, de la Numidie romaine à l’Ifrîqiya. Institute d’Études Augustiniennes, Paris 1995, ISBN 2-85121-148-X.
  • Christian Witschel: Zur Situation im römischen Afrika während des 3. Jahrhunderts. In: Klaus-Peter Johne, Thomas Gerhardt, Udo Hartmann (Hrsg.): Deleto paene imperio Romano. Transformationsprozesse des Römischen Reiches im 3. Jahrhundert und ihre Rezeption in der Neuzeit. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-515-08941-1, S. 145–222, besonders S. 199–201 (Der Süden Numidiens (Google)).
  • René Cagnat: Lambèse. Lerous, Paris 1893 (Volltext).
  • Agnès Groslambert: Lambèse sous le Haut-Empire (Ier-IIIe siècles). Du camp à la cité. Éd. CEROR, Lyon, Paris 2010, ISBN 978-2-904974-39-7.

Weblinks

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Ruine des Praetoriums in Lambaesis, einem antiken römischen Ort im heutigen Algerien. Fotografie von Félix-Jacques Moulin
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Autor/Urheber: Eric Gaba (Sting - fr:Sting), Lizenz: CC BY-SA 3.0
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