Lais (Korinth)

Lais in einer erfundenen Darstellung der Renaissance: Hans Holbein der Jüngere, Lais von Korinth, 1526 (Kunstmuseum Basel)

Lais (griechisch ΛαίςLaís) war eine griechische Hetäre, die im 4. Jahrhundert v. Chr. in Korinth tätig war.

Lais von Hykkara (Sizilien) lebte und wirkte zur gleichen Zeit am gleichen Ort im gleichen Gewerbe. Sie wurde bisweilen mit Lais von Korinth verwechselt und könnte mit ihr identisch sein.

Der Lohn, den sie für ihre sexuellen Gefälligkeiten verlangte, war legendär (10.000[1] Drachmen). Sie war aber nicht nur wegen ihrer Schönheit und ihrer Preise berühmt, sondern auch wegen ihrer Konversation und ihres Charmes.[2] Einige ihrer Liebhaber waren Aristippos von Kyrene, Demosthenes[3] und der Olympiasieger Eubotas aus Kyrene.[4] Aristippos soll sie reich beschenkt, Eubotas einen Heiratsversuch ihrerseits listig abgewendet haben. Unentgeltlich soll sie die Geliebte des Philosophen Diogenes gewesen sein.[5] Den Dichter Euripides soll sie einmal um die Interpretation eines seiner Verse gebeten haben.[6] Im Alter erhielt sie nur noch geringe Bezahlung und verfiel dem Alkohol. Ihr Grabmal in Korinth zeigt einen Widder, der von einer Löwin zerrissen wird.[7]

Literatur

  • Yvonne Joeres: Laïs 1. In: Peter von Möllendorff, Annette Simonis, Linda Simonis (Hrsg.): Historische Gestalten der Antike. Rezeption in Literatur, Kunst und Musik (= Der Neue Pauly. Supplemente. Band 8). Metzler, Stuttgart/Weimar 2013, ISBN 978-3-476-02468-8, Sp. 603–608.
  • Hans Volkmann: Lais 1. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 3, Stuttgart 1969, Sp. 457.
  • Maria Ypsilanti: Lais and Her Mirror. In: Bulletin of the Institute of Classical Studies. Band 49, 2006, S. 193–213 (online).
  • Fritz Geyer: Lais 1. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band XII,1, Stuttgart 1924, Sp. 514 f.
  • Maurizio Buora, Stefano Magnani: Una patera cnidia con scena erotica in: Antichità Altoadriatiche LXXXIII (2016) 411–424 (Darstellung auf Keramikfragmenten, entdeckt in Aquileia, mit textlichem Hinweis, dass es sich um Lais handle).

Anmerkungen

  1. Aulus Gellius, Noctes Atticae 1,8. Allerdings wurde das griechische Wort für "zehntausend", das Gellius verwendet, auch für "unzählig" gebraucht.
  2. Aulus Gellius, Noctes Atticae 1,8
  3. Athenaios, Deipnosophistai 588c
  4. Ailianos, Varia historia 10,2
  5. Athenaios, Deipnosophistai 588e
  6. Athenaios, Deipnosophistai 582c–d
  7. Pausanias, Reisen in Griechenland 2,2,4

Auf dieser Seite verwendete Medien