Ladislav Nagy (Eishockeyspieler)

Slowakei  Ladislav Nagy

Geburtsdatum1. Juni 1979
GeburtsortŠaca, Tschechoslowakei
Größe180 cm
Gewicht87 kg

PositionLinker Flügel
SchusshandLinks

Draft

NHL Entry Draft1997, 7. Runde, 177. Position
St. Louis Blues

Karrierestationen

bis 1998HC Košice
1998–1999Halifax Mooseheads
1999–2001St. Louis Blues
2001–2007Phoenix Coyotes
2007–2008Los Angeles Kings
2008–2010Sewerstal Tscherepowez
2010HK Poprad
2010–2011MODO Hockey
2011–2012HC Lev Poprad
2012HK Dinamo Minsk
2012–2013MODO Hockey
2013–2014HC Košice
Jokerit
2014–2016HC Slovan Bratislava
2016–2019HC Košice

Ladislav Nagy (* 1. Juni 1979 in Šaca, Tschechoslowakei) ist ein ehemaliger slowakischer Eishockeyspieler, der im Verlauf seiner aktiven Karriere zwischen 1996 und 2019 unter anderem 453 Spiele für die St. Louis Blues, Phoenix Coyotes und Los Angeles Kings in der National Hockey League auf der Position des linken Flügelstürmers bestritten hat. Darüber hinaus absolvierte er weitere 600 Partien in den europäischen Topligen Russlands, Schwedens und der Slowakei. Seinen größten Karriereerfolg feierte Nagy jedoch im Trikot der slowakischen Nationalmannschaft mit dem Gewinn der Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2002, die als eine der größten Überraschungen der Eishockey-Geschichte gilt.

Karriere

Ladislav Nagy begann seine Karriere 1995 bei den Junioren von HC Košice. Bereits 1996/97 kam er zu seinen ersten Einsätzen bei den Profis des HK Dragon Presov in der Extraliga. Dort erzielte er elf Punkte in elf Spielen und wurde daraufhin von den St. Louis Blues im NHL Entry Draft 1997 in der siebten Runde an 177. Position ausgewählt.

Nach einem weiteren Jahr in der Slowakei, das er wieder bei Košice verbrachte, wechselte er nach Nordamerika in die kanadische Juniorenliga QMJHL zu den Halifax Mooseheads, die ihn beim CHL Import Draft 1997 in der ersten Runde als insgesamt 28. Akteur gezogen hatten. Dort konnte er voll und ganz überzeugen, als er in 63 Spielen 71 Tore erzielte und wurde schon während der Playoffs in die AHL zu den Worcester IceCats, dem Farmteam der St. Louis Blues, berufen. Dort steuerte er in den verbleibenden drei Spielen vier Punkte bei.

Ladislav Nagy im Trikot der Los Angeles Kings (2007)

Die Saison 1999/2000 absolvierte er dann bei den IceCats, kam aber auch zu seinen ersten Einsätzen für die Blues in der NHL. 2000/01 spielte er nur noch selten für das Farmteam und häufiger für die St. Louis Blues in der NHL, ehe er im März 2001 zusammen mit Michal Handzuš, Jeff Taffe und einem Erstrunden-Draftpick für Keith Tkachuk zu den Phoenix Coyotes transferiert wurde.[1] In seiner ersten kompletten Saison in Phoenix steigerte er seine Produktivität deutlich auf 42 Punkte und schaffte in der Saison 2003/04 sogar 52 Punkte, obwohl er verletzungsbedingt nur 55 Spiele absolviert hatte.

Während der Lockout-Saison 2004/05 spielte er für HC Košice in der Slowakei und für Mora IK in der schwedischen Elitserien.

Nach seiner Rückkehr nach Phoenix hatte er 2005/06 wieder mit Verletzungen zu kämpfen und musste schon im Februar 2006 seine Saison beenden, da er sich einer Knieoperation unterziehen musste. Trotzdem gelang ihm mit 56 Punkten in 51 Spielen eine überzeugende Leistung.

In der Saison 2006/07 war Nagy wieder einer der besten Scorer der Coyotes, doch relativ schnell war klar, dass es das Team nicht in die Playoffs schafft. Am 12. Februar 2007 wurde er dann für Mathias Tjärnqvist und einen Erstrunden-Draftpick zu den Dallas Stars transferiert.[2] Mit den Stars konnte er sich zwar für die Playoffs qualifizieren, doch bereits in der ersten Runde scheiterten sie an den Vancouver Canucks.

Im Sommer 2007 wechselte Nagy zu den Los Angeles Kings[3], konnte aber aufgrund einer Verletzung nur an 38 Spielen teilnehmen. Im August 2008 unterzeichnete er einen Zweijahresvertrag über 5,6 Millionen US-Dollar bei Sewerstal Tscherepowez in der KHL. Nach Ablauf des Vertrages kehrte Nagy im Sommer 2010 in die Slowakei zurück und wurde vom HK Poprad unter Vertrag genommen, für den er in 24 Partien 29 Scorerpunkte erzielte. Im Dezember 2010 wurde er zusammen mit Ľuboš Bartečko von MODO Hockey verpflichtet. Zur Saison 2011/12 wechselte der Slowake zum KHL-Neuling HC Lev Poprad. Für die Mannschaft erzielte er in 30 Spielen sieben Tore und zwölf Vorlagen, ehe sein Vertrag im Januar 2012 vorzeitig aufgelöst wurde. Kurze Zeit später einigte sich der Slowake auf einen Kontrakt bis zum Saisonende 2011/12 beim HK Dinamo Minsk aus der Kontinentalen Hockey-Liga. In der folgenden Saison spielte er wieder für MODO Hockey[4] in der Elitserien, ehe er im Juli 2013 zu seinem Heimatverein HC Košice zurückkehrte.[5]

Zwischen November 2013 und Mai 2014 stand er dann bei Jokerit in der Liiga unter Vertrag, ehe er 2014 vom HC Slovan Bratislava aus der KHL für zwei Jahre verpflichtet wurde.[6] In 99 Spielen für Bratislava erzielte Nagy 30 Tore und steuerte 26 Assists bei. Nach Ablauf seines Vertrages mit Slovan unterschrieb Nagy im Sommer 2016 einen Zweijahresvertrag bei seinem Heimatverein HC Košice und wurde Kapitän der Mannschaft. Dort wurde er zweimal Torschützenkönig der Extraliga, ehe er seine Karriere im Frühjahr 2019 wenige Tage vor seinem 40. Geburtstag für beendet erklärte.

Nach seiner aktiven Laufbahn wurde Nagy 2022 Generalmanager des neuen Hochschulteams „University Spartacus Košice“, das in der European University Hockey League spielt.

International

Ladislav Nagys erstes großes internationales Turnier war die U18-Europameisterschaft 1997, bei der er mit den slowakischen Junioren den sechsten Platz belegte. Für die slowakische U20-Nationalmannschaft nahm Nagy an den U20-Junioren-Weltmeisterschaften 1998 und 1999 teil, wobei er 1998 mit sechs Toren bester Torschütze des Turniers wurde und 1999 die Bronzemedaille gewann.

Seine erste Herren-Weltmeisterschaft absolvierte er 2001, bei der er mit dem slowakischen Nationalteam den siebten Platz belegte. Bei der Weltmeisterschaft 2002 wurde er überraschend Weltmeister und 2003 gewann er mit der Nationalmannschaft die Bronzemedaille.[7] Des Weiteren stand er im Aufgebot der Slowakei bei den Olympischen Winterspielen 2018 und beim World Cup of Hockey 2004. Weitere Einsätze bei Weltmeisterschaften folgten 2009, 2011, 2014, 2018 und 2019. Insgesamt absolvierte er 122 Länderspiele für die Slowakei.[8]

Erfolge und Auszeichnungen

International

Karrierestatistik

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
1996/97HK Dragon Prešov1. liga11651110
1997/98HC KošiceExtraliga2919153441112466
1998/99Halifax MooseheadsLHJMQ637155126148533618
1998/99Worcester Ice CatsAHL32240
1999/00Worcester Ice CatsAHL692328516721010
1999/00St. Louis BluesNHL11246261120
2000/01Worcester Ice CatsAHL206142036
2000/01St. Louis BluesNHL40881620
2000/01Phoenix CoyotesNHL60112
2001/02Phoenix CoyotesNHL7423194250500021
2002/03Phoenix CoyotesNHL8022355792
2003/04Phoenix CoyotesNHL5524285246
2004/05HC KošiceExtraliga18971640
2004/05Mora IKElitserien1944822
2005/06Phoenix CoyotesNHL5115415674
2006/07Phoenix CoyotesNHL558334148
2006/07Dallas StarsNHL2541014671122
2007/08Los Angeles KingsNHL389172618
2008/09Sewerstal TscherepowezKHL4551419103
2009/10Sewerstal TscherepowezKHL449132236
2010/11HC 07 Prešov1. liga201116
2010/11HK PopradExtraliga24121729107
2010/11MODO HockeyElitserien2512122446
2011/12HC Lev PopradKHL307121957
2011/12HK Dinamo MinskKHL12145840002
2012/13MODO HockeyElitserien49715223251122
2013/14HC KošiceExtraliga229142334
2013/14Jokerit HelsinkiLiiga3412203216200029
2014/15HC Slovan BratislavaKHL5123184160
2015/16HC Slovan BratislavaKHL48781534400014
2016/17HC KošiceExtraliga5029326112121014
2017/18HC KošiceExtraliga422219413850334
2018/19HC KošiceExtraliga483427612862244
Extraliga gesamt2561441412854251335812
Elitserien gesamt932331541001545918
KHL gesamt2305271123310800016
AHL gesamt8929427110353250
NHL gesamt4351151963113581822423

International

Vertrat die Slowakei bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
1997SlowakeiU18-EM6. Platz51016
1998SlowakeiU20-WM9. Platz662812
1999SlowakeiU20-WM3. Platz, Bronze64376
2001SlowakeiWM7. Platz72136
2002SlowakeiWM1. Platz, Gold61346
2003SlowakeiWM3. Platz, Bronze944810
2004SlowakeiWorld Cup7. Platz41010
2009SlowakeiWM10. Platz61232
2011SlowakeiWM10. Platz43254
2014SlowakeiWM9. Platz74046
2018SlowakeiOlympia11. Platz40112
2018SlowakeiWM9. Platz719104
2019SlowakeiWM9. Platz723512
Junioren gesamt171151624
Herren gesamt6119254452

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Dan Falkenheim: Nine Biggest Trade Deadline Deals in NHL History. (Nicht mehr online verfügbar.) In: ca.sports.yahoo.com. 24. Februar 2019, ehemals im Original; abgerufen am 23. Mai 2019 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/ca.sports.yahoo.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  2. Dallas Stars acquire Ladislav Nagy from Phoenix for Tjarnqvist, draft pick. Abgerufen am 23. Mai 2019.
  3. Kings signed free agent left wing Ladislav Nagy to a one-year contract. (Nicht mehr online verfügbar.) In: staplescenter.com. 3. Juli 2007, ehemals im Original; abgerufen am 23. Mai 2019 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.staplescenter.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven.)
  4. Modo agree to transfer of Ladislav Nagy. (Nicht mehr online verfügbar.) expressen.se, 10. Dezember 2010, archiviert vom Original am 8. Oktober 2011; abgerufen am 4. Dezember 2011 (schwedisch).
  5. HC Kosice ziskali Ladislava Nagya. (Nicht mehr online verfügbar.) hckosice.sk, 1. August 2013, archiviert vom Original am 13. August 2013; abgerufen am 1. August 2013 (slowakisch).
  6. L. Nagy definitívne v Slovane! In: hcslovan.sk. 2014, abgerufen am 23. Mai 2019 (slowakisch).
  7. Ladislav Nagy named to team Slovakia. In: nhl.com. 22. Dezember 2005, abgerufen am 23. Mai 2019 (englisch).
  8. IIHF - Nagy signs off with a win. In: iihf.com. Abgerufen am 23. Mai 2019 (englisch).

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