Labeo coubie

Labeo coubie

Labeo coubie, Zeichnung aus The fishes of the Nile von George Albert Boulenger.

Systematik
Ordnung:Karpfenartige (Cypriniformes)
Unterordnung:Karpfenfischähnliche (Cyprinoidei)
Familie:Karpfenfische (Cyprinidae)
Unterfamilie:Labeoninae
Gattung:Labeo
Art:Labeo coubie
Wissenschaftlicher Name
Labeo coubie
Rüppell, 1832

Labeo coubie, engl. African Carp[1], ist ein Karpfenfisch aus Afrika. Innerhalb der Gattung Labeo ist sie die am häufigsten vorkommende Art.

Vorkommen

Labeo coubie ist im tropischen Afrika zwischen den Breitengraden 6°N–6°S[2] weit verbreitet. Sie lebt vom Senegal bis Äthiopien.[3] Die Spezies kommt im Flusssystem des Nils (auch Blauer Nil, Albertsee) bis in den Unterlauf des Flusses in Ägypten[3], vornehmlich in Westafrika im Tschad, im Niger, Benin River, im Volta, Gambia River, den Flüssen Senegals, dem Cross River und diversen Küstenflüssen Kameruns vor. Weiterhin tritt die Art in Ostafrika und im Mittellauf des Kongo vom Stanley Pool bis Kisangani[3] auf. Sie wird auch im Sambesi vermutet, was jedoch nicht bestätigt ist.

Beschreibung

Labeo[4] coubie wird im Durchschnitt 75 Zentimeter lang und erreicht ein Gewicht von fünf Kilogramm.[2] Der größte gefangene Fisch wog sieben Kilogramm bei einer Länge von 80 Zentimetern und wurde 2004 in Kamerun gefangen.[5] Labeo coubie lebt überwiegend in Flüssen. Der Fisch besitzt folgende Flossenformel: Dorsale 11–13, Anale 8 und 31–33.[2] Die äußere Lippe besitzt eine Falte. Im Winkel seines Mauls befinden sich kleine Barteln. Mit zunehmendem Alter werden die Barteln zurückgebildet. Der Körper ist meistens dunkel. Rücken und Seiten sind blaugrau oder schwarz-violett gefärbt, teilweise auch silbrig, die Bauchunterseite heller. Die Schuppen haben teilweise ein violettes oder rot-violettes Zentrum und sind zu den Außenseiten hin eher bläulich bis schwarz.[2]

Lebensweise

Labeo coubie zeigt eine benthopelagische Lebensweise und zur Laichzeit ein Wanderverhalten. Die Fische leben überwiegend in Flüssen oder in geschützten Buchten in Seen. Sie suchen ihre Nahrung überwiegend am Gewässergrund und ernähren sich von abgestorbenem organischen Material, Pflanzenresten und Algen. Die Laichzeit ist im Frühling bis zum Sommer.[3]

Gefährdungssituation

Labeo coubie gilt in Zentral- und Westafrika als weit verbreitet und derzeit nicht als gefährdet. Aufgrund fehlender Daten bezüglich Artverbreitung, Populationsgröße und Bedrohungen wurde die Spezies in Ost- und Nordostafrika als „Data Deficient“ eingestuft. Im nördlichen Afrika gilt sie als bedroht. Ihr Bestand wird durch hohen Befischungsdruck, Wasserverschmutzung (landwirtschaftliche Biozide, Haus- und Industrieabwässer), Bau von Staudämmen, Grundwasserabsenkung und Dürre bedroht.[3]

Wirtschaftliche Bedeutung

Labeo coubie ist in vor allem in Westafrika eine wichtige Speisefischart und wird in Teichen gehalten. Die Fischart ist bekannt für ihren leicht süßlichen Geschmack mit nutritiv wertvollem Proteinmuster.[6] Der Fangmonat und die Qualität des Fleisches variieren im Jahresverlauf.[7]

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. Übers. Afrikanischer Karpfen
  2. a b c d Labeo coubie auf Fishbase.org (englisch)
  3. a b c d e Labeo coubie in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN.
  4. Labeo von Latein labeo – Lippen
  5. World Records Labeo coubie@1@2Vorlage:Toter Link/www.fishing-worldrecords.com (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. http://astonjournals.com/manuscripts/Vol2012/FAJ-38_Vol2012.pdf /Catch Rate, Distribution, Trophic and Reproductive Biology of the African Carp Labeo coubie in the Agbokim Waterfalls, Nigeria Fisheries and Aquaculture Journal, Vol. 2012: FAJ-38
  7. http://www.ajol.info/index.php/jasem/article/viewFile/63250/51134/ Gabriel Ujong Ikpi und Irom Bassey Okey: Estimation of Dietary Composition and Fecundity of African Carp, Labeo Coubie, Cross River, Nigeria, J. Appl. Sci. Environ. Manage. December, 2010

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