La Vallée des Singes
La Vallée des Singes | |||
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Ort | Le Gureau, 86700 Romagne, Frankreich | ||
Fläche | ca. 22 ha | ||
Eröffnung | 1998 | ||
Tierarten | ca. 34 | ||
Individuen | ca. 450 | ||
Artenschwerpunkte | Primaten | ||
Organisation | |||
Mitglied bei | EAZA | ||
Eingangsbereich | |||
www.la-vallee-des-singes.fr/ | |||
Positionskarte | |||
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Koordinaten: 46° 14′ 33,7″ N, 0° 17′ 22,6″ O
La Vallée des Singes (Das Tal der Affen) ist ein Zoo, der sich in der französischen Gemeinde Romagne im Département Vienne in der Region Nouvelle-Aquitaine befindet. Der Zoo liegt etwa 40 Kilometer südlich der Stadt Poitiers. Er ist bei der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA) akkreditiert.[1]
Geschichte
Der niederländische Fotograf Wim Mager hatte im Jahr 1971 den Tierpark Apenheul in Apeldoorn gegründet, in dem Affen ohne Käfige frei in natürlichen Außengehegen in einer waldreichen Umgebung leben können. Mager zog 1997 nach Frankreich um. Dort gründete er einen zweiten Park nach dem gleichen Konzept.[2] Dieser wurde am 14. Juli 1998 als La Vallée des Singes eröffnet und dient sowohl der Freizeitgestaltung als auch zur Bewusstseinsbildung für ökologische Themen. Das Hauptziel des Tierparks ist es, den Schutz von Natur und Umwelt im Allgemeinen sowie der Primaten im Besonderen, zu fördern.[1]
Anlagenkonzept
Die Besonderheit des Zoos La Vallée des Singes besteht darin, dass es auf dem Gelände keine Zäune oder Käfige für die Tiere gibt. Auf einem etwa 22 Hektar großen Gelände werden nahezu ausschließlich Primaten gehalten.[1] Lediglich Erdmännchen (Suricata suricatta) leben außerdem auf dem Gelände. Alle Tiere bewegen sich frei, meist auf unterschiedlich großen, von Wasser umgebenen Inseln, die möglichst ihren natürlichen Lebensräumen angepasst sind und die oftmals große Bäume enthalten. Es gibt 18 verschiedene Inseln bzw. Territorien, die auf die Größe der Tiere zugeschnitten sind, d. h. große Affenarten leben auf größeren Flächen als kleine Arten. Neben Klettermöglichkeiten gibt es auch Bereiche für die Tiere, in die sie sich zurückziehen können. Die Inseln sind meist von zwei bis drei Meter breiten Wassergräben umgeben, die von den Tieren nicht überquert werden können. Einige der Inseln sind mit Seilen, Balken oder Leitern zwischen den Bäumen ausgestattet. Dadurch erhalten die Besucher gute Ausblicke auf die Aktivitäten der Tiere.
Den Besuchern wird ermöglicht, der Fütterung ausgewählter Arten beizuwohnen. Es wird in der Regel drei- bis fünfmal pro Tag gefüttert. Während der Fütterungen stehen die Tierpfleger für Fragen und Informationen zur Verfügung. Pro Tag werden rund 300 Kilogramm an Obst und Gemüse an die Tiere verfüttert.[1]
Tierbestand
Im La Vallée des Singes werden 450 Tiere mit 34 Arten gehalten.[1] Aufgrund von Geburten, Neuanschaffungen, Abgaben an andere Zoos oder Todesfällen schwanken diese Zahlen jahrweise. Seit der Eröffnung im Jahr 1998 bis zum Frühjahr 2023 wurden mehr als 800 Geburten im Zoo registriert.[1] Das Gelände ist in 18 Territorien gegliedert. Manche Territorien zeigen nur eine Art, andere mehrere. Die 18 Territorien sind wie folgt unterteilt:[3]
- Totenkopfaffen (Saimiri) sind mit Gewöhnlichen Totenkopfaffen (Saimiri sciureus) vertreten. In dem Bereich leben u. a. auch Sakis (Pithecia) und Brüllaffen (Alouatta).
- Dscheladas (Theropithecus gelada) halten sich im Park auf einer Grasfläche auf.
- Bonobos (Pan paniscus) leben in einer aus 20 Individuen bestehenden Gruppe, in der bis 2023 bereits 14 Jungtiere gezeugt wurden.[1]
- Lemuren (Lemuriformes) sind mit einer großen Kattagruppe (Lemur catta) vertreten.
- Rotgesichtklammeraffen (Ateles paniscus) bewegen sich schwinghangelnd in den Baumkronen, wobei die Besucher miterleben, wie sie den Greifschwanz wie eine Gliedmaße einsetzen.
- Kappengibbons (Hylobates pileatus) halten sich meist in den hohen Bäumen auf. Im Jahr 2017 wurde die Geburt eines Jungtiers gemeldet.[1]
- Gorillas werden als Westliche Gorillas (Gorilla gorilla) gehalten. Das Gorilla-Männchen wiegt mehr als 200 Kilogramm und ist damit etwa doppelt so schwer, wie ein ausgewachsenes Weibchen.[1] 1999 wurde das erste Jungtier im Zoo geboren.[4]
- Gelbbauch-Zwergseidenäffchen (Cebuella pygmaea) sind die kleinsten Affen im Zoo. Sie wiegen nur etwa 125 Gramm.
- Mandrille (Mandrillus sphinx) und Mantelaffen (Colobus guereza) halten sich auf ihren jeweiligen Inseln sowohl am Boden als auch in den Bäumen auf.
- Weißhandgibbons (Hylobates lar) können von den Besuchern schon aus der Ferne durch ihre Rufe, die in der Natur ihrer Revierabgrenzung dienen, wahrgenommen werden.
- Tamarine bezeichnet eine Anlage für verschiedene Tamarinarten (Saguinini), aus denen sich die Kaiserschnurrbarttamarine (Saguinus imperator) für die Besucher wegen ihres Aussehens mit den charakteristischen, großen, weißen Schnurrbärten gut abheben.
- Gewöhnliche Makis (Lemuridae) sind mit Mohrenmakis (Eulemur macaco), von denen drei vom Centre de Primatologie de Strasbourg erhalten wurden vertreten.[1] Außerdem sind Rotbauchmakis (Eulemur rubriventer) zu sehen.
- Kapuzineraffen (Cebinae) gehören zu den stark bedrohten Affenarten. Der Zoo erhielt 2004 eine kleine reproduktive Gruppe der Gelbbrust-Kapuziner (Sapajus xanthosternos).[1]
- Magot bezeichnet einen Anlagenteil, in dem mehrere Makakenarten (Macaca) zu sehen sind.
- Schimpansen (Pan troglodytes) leben auf einer besonders großen Insel. Sie stammen aus einem medizinischen Labor in den Niederlanden und verbringen ihr Leben nun in Ruhe im La Vallée des Singes.[1]
- Weißschulter-Kapuzineraffen (Cebus capucinus) bewohnen einen kleinen, separaten Bereich im Zoo.
- Springaffen (Callicebinae) und Weißstirnklammeraffen (Ateles belzebuth) halten sich bevorzugt auf den Bäumen der Inseln auf.
- Wollaffen (Lagothrix lagotricha), bei denen Geburten in Gefangenschaft sehr selten sind, werden im Zoo gehalten. Im La Vallée des Singes wurden jedoch schon mehrere Wollaffenbabys geboren.[1] In dieser Sektion sind auch einige Saimiri-Arten zu besichtigen.
Arterhaltungsprogramme
Le Conservatoire pour la Protection des Primates ist eine gemeinnützige Organisation, die von La Vallee des Singes gegründet wurde, um Naturschutzprogramme für wilde Populationen von Primaten zu finanzieren. Im Jahr 2009 wurde mit der Organisation La Vallée des Singes Conservation Research Grant eine weitere Organisation gegründet, um spezielle Forschungsprojekte zu unterstützen.[1]
Galerie
Die nachfolgende Bildauswahl zeigt einige Primatenarten aus dem Bestand des La Vallée des Singes:
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Dschelada (Theropithecus gelada)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Mandrill (Mandrillus sphinx)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Westlicher Gorilla (Gorilla gorilla) mit Jungtier
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 4.0
Bonobo (Pan paniscus)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Gemeiner Schimpanse (Pan troglodytes)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Weißkopfsaki (Pithecia pithecia)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Kronenmaki (Eulemur coronatus)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Roter Vari (Varecia rubra)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Weißkopf-Büschelaffe (Callithrix geoffroyi)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Silberäffchen (Mico argentatus)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Goldenes Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Wollaffe (Lagothrix lagotricha)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Kaiserschnurrbarttamarine (Saguinus imperator)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Roloway-Meerkatze (Cercopithecus roloway)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Nördlicher Weißwangen-Schopfgibbon (Nomascus leucogenys)
- © Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Roter Springaffe (Plecturocebus cupreus)
Weblinks
Einzelnachweise
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Makis cattas à la Vallée des Singes (Romagne, Vienne)
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Male White-faced Saki at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Red Ruffed Lemur at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Male Brown Woolly Monkey at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Female Gorilla with child at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Male Chimpanzee at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Male Gelada at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Northern White-cheeked Gibbon at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
White-headed Marmoset at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Red-faced Spider Monkey at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Silvery Marmoset at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Golden Lion Tamarin at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Male Crowned Lemur at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Coppery Titi at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 4.0
Female Bonobo at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Roloway Monkey at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Mother and child Emperor Tamarin at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
© Hans Hillewaert, CC BY-SA 3.0
Female Mandrill at La Vallée de Singes, at Romagne (Vienne, Poitou-Charentes), France.
(c) Photo: JLPC / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Entrance of the primate park "La Vallée des singes", Romagne, Vienne, France.