La Rioja (spanische Region)

La Rioja (spanisch)
La Rioja
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Über dieses Bild
Basisdaten
Land:Spanien Spanien
Hauptstadt:Logroño
Fläche:5.045 km²
Einwohner:316.798 (1. Januar 2019)[1]
Bevölkerungsdichte:62,8 Einw./km²
Ausdehnung:Nord–Süd: ca. 50 km
West–Ost: ca. 100 km
ISO 3166-2:ES-RI
Website:larioja.org
Politik und Verwaltung
Autonomie seit:9. Juni 1982
Präsident:Concha Andreu (PSOE)
Vertretung in den
Cortes Generales:
Kongress: 9 Sitze
Senat: 2 Sitze
Gliederung:1 Provinz
12 Comarques
3 Gerichtsbezirke
174 Gemeinden
Karte
Karte

La Rioja [la'rjoxa] ist eine Provinz und autonome Gemeinschaft im Norden Spaniens mit der Hauptstadt Logroño. Weitere Städte und Ortschaften dieser für ihren Wein, den Rioja, bekannten Region sind Calahorra, Arnedo, Haro, San Asensio und Nájera. La Rioja umfasst eine Fläche von 5.045,25 km²; die Einwohnerzahl beträgt 316.798 Einwohner (Stand 1. Januar 2019). Die autonome Gemeinschaft besitzt ein eigenes Parlament, das Parlamento de La Rioja.

Wortherkunft

Vermutlich ist das Wort Rioja eine Zusammensetzung aus „Río-Oja“,[2] bedeutet also „Oja-Fluss“, der durch die Region La Rioja in den Ebro fließt. Andere Meinungen bringen das Wort mit Ableitungen aus der baskischen Sprache in Verbindung.[3]

Geografie

Die Rioja grenzt im Westen, Süden und Osten an die autonomen Gemeinschaften Kastilien-León und Aragonien sowie im Norden an das Baskenland und an Navarra; die Nordgrenze der Region Rioja ist in etwa identisch mit dem Verlauf des Ebro.

In das fruchtbare Ebrobecken münden mehrere von Süden, d. h. aus dem maximal 2271 m hohen Iberischen Gebirge kommende Flüsse: Río Tirón, Río Najerilla, Río Iregua, Río Leza, Río Cidacos und Río Alhama.

Das Klima ist für spanische Verhältnisse im westlichen Teil der Region vergleichsweise regenreich mit kontinentalem Einfluss, warm im Sommer und kühl im Winter. Im Osten liegen die Jahresniederschläge bei 300 mm. Die Vegetation ist wüstenähnlich und Landwirtschaft gelingt nur mit der Bewässerung aus dem Ebro.[4]

Geschichte

Zur Zeit des Römischen Reichs war die Rioja im Norden und Westen von Vaskonen und im Süden und Osten von keltischen Stämmen (Beronen und Pelendonen) besiedelt.

Im Westgotenreich gehörte der größte Teil der Rioja zum Herzogtum Kantabrien, einer Grenzmark zur Verteidigung gegen Kantabrer und Vaskonen. Nach dem Fall des Westgotenreiches im 8. Jahrhundert gehörte es zunächst wie die gesamte Halbinsel zum maurisch beherrschten Gebiet, geriet aber noch vor der Jahrtausendwende unter den Einfluss des gegen die islamische Herrschaft rebellierenden christlichen Königreichs Asturien.

Ab dem 10. Jahrhundert rangen Navarra und Kastilien um die Vorherrschaft in der Region. Im Verlauf dieser Konfrontationen trafen Alfons VII. von Kastilien und Sancho VI. von Navarra im Jahr 1176 ein Abkommen, in dem bestimmt wurde, dass Navarra ab 1177 den Westteil der Rioja an Kastilien abtreten musste.

Seit der Schaffung des provinzialen Verwaltungssystems durch die spanischen Bourbonen bis ins 19. Jahrhundert war das Gebiet der Rioja auf die spanischen Provinzen Soria und Burgos aufgeteilt. Im Rahmen der Verwaltungsreform des Rafael del Riego wurde 1833 die Provinz Logroño geschaffen. Nach dem Ende der Franco-Diktatur wurde der Name der Provinz 1980 offiziell in La Rioja geändert. Seit 1982 ist La Rioja eine autonome Gemeinschaft mit eigenem Autonomiestatut innerhalb des spanischen Gesamtstaates. Die Schaffung der einwohner- und zusammen mit den Balearen auch flächenmäßig kleinsten Autonomie im Zuge der Transition in Spanien hatte historisch-politische Gründe, die mit Rücksichtnahmen auf den Interessenausgleich zwischen baskischer Unabhängigkeitsbewegung und dem kastilisch dominierten spanischen Zentralstaat zusammenhängen.

Bevölkerungsentwicklung der Provinz

Verwaltungsgliederung

Comarcas

Comarcas in der autonomen Gemeinschaft La Rioja
ComarcaGemeindenEinwohner
1. Januar 2019
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Hauptort
Alfaro 316.020253,0663Alfaro
Alto Najerilla 173.257720,455Baños de Río Tobía
Arnedo 1318.555478,1839Arnedo
Calahorra 533.557247,92135Calahorra
Camero Nuevo 132.098519,584Torrecilla en Cameros
Camero Viejo 12597298,042San Román de Cameros
Cervera 73.864402,7910Cervera del Río Alhama
Ezcaray 52.455250,4710Ezcaray
Haro 2618.922444,9643Haro
Logroño 32195.274858,05228Logroño
Nájera 2513.520294,2046Nájera
Santo Domingo de la Calzada 168.679277,5531Santo Domingo de la Calzada
Provinz La Rioja174316.7985.045,2563Logroño

Gerichtsbezirke

Gerichtsbezirke in der autonomen Gemeinschaft La Rioja
GerichtsbezirkGemeindenEinwohner
1. Januar 2019
Fläche
km²
Dichte
Einw./km²
Hauptquartier
Calahorra 3474.4711.556,8848Calahorra
Haro 4930.241991,3531Haro
Logroño 91212.0862.497,0285Logroño
Provinz La Rioja174316.7985.045,2563Logroño
Der Ebro und Weinanbau in der Rioja
Landschaft in der Rioja

Wirtschaft

2015 betrug das BIP der Rioja 7.890.000.000 Euro. Rund die Hälfte des BIPs fallen auf den Dienstleistungssektor, ein Viertel auf den Industriesektor. Der wichtigste Industriezweig ist die Nahrungsmittel- und die Getränkeindustrie vor der Metall- und der Textilindustrie.[5]

In der Region La Rioja liegen große Teile des Weinanbaugebietes D.O.C. Rioja, das zu den bedeutendsten in Europa gehört; siehe hierzu den Hauptartikel Rioja (Wein). Daher ist die Region am Instituto de Ciencias de la Vid y del Vino beteiligt.

Neben dem Weinbau gibt es in der Rioja im Ebrobecken wichtige Gemüseanbaugebiete. Es werden vor allem Champignons, Artischocken, Spargel und Paprika kultiviert.

Im Vergleich mit dem BIP pro Kopf der EU, ausgedrückt in Kaufkraftstandards, erreicht La Rioja einen Index von 98 (EU-27:100, Stand 2015).[6] Im Jahr 2017 betrug die Arbeitslosenquote 12 %.[7]

Mit einem Wert von 0,899 erreicht La Rioja Platz 4 unter den 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens im Index der menschlichen Entwicklung.[8]

Größte Gemeinden

Stand 1. Januar 2019

GemeindeEinwohner
Logroño151.136
Calahorra24.220
Arnedo14.875
Haro11.408
Lardero10.500
Alfaro9.476
Villamediana de Iregua8.070
Nájera8.045
Santo Domingo de la Calzada6.238
Autol4.512

Weblinks

Commons: La Rioja – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: La Rioja – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  2. Henrike Knörr: Guillermo Rittwagen.
  3. Luis Vicente Elías Pastor: Revista de Folklore. Fundación Joaquín Díaz 1990/10a/114.
  4. Victoria Iñigo Mendoza: Rainfall distribution in La Rioja (Spain). In: https://www.researchgate.net. https://www.researchgate.net, Januar 2015, abgerufen am 19. Januar 2021.
  5. Datos de Economía. (Memento des Originals vom 21. Juni 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.larioja.org Instituto de Estadística de La Rioja.
  6. Eurostat. Abgerufen am 15. April 2018.
  7. Arbeitslosenquote, nach NUTS-2-Regionen. Abgerufen am 5. November 2018.
  8. Sub-national HDI - Area Database - Global Data Lab. Abgerufen am 12. August 2018 (englisch).

Koordinaten: 42° 17′ N, 2° 28′ W

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Comarcas in der autonomen Gemeinschaft La Rioja 2022.png
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Autonome Gemeinschaft La_Rioja
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Gerichtsbezirke in der Provinz La Rioja
Reliefkarte La Rioja 2022.png
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Reliefkarte von La Rioja
Rioja alta and Río Ebro.JPG
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The Rioja Alta wine region near Briones, the Río Ebro and in the background the beginning of the Basque Country.
La Rioja in Spain (including Canarias).svg
Autor/Urheber: TUBSEmail Silk.svg Gallery, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lage der Region XY (siehe Dateiname) in Spanien.
Escudo de la Comunidad Autonoma de La Rioja.svg
Autor/Urheber: SanchoPanzaXXI(Taller de Heráldica y Vexilología in the Spanish Wikipedia Proyecto Heraldica Wikipedia.svg), Lizenz: CC BY-SA 4.0
Escudo de la Comunidad Autónoma de La Rioja:escudo partido, timbrado con la corona real cerrada. En la parte derecha, sobre campo de oro, la Cruz roja de Santiago alzada sobre el monte Laturce, escenario de la Batalla de Clavijo, donde dice la tradición que se apareció el Apóstol a las huestes cristianas. A los flancos de la cruz, dos conchas de peregrino, esmaltadas en plata y silueteadas de gules, símbolo del camino de Santiago, vínculo de solidaridad y cultura. En la parte izquierda, sobre campo de gules, un castillo de oro de tres torres almenadas, elemento común (con una sola excepción) a todos los escudos de los partidos judiciales riojanos, cabalga sobre un puente mazonado de sable, bajo el cual discurre un río en plata, el Ebro, que fertiliza las tierras de la Comunidad. En la bordura lucen tres flores de lis, que junto con la corona real son privilegios concedidos por los monarcas, en reconocimiento de las nobles gestas protagonizadas por los riojanos. source:Ley 4/1985, de 31 de mayo, reguladora de Signos de la Identidad Riojana (B.O.E. 205/1985, de 27-08-1985) (B.O.L.R. 64/1985, de 04-06-1985)
Flag of La Rioja (with coat of arms).svg
Autor/Urheber: jynus, Lizenz: CC BY 2.5
Flag of La Rioja (Spain), with coat of arms.