La Genête

La Genête
StaatFrankreich
RegionBourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.)Saône-et-Loire (71)
ArrondissementLouhans
KantonCuiseaux
GemeindeverbandTerres de Bresse
Koordinaten46° 33′ N, 5° 3′ O
Höhe172–200 m
Fläche11,57 km²
Einwohner569 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte49 Einw./km²
Postleitzahl71290
INSEE-Code

La Genête ist eine französische Gemeinde im Département Saône-et-Loire in der Region Bourgogne-Franche-Comté. Sie gehört zum Arrondissement Louhans und zum Kanton Cuiseaux. Die Gemeinde hat 569 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), sie werden Genêtods, resp. Genêtodes genannt[1].

Geografie

JouvençonBrienneLoisyCuiseryCuiseryRatenelleRomenayLa Chapelle-ThècleLa Genête mit seinen Nachbarorten
Über dieses Bild

Die Gemeinde liegt in der Landschaft Bresse im Südwesten des Arrondissement Louhans und grenzt im Süden an die Gemeinde Romenay, die zwar zum Kanton Cuiseaux gehört, jedoch im Arrondissement Mâcon liegt. Ein Stück der nordöstlichen Gemeindegrenze bildet die Sane[2], die anschließend durch das nördliche Gemeindegebiet fließt und wieder einen Teil der westlichen Gemeindegrenze zu Brienne bildet. Sie mündet in der südwestlichen Ecke in die Seille[3]. Die südwestliche Gemeindegrenze folgt abschließend der Seille. Durch die Gemeinde verläuft die Départementsstraße D339[4] (La GenêteGrand Veilly). Der südwestliche Teil der Gemeinde wird von der Departementsstraße D975 (Cuisery–Romenay)[5] durchquert. Die südöstlichen Gebiete der Gemeinde sind stark bewaldet. Zur Gemeinde gehören die folgenden Weiler und Fluren: Bouchatière, Jouge, Maison-aux-Loups, Molon, Narfoux, Pêcherie, Pirey, Ragée, Renardières, Saint-Théodore, Sanceau, Varennes, Veilly, Vernes, Villeneuve[6].

Klima

Das Klima in La Genête ist warm und gemäßigt. Es gibt das ganze Jahr über deutliche Niederschläge, selbst der trockenste Monat weist noch hohe Niederschlagsmengen auf. Die effektive Klimaklassifikation nach Köppen und Geiger ist Cfb. Die Temperatur liegt im Jahresdurchschnitt bei 11,1 °C. Innerhalb eines Jahres fallen 797 mm Niederschläge.

La Genête
Klimadiagramm
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Temperatur in °CNiederschlag in mm
Quelle: climate-data.org
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für La Genête
JanFebMärAprMaiJunJulAugSepOktNovDez
Max. Temperatur (°C)4,96,912,516,019,923,425,725,221,815,79,65,4Ø15,6
Min. Temperatur (°C)−1,0−0,32,75,69,112,514,414,011,47,03,30,2Ø6,6
Temperatur (°C)1,93,37,610,814,517,920,019,616,611,36,42,8Ø11,1
Niederschlag (mm)595656577877587777667462Σ797
T
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4,9
−1,0
6,9
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12,5
2,7
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19,9
9,1
23,4
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25,7
14,4
25,2
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21,8
11,4
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7,0
9,6
3,3
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0,2
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Toponymie

Die erste Erwähnung im Gebiet von La Genête betrifft La Villeneuve, das 1059 als Villanova (deutsch: Neues Haus) erwähnt wurde. Der Weiler liegt an der Kreuzung zwischen den Straßen D339 und D39 im Nordosten des heutigen Siedlungsgebietes.

1428 wurden gleich zwei kirchliche Bauten im Gemeindegebiet erwähnt, zum einen die Curia Sancti-Theodori, eine heute zerstörte Kapelle, und Curia Sancte-Mariae, Villanovae de Genesta. Hier wird erstmals Bezug genommen auf Genesta, den Ginster, auf den der spätere Ortsname zurückzuführen ist. Im Département Saône-et-Loire erscheinen Weiler und Fluren im Zusammenhang mit Ginster rund 20 Mal, es scheint also eine verbreitete Pflanze gewesen zu sein.

Geschichte

Der heutige Weiler Varennes (im Südwesten der Gemeinde) gehörte zur Kastellanei von Cuisery, das Ortszentrum war im Besitz des Templerordens, später des Johanniterordens. Im 14. und 15. Jahrhundert entstand der Weiler Villeneuve, während Veilly am Ende des 18. Jahrhunderts entstand, im Zusammenhang mit dem Bau der route royale 75 (Chalon-sur-SaôneGrenoble). Die Kirche entstand im 15. Jahrhundert, die Vorhalle im 19. Jahrhundert. Die Kirche weist akustische Besonderheiten auf, die durch Hohlkörper im Chor erzeugt werden[7]. Im 14. Jahrhundert – also vor dem Bau der heutigen Kirche – war die Schlosskapelle in Villeneuve gleichzeitig die Pfarrkirche.

In La Villeneuve bestand ein Schloss, das 1643 auch noch die Markthallen enthielt. Ein vorgesehener Ausbau des Schlosses fand offensichtlich nicht statt, heute sind Wassergraben, Brücke und Zugbrücke verschwunden. Die Zehntenscheune und ein Taubenschlag aus dem 16. Jahrhundert seien noch vorhanden. Besitzer von Schloss und Herrschaft waren die Familien Saint-Trivier, de Seyssel, de la Chambre, Bouchin, Bretagne und Deschamps.

Ein Gebäude, genannt Jerusalemturm, wurde durch die Johanniter aus Chalon erbaut, es stammt von Ende 15. oder anfangs 16. Jahrhundert. Die dendrochronologischen Untersuchungen zeigen, dass die verwendeten Baumstämme zwischen 1450 und 1500 geschlagen wurden. 1843 wird das Gebäude Schule und Mairie, im 20. Jahrhundert Gemeindesaal. 1856 bestanden vier Getreidemühlen und zwei Hanfmühlen an der Sâne in La Villeneuve, ferner bestand eine Mühle in Jouge an einem Étang. Im 19. Jahrhundert waren jedem Weiler gewisse Waldgebiete im Süden zur Nutzung zugewiesen. Es bestanden folgende Handwerksbetriebe: ein Weber, ein Holzschuhschnitzer, ein Stuhlmacher, ein Wagner im Dorf und ein Holzschuhschnitzer und ein Schmied in Veilly. Es fanden jährlich drei Jahrmärkte statt und ein Wochenmarkt. 1988 bestanden noch 19 Landwirtschaftsbetriebe.

Bevölkerung

Anzahl Einwohner
(Quelle: [8])
Jahr179318001821183118411851186118721881189119011911192119311946196219751990199920062011
Einwohner611776782828750753787809795762763721612553525365312405454533550
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Gemeinde befinden sich sieben Landwirtschaftsbetriebe, ein Lebensmittelgeschäft, vier Betriebe der Baubranche. Als AOC-Produkte sind in La Genête Crème et beurre de Bresse[9][10] zugelassen, ferner Volaille de Bresse[11] und Dinde de Bresse[12]

Bildungseinrichtungen

In der Gemeinde besteht eine École élémentaire, die der Académie de Dijon[13] untersteht und von 46 Kindern besucht wird. Für die Schule gilt der Ferienplan der Zone A[14].

Literatur

  • Claude Courtépée (1721–1781): Description historique et topographique du Duché de Bourgogne. Band 5. Chez Causse, Dijon 1780 (französisch, Google Books).
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Histoire de la Bresse Louhannaise. Bd. 1, Louhans 1897.
  • Lucien Guillemaut (1842–1917): Armoiries et familles nobles de la Bresse louhannaise: armoiries ouvrières, armoiries particulières et de familles. Vve L. Romand, Louhans 1909 (französisch, gallica).

Weblinks

Commons: La Genête – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • La Genête. auf INSEE. Institut national de la statistique et des études économiques, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • La Genête. im Verzeichnis der Gemeinden Frankreichs. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • La Genête. in der Base Mérimée. Ministère de la Culture, abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  • La Genête. in Archives départementales. Département Saône-et-Loire, abgerufen am 21. Januar 2016 (französisch).

Einzelnachweise

  1. La Genête auf habitants.fr. Abgerufen am 17. Januar 2015 (französisch).
  2. La Sane oder Sane-Vive, Länge 46,8 km, Zufluss zur Seille, Quelle bei 46° 23′ 55″ N, 5° 9′ 4,7″ O in Lescheroux auf ca. 217 m, Mündung bei 46° 32′ 24,7″ N, 5° 0′ 52,2″ O in Brienne auf 172 m, La Sane-Vive auf sandre.eaufrance.fr
  3. La Seille, Länge 100.0 km, Zufluss zur Saône, Quelle bei 46° 45′ 52,2″ N, 5° 41′ 30,8″ O in Ladoye-sur-Seille auf ca. 390 m, Mündung bei 46° 31′ 10,6″ N, 4° 56′ 20,8″ O in La Truchère auf ca. 169 m, La Seille auf sandre.eaufrance.fr
  4. Departementsstrasse D339. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 17. Januar 2015 (französisch).
  5. Route nationale française 75. auf routes.wikia.com. Abgerufen am 17. Januar 2015 (französisch).
  6. La Genête auf Dictionnaire topographique du département de la Saône-et-Loire. In: Dictionnaire topographique de la France. Comité des Travaux Historiques et Scientifiques, abgerufen am 17. Januar 2015 (PDF, französisch, Suchbegriff: Ctrl+F Genête)
  7. Kurzbeschrieb der Kirche. von La Genête. Paroisse Saint Jean-Baptiste en Bresse, abgerufen am 30. Mai 2015 (französisch).
  8. Einwohnerstatistik auf cassini.ehess.fr. Abgerufen am 18. Januar 2015 (französisch).
  9. Crème de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  10. Beurre de Bresse. auf INAO L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 3. Juli 2015 (französisch).
  11. Poulet de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  12. Dinde de Bresse. auf INAO, L’Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 26. Juni 2015 (französisch).
  13. Homepage der Académie de Dijon. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).
  14. Ferien- und Feiertagsplan der Zone A. La Genête. Abgerufen am 10. Januar 2016 (französisch).


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