La Concordia (Fribourg)

(c) Martin Thurnerr, CC BY-SA 4.0
Die Concordia an der Fronleich­nams­prozession 2023 in Freiburg, Schweiz

La Concordia ist der Name des offiziellen Blasorchesters der Stadt Freiburg in der Schweiz. Es wurde 1882 im Au-Quartier der Stadt Freiburg als Le cercle de la Concorde gegründet[1] und ist Vize-Schweizermeister der Harmonieorchester.[2][3] Das Orchester ist seit 1993 unter der Leitung von Jean-Claude Kolly und tritt auch im Ausland auf.

Geschichte

1883 gründete Abt Kleiser den Cercle de la Concorde in Freiburg. Ein Jahr darauf entstand die Blaskapelle du Cercle. Ab 1905 nannte sich die Blasmusik Concordia und war Mitglied des eidgenössischen, ab 1921 auch des Kantonalen Musikverbandes. 1923 erreichte die Concordia am eidgenössischen Musikfest in Zug den ersten Rang. 1938 zeichnete der Freiburger Stadtrat die Concordia mit dem Titel «offizielle Stadtmusik von Freiburg» aus.[4]

Um den Nachwuchs zu fördern, wurde 1969 die Kadettenmusik gegründet. Seit 1972 spielen auch Frauen in der Concordia mit. 1977 und 1987 besuchte die Concordia die Partnerstadt Nova Friburgo in Brasilien, 1996 reiste sie nach Mexiko. Am eidgenössischen Musikfest in Interlaken erreichte sie den dritten Rang, am kantonalen Musikfest 2005 den ersten und 2006 am eidgenössischen Musikfest in Luzern den dritten Rang.[5] Am eidgenössischen Musikfest in Montreux holte sich die Concordia 2016 die Silbermedaille in der Kategorie Höchstklasse Harmonie.[6] Beim World Music Contest 2017 in Kerkrade (NL) reichte es mit 91,70 Punkten für den fünften Rang und beim Musikfest 2018 in Grenchen für den ersten Platz.[7] 2019 reiste die Concordia zu einem Gegenbesuch der Suworow-Kadetten nach Russland,[8] wo sie in Moskau und St. Petersburg Begeisterung auslöste.[9]

Repertoire

Das Repertoire der letzten Jahre umfasste unter anderem folgende Titel:

  • Le corsaire, ouverture – Hector Berlioz
  • Introduction and Rondo Capriccioso – Camille Saint-Saëns
  • Symphonie fantastique – Hector Berlioz
  • Magic Overture – Thomas Doss
  • Concerto pour percussion – Ney Rosauro / John Mackey
  • Poema Sanfermico – José Vicente Egea
  • Rainbow Overture – Derek Bourgeois
  • Windows of the World – Peter Grahama
  • de Caï – Pascual Piqueras
  • Festa Criolla – Louis Moreau Gottschalk
  • Symphonie no 1 «Colors of Live» - Jean-François Michel
  • Out of Earth – Oliver Waespi
  • Divertimento – Oliver Waespi
  • Les Dieux de l'Olympique – Oscar Navarro
  • Wine-Dark Sea, Symphony for Band – John Mackey
  • Extreme Make-Over – Johan de Meij
  • Joropo – Moisés Moleiro, Johan de Meij
  • New World Dances – Martin Ellerby
  • Strange Humors – John Mackey
  • … und viele andere

Besetzung

Unter der Leitung von Jean-Claude Kolly wandelte sich die Besetzung: Aus der Blaskapelle wurde ein Harmonieorchester. Die Blechblasinstrumente Bügelhorn und Cornet sind verschwunden. Euphonium und Bass wurden von je rund fünf auf je drei reduziert. Die Tambourengruppe, die früher für die Marschmusik nötig war, wurde von fünf bis sieben auf eine bis zwei Personen reduziert, was zum Defilieren ausreicht. Zählte die Concordia 1992 insgesamt 110 Musiker, die 55 Blech- und 55 Holzblasinstrumente spielten, zählt das heutige Orchester der Concordia zwischen 70 und 80 Musikern, die 43 Flöten und Holzblasinstrumente und 30 Blechblasinstrumente spielen. Die Blechblasinstrumente sind deutlich in der Minderheit, was für Harmonieorchester typisch ist.[10]

Diskografie

Zwar finden sich historische Aufnahmen auf Audio-Kassetten in der Freiburger Kantons- und Universitätsbibliothek und Michel Charrière führt in seiner Chronik auch diverse Aufnahmetage auf – vor allem für eine Diskette zum hundertjährigen Jubiläum der Concordia.[11] Aber die folgende Liste beschränkt sich auf CDs mit Interpretationen der Concordia.

  • La Concordia, corps de musique officiel de la ville de Fribourg, La Concordia, direction: Bernard Chenaux; Fribourg: Studios techniques [1970]
  • La Concordia, corps de musique officiel de la ville de Fribourg, La Concordia, direction: Eric Conus; Production: Praroman: Artlab, 1986
  • Triptyque, La Concordia de Fribourg, direction: Jean-Claude Kolly, Prise de son: Amos, Michel Corpataux, Joseph Rotzetter; Production: Senèdes: Artlab, 2007.
    • CD 1. La Concordia en concours
      • Asgard von Teodoro Aparicio Barberan, Aufnahme vom eidgenössischen Musikfest 2006 in Luzern
      • La Passio de Crist, mouvement III von Ferrer Ferran, Aufnahme vom Kantonalen Musikfest 2005 in Freiburg
      • Symphonic Variations von Oliver Waespi, Aufnahme vom Kantonalen Musikfest 2005 in Freiburg
    • CD 2: Les compositeurs espagnols
      • Consuelo Ciscar von Ferrer Ferran, Aufnahme vom Jahreskonzert 2007
      • Symphony no 1 «La Vall de la Murta» von Andrés Valero-Castells, Aufnahme vom Jahreskonzert 2007
      • Ceremonial von Ferrer Ferran, Aufnahme vom Jahreskonzert 2007
      • Algemiz von Ferrer Ferran, Aufnahme vom Jahreskonzert 2006
    • CD 3: Les concerts à thèmes
      • Symphonie funèbre et triomphale, opus 15 von Hector Berlioz, arr. Désiré Dondeyne, Aufnahme des Konzerts in Düdingen 2006
      • Ouverture for Winds von Felix Mendelssohn, Aufnahme des Konzerts in Düdingen 2006
      • The Mountains of Mallorca, Mouvement VI: Mont Ferrutx, Aufnahme vom Jahreskonzert 2005
      • Aurora von Thomas Doss, Aufnahme vom Jahreskonzert 2006

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Frédéric Carruzzo: La Concordia de Fribourg. 125 années de présentations. Hrsg.: La Concordia. Fribourg 2007.
  2. Die Concordia Freiburg : Vize-Schweizermeister der Harmonieorchester. In: Webseite der Concordia Fribourg. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  3. Eidgenössisches Musikfest 2016 in Montreux: Ranglisten – 1. Wochenende. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2019; abgerufen am 10. Januar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ffm2016.ch
  4. Carole Schneuwly: Von der Blaskapelle zum Harmonieorchester. In: Freiburger Nachrichten. 14. Dezember 2018, abgerufen am 10. Januar 2020.
  5. Frédéric Carruzzo: La Concordia de Fribourg. 125 années de présentations. Hrsg.: La Concordia. Fribourg 2007, S. Annexe 2: Chronologie (französisch).
  6. Eidgenössisches Musikfest 2016 in Montreux: Ranglisten – 1. Wochenende. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. Juli 2019; abgerufen am 10. Januar 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ffm2016.ch
  7. Wettspiele. In: Webseite der Concordia Fribourg. Abgerufen am 8. Januar 2020.
  8. Carole Schneuwly: Weisse Nächte für die Concordia. In: Freiburger Nachrichten. 20. Mai 2019, abgerufen am 10. Januar 2020.
  9. Carole Schneuwly: Die Concordia hat in Russland Begeisterung ausgelöst. In: Freiburger Nachrichten. 6. Juni 2019, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 8. Januar 2020.@1@2Vorlage:Toter Link/www.freiburger-nachrichten.ch (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  10. Michel Charrière: La Musique du Chef. La Concordia de Fribourg. Hrsg.: Archives de la Société d'histoire du canton de Fribourg. 2018, ISBN 978-2-9701205-4-4, S. 107–108 (französisch).
  11. Michel Charrière: Une ville – une sociéte: La Concordia, corps de musique officiel de la ville de Fribourg, 1882–1982. Editions de la Sarine, Fribourg 1982, ISBN 3-7228-0149-4, S. 120–121 (französisch).

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