LD G 2x2/2

G 2x2/2
(ab 1910/11 G 2/3+2/2)
Scaletta6G2x22LDi.jpg
Nummerierung:21+22
Anzahl:2
Hersteller:Maffei
Baujahr(e):1891
Ausmusterung:1920
Achsformel:(B)B (Umbau in (1'B)B)
Gattung:Mallet
Spurweite:1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer:10'250 mm
(Umbau 10 644 mm)
Drehgestellachsstand:1600 mm
Fester Radstand:1600 mm
Gesamtradstand:5200 mm
(Umbau 7010 mm)
Leermasse:36,5 t
(Umbau 39,4 t)
Dienstmasse:44,5 t
(Umbau 47,3 t)
Reibungsmasse:40,5 t
(Umbau 42,3 t)
Radsatzfahrmasse:10,125 t
Treibraddurchmesser:1050 mm
HD-Zylinderdurchmesser:330 mm
ND-Zylinderdurchmesser:490 mm
Kolbenhub:550 mm
Kesselüberdruck:12 atü
Anzahl der Heizrohre:143
Heizrohrlänge:3600 mm
Rostfläche:1,4 m²
Strahlungsheizfläche:6,1 m²
Verdampfungsheizfläche:80,2 m²
Wasservorrat:3,0 m³
(Umbau 3,4 m³)
Brennstoffvorrat:1,2 t (Kohle)
(Umbau 1 t)
Steuerung:Walschaert

Als G 2x2/2 wird eine Tenderdampflokomotive der Bauart Mallet bezeichnet, die durch die Landquart–Davos-Bahn im Jahr 1891 in zwei Exemplaren beschafft wurden.

Geschichte

Die Lokomotiven wurden durch Maffei in München hergestellt. Als Verkaufspreis wird 68.400 Schweizer Franken angegeben. Die G 2x2/2 kamen 1891 als Nr. 6 & 7 bei der Landquart–Davos-Bahn in Betrieb und wurden 1895 in Nr. 21 & 22 umnummeriert.

Die Lokomotiven wurde anlässlich eines Kesselwechsels 1910/11 umgebaut. Sie erhielten dabei eine führende Laufachse, wurde also den zuletzt gelieferten G 2/3+2/2 angepasst. Der Kesseldruck blieb allerdings bei 12 atü. Beide Lokomotiven wurden nach ihrer Ausmusterung 1920 an die Schürfungsgesellschaft Companhia de Mineração Santa Matilde Brasilien verkauft.

Noch im selben Jahre 1920 verkaufte Santa Matilde beide Lokomotiven an das Eisenbahnunternehmen Rede Sul Mineira de Viação (SM) im Süden des Bundesstaates Minas Gerais weiter, wo sie als Typen 2-4+4-0T die Betriebsnummern 241 (Fabriknummer 1613) beziehungsweise 242 (Fabriknummer 1614) erhielten.

Von 1937 zu 1938 wurde die Lokomotive 242 (Fabriknummer 1614) in den SM-Werkstätten von Divinópolis, MG, in eine Schlepptenderlokomotive Types 2-4+4-0 umgebaut. Ihre Betriebsnummer wurde dabei von 242 in 330 geändert. 1938 nahm die SM an der Lokomotive 241 (Fabriknummer 1613) in Divinópolis dieselben Umbauarbeiten vor und nummerierte sie von 241 auf 331 um. Möglicherweise wurden die Umbauarbeiten nicht vollendet: im RMV-Bericht von 1940 ist Lokomotive 331 als ausser Dienst gestellt verzeichnet.

Von 1938 zu 1939 wurde die SM zusammen mit der OM (Estrada de Ferro Oeste de Minas) und verschiedenen kleineren Eisenbahnunternehmen im Bundesstaat Minas Gerais zur Rede Mineira de Viação (RMV) zusammengefasst. 1939 wurden alle betroffenen Lokomotiven umnummeriert. Lokomotive 330 (Fabriknummer 1614) erhielt bei RMV die neue Betriebsnummer 156. Aber schon 1941 stellte RMV sie ausser Dienst.

Auch findet sich ein Hinweis darauf, dass die Umbauarbeiten an Lokomotive 331 (Fabriknummer 1613) nicht vollendet worden sein könnten; sie erscheint nicht in der neuen Betriebsnummernauflistung der RMV, man weiss sogar nicht ob ihre neue RMV-Betriebsnummer 155 oder 157 sein sollte.

Ab 1944 erscheinen beide Lokomotiven nicht mehr in den Lokomotivlisten von der RMV.

Liste der G 2x2/2 der RhB

Betriebs-
nummer
InbetriebnahmeFabrik-
nummer
NameAusran-
gierung
Verbleib
623.06.18911613Scaletta19201895 Umzeichnung G 4 21, 1920 Verkauf an RSM, 1940 ausrangiert, 1944 verschrottet
701.07.18911614Albula19201895 Umzeichnung G 4 22, 1920 Verkauf an RSM, 1941 ausrangiert, 1944 verschrottet

Literatur

  • Alfred Moser: Der Dampfbetrieb der Schweizerischen Eisenbahnen 1847-1966. 4. nachgeführte Auflage. Birkhäuser, Stuttgart 1967, ISBN 3-7643-0742-0, S. 341 ff. (ISBN der 6. Auflage).
  • Claude Jeanmaire: Die Dampflokomotiven der Rhätischen Bahn - Von der Landquart-Davos-Bahn zur Rhätischen Bahn. Verlag Eisenbahn, Villingen 1974, ISBN 3-85649-022-1.
  • Gian Brüngger: Dampf auf der RhB (= LOKI-Spezial. Nr. 40). Stämpfli Verlag AG, Bern 2016, ISBN 978-3-7272-1787-6.
  • Wolfgang Finke, Hans Schweers: Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn: Lokomotiven, Triebwagen, Traktoren. In: Wolfgang Finke (Hrsg.): Die Fahrzeuge der Rhätischen Bahn, 1889–1996. Band 3. Schweers + Wall, Aachen 1998, ISBN 3-89494-105-7 (223 S., [eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ]).
  • Eduardo José de Jesus Coelho: Locomotivas Articuladas: As Gigantes da Era do Vapor no Brasil. SPMT - Sociedade de Pesquisa para a Memória do Trem, Belo Horizonte, MG 2003, ISBN 85-86094-05-6, S. 82 (192 Seiten; brasilianisches Portugiesisch, abgekürzte Auskünfte in Englisch).

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Tender-Locomotive G 2×2/2 Nr. 6 Scaletta der Landquart-Davos-Bahn, gebaut 1891 inn der Locomotiv-Fabrique J. A. Maffei zů München (Fabr.-Nr. 1613), 1895 als Nr. 21 von der Rhätiſchen Bahn übernommen, 1911 mit neuem Keſſel und einer führenden Laufachſe ausgeſtattet, 1920 an die Braſiliſche Rede Sul Mineira verkauft, 1931 von der Rede Mineira de Viação übernommen, 1933 mit Schlepp-Tender ausgerüſtet, 1939 außer Dienſt geſtellt und anſchließend abgebrochen.